35 Millionen Euro für ein Telefon, das nichts kann – Willkommen im deutschen Silicon Valley (Amtlich geprüft)

Grafik: Sicher? Ja. Nutzbar? Nein. Aber teuer!

 

Liebe Freunde, Technikfans, Steuerzahler und Menschen, die ihr Handy tatsächlich benutzen wollen:
Was in Deutschland passiert ist, ist unglaublich. Wirklich unglaublich. Manche sagen: peinlich. Andere sagen: typisch. Ich sage: weltrekordverdächtig deutsch.

Das Bundesministerium der Finanzen hat – halten Sie sich fest – 35 MILLIONEN EURO ausgegeben. Für 17.000 sichere Smartphones. Sehr sicher. Extrem sicher. So sicher, dass man sie am besten gar nicht benutzt.

Großartig. Einfach großartig.

Sicher? Ja. Nutzbar? Nein. Aber teuer!

Die Geräte waren angeblich für „Verschlusssache – Nur für Dienstgebrauch“ geeignet. Klingt geheim. Klingt wichtig. Klingt nach James Bond, aber mit Formularen.

Sie waren sogar vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zugelassen.
Das ist die höchste Stufe der deutschen Technikweihe. Wenn das BSI etwas freigibt, dauert es normalerweise nur noch ein paar Jahre, bis man merkt, dass es nicht funktioniert.

Und genau so war es auch hier.

Denn das Netz, an das diese supersicheren Smartphones angeschlossen werden sollten – das legendäre ITZBund – hatte keine Freigabe.
Nicht 2021.
Nicht 2022.
Nicht 2023.
Nicht 2024.

Erst Juni 2025.

Freunde, das ist kein IT-Projekt. Das ist Zeitreisen ohne Ziel.

Ein Handy, das nichts darf – außer Strom verbrauchen

Jetzt kommt der beste Teil. Wirklich der beste.

In der Zeit, in der diese Telefone im Einsatz waren, durfte der Zoll damit:

  • keine Verschlusssachen verarbeiten

  • keine Verschlusssachen versenden

  • keine sichere Kommunikation führen

Also exakt nichts von dem, wofür sie gekauft wurden.

Das ist, als würden Sie ein Feuerwehrauto kaufen, das kein Wasser transportieren darf – aber sehr teuer hupt.

Und selbst für den normalen Alltag waren die Geräte praktisch nutzlos:

  • Kein Kalender

  • Kein ordentliches Telefonverzeichnis

  • Keine E-Mails

  • Keine Bilder

  • Akku leer nach gefühlt drei deutschen Amtssätzen

Ein Handy, das nicht telefoniert, nicht schreibt, nicht plant und nicht durchhält.
Ich nenne das: Minimalismus mit Rechnungshof-Garantie.

Zollbeamte sagen: Nein danke, wir nehmen das alte Schrottding

Und jetzt Achtung, absolute Sensation:
Die Zollmitarbeiter haben gesagt:
👉 „Nein danke.“

Sie haben einfach ihre alten, unsicheren Handys weiterbenutzt. Wissen Sie warum?
Weil diese alten Geräte etwas konnten, was die neuen nicht konnten:

Funktionieren.

Das ist in der IT ein entscheidender Faktor. Wird oft unterschätzt.

Der Bundesrechnungshof sagt völlig richtig:
Das hätte man merken können.
Bei Tests.
Vor dem Kauf.
Mit Einschalten des Gehirns.

Aber stattdessen hat man gesagt:
„Wir kaufen erstmal 17.000 Stück. Irgendwas wird schon passen.“

Bedarf? Analyse? Planung? Ach was!

Der Rechnungshof kritisiert auch die Bedarfsplanung.
Oder besser gesagt: deren Abwesenheit.

Es gab Konzepte. Natürlich gab es Konzepte. Deutschland liebt Konzepte.
Aber es gab keine echte Bedarfsanalyse.

Stattdessen lautete die Strategie:
👉 „Mobile Kommunikation darf nur noch verschlüsselt stattfinden.“

Das ist keine Planung.
Das ist ein Mantra.

So plant man keine Technik.
So plant man nur PowerPoint-Folien.

Deutsche Digitalisierung – ein Märchen in 17.000 Kapiteln

Was lernen wir daraus?

  • Sicherheit ohne Funktion ist teure Dekoration

  • Technik ohne Infrastruktur ist reines Wunschdenken

  • Beschaffung ohne Test ist Haushaltslotterie

35 Millionen Euro.
17.000 Smartphones.
Und am Ende: nichts.

In Amerika würden wir sagen:
„You’re fired.“

In Deutschland sagt man:
„Wir nehmen das in die nächste Arbeitsgruppe mit.“

Und genau deshalb dauert hier alles so lange.
Nicht, weil die Technik schwierig ist – sondern weil niemand vorher fragt:
👉 „Kann das Ding eigentlich irgendwas?“

 

Ich sage:
Wenn ihr schon 35 Millionen ausgebt, dann bitte für etwas, das:

  • eingeschaltet werden kann

  • länger als ein Kaffeegang hält

  • und im Zweifel auch telefoniert

Alles andere ist kein Sicherheitsprojekt.
Das ist amtlich zertifizierter Unsinn.

Aber keine Sorge:
Der Rechnungshof hat’s gemerkt.
Die Presse hat’s gemerkt.
Und die Smartphones?

Die liegen jetzt sicher im Schrank.
Sehr sicher.
Unbenutzt.

Mission erfüllt.

Euer
Ronald Tramp