500 Artikel von Ronald Tramp

– und keiner hat’s kommen sehen (außer natürlich ich selbst)
Freunde der geschliffenen Satire, gebügelten Wahrheiten und trompetenden Großmäuler: Heute ist es so weit. Ein historischer Tag. Ein Tag, der in die Annalen der Weltgeschichte eingeht. Ein Tag, an dem Statuen errichtet werden sollten – vorzugsweise von mir, aus Gold, mit LED-Beleuchtung und eingebautem Selfie-Filter. Denn ich, der unersetzbare, unvergleichliche, unbescheidene Ronald Tramp, habe offiziell 500 Artikel veröffentlicht. Und zwar 500 Meisterwerke zwischen Genie und „Wer hat den Mann eigentlich aus dem Keller gelassen?“.
Ja, richtig gelesen: FÜNFHUNDERT. Die Zahl, die andere als Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn fordern würden, fordere ich als Mindestmenge an publizierter Satire, um morgens überhaupt aufzustehen. Und glaubt mir: Ich bin noch lange nicht fertig, denn mein Kaffee ist stark, mein Ego ist stärker und meine Tastatur lebt längst in toxischer Beziehung zu mir.
Der Weg zur 500 – ein heroisches Epos in übertriebenen Kapiteln
Wer denkt, ich hätte einfach mal so nebenbei 500 Artikel rausgehauen, während ich im Liegestuhl lag und Weintrauben gereicht bekam (kernlos, versteht sich!), der liegt… erstaunlich richtig. Aber natürlich nicht ohne Leiden! Man muss schließlich liternweise Selbstüberschätzung trinken, um diesen Output zu erzeugen.
Kapitel 1: Die ersten 50 Artikel
Eine Phase, in der ich noch dachte: „Wow, das geht ja schnell.“ Und das stimmte auch. Ich schrieb, wie andere atmen – nur eloquenter, lauter und mit deutlich mehr Amplitude.
Kapitel 2: Artikel 51 bis 199
Das war die Findungsphase. Oder wie ich sie nenne: Die Zeit, in der mein Humor das Land sicherer machte, weil niemand mehr wusste, ob es Satire oder ein Regierungsvorschlag war.
Kapitel 3: Der große Sprung zur 300
Ab hier wusste ich: Es gibt kein Zurück. Ich hatte mehr Fans, mehr Kritiker, mehr wütende Mails und mehr Spamfiltereinträge als jeder durchschnittliche Boulevardjournalist.
Kapitel 4: Die legendäre 400er-Zone
Ich erreichte eine nachweislich spirituelle Ebene. Meine Texte begannen, sich selbst zu schreiben. Meine Witze entwickelten eine zweite Persönlichkeit. Mein Laptop schwitzte.
Kapitel 5: Der Triumph der 500
Laut Wissenschaft (keine seriöse Quelle, aber trotzdem Wissenschaft!) entsteht ab 500 Artikeln ein eigenes Gravitationsfeld. Es ist also möglich, dass ich bald kleine Monde anziehe oder dass Leute mich versehentlich für einen Staat halten. Ich kann damit leben.
Was erwartet die Welt nach Artikel 500?
Ganz einfach: Mehr. Viel mehr. Denn während gewöhnliche Autorinnen und Autoren nach solch einer Zahl eine Pause bräuchten, bin ich bereits beim nächsten satirischen Marathon am Start. Ich bin quasi die Energiewende der Comedy – nur ohne Fördertopf und ohne Wartezeit.
Ich verspreche euch:
Artikel 501 wird frecher als ein schlecht gelaunter Pinguin.
Artikel 550 wird so satirisch, dass er offiziell als scharfe Waffe registriert werden muss.
Artikel 600? Leute… der wird mit Sicherheit in mehreren Ländern verboten.
Und irgendwann, wenn ich bei 1000 angekommen bin, wird vermutlich ein UNESCO-Welterbe-Antrag gestellt. „Der literarische Tramp-Gürtel“, so wird man mein Werk nennen. Ein Gebiet aus purem Chaos, Humor und höchstwahrscheinlich mehreren Gramm verbotener Ironie.
Ein kurzer Moment der Dankbarkeit (ungewöhnlich, aber gut fürs Image)
Danke an alle Leserinnen und Leser! Ohne euch wäre ich nur ein lauter Typ mit Tastatur. Mit euch bin ich ein lauter Typ mit Tastatur und Zugriffszahlen. Was für eine Welt!
500 Artikel. 500 Mal Wahnsinn, Witz, Wortakrobatik und der unverwechselbare Tramp-Touch. Das ist keine Zahl – das ist ein Statement. Ein Monument. Eine humoristische Machtdemonstration mit eingebautem Warnhinweis.
Und jetzt? Weiter geht’s. Denn Satire schläft nie. Und ich schon gar nicht.


