Air Force One – oder wie ich lernte, das Zittern zu lieben

Grafik: „Leute werden denken, ich zittere“

Freunde, Patrioten, Vielflieger und alle, die schon mal ein kostenloses Erdnusstütchen überlebt haben – haltet euch fest, schnallt euch an und stellt den Champagner kalt!
Ich, Ronald Tramp, fliege wieder! Und nein, diesmal nicht mit Ryanair oder WizzAir, sondern mit dem ganz großen Vogel – der legendären Air Force One, dem fliegenden Symbol amerikanischer Überlegenheit, goldener Ledersitze und fragwürdiger Gesprächskultur.

Die Story? Ganz einfach: Donald Trump – der Mann, der schon Winde zum Schweigen bringen wollte, indem er ihnen drohte – wurde bei einem Flug von Asien zurück in die USA durchgeschüttelt wie ein billiger Cocktail im Trump Tower.


Der Himmel hat andere Pläne

Die Szene: Air Force One, 30.000 Fuß über dem Pazifik.
Trump sitzt im Interview mit Journalisten, gerade dabei, Xi Jinping als „großartigen Freund“ und „fantastischen Verhandlungspartner“ zu loben – also quasi den üblichen diplomatischen Poesiealbum-Text zwischen zwei Handelskriegen – als plötzlich das Flugzeug anfängt zu ruckeln.

Nicht ein bisschen.
Nicht „Oh, mein Plastikbecher wackelt“.
Sondern so, dass selbst Trumps toupiertes Haarsystem kurzzeitig den Kontakt zur Realität verliert.

Die Journalisten berichten, Trump habe dabei „ruhig und gefasst“ gewirkt.
Aber seien wir ehrlich: Wenn man den Wind auf Twitter persönlich beschimpft hat, wird man von ein paar Luftlöchern nicht mehr nervös.


„Leute werden denken, ich zittere“

Trump soll tatsächlich gesagt haben:

„Leute werden denken, ich zittere.“

Ein Satz, der alles hat. Tragödie. Komödie. Und ein Hauch von Selbstironie – falls das jemals unbeabsichtigt möglich ist.

Man stelle sich das bildlich vor:
Ein Präsident, der lieber den gesamten Luftraum verklagen würde, als auch nur eine Sekunde Schwäche zu zeigen.
Ein Mann, der beim Zittern nicht an Angst denkt, sondern an Schlagzeilen.
Denn in seiner Welt bedeutet Zittern nicht Nervosität – sondern schlechte PR.


Turbulenzen der Macht

Die Journalisten berichten, Trump habe das Interview trotz der Turbulenzen fortgesetzt.
Natürlich. Schließlich ist das kein gewöhnlicher Mensch, sondern jemand, der sich selbst für den stabilsten Genius seit der Erfindung der Gravitation hält.

Während andere Passagiere ihre Tabletts festhalten, checkt Trump wahrscheinlich die Aktienkurse seiner Hotelkette.
Und während die Stewardess versucht, den Kaffee nicht an die Decke zu schießen, murmelt Trump:

„Großartige Turbulenzen. Die besten Turbulenzen. Niemand hat bessere Turbulenzen als ich.“

Ich meine, ehrlich: Wenn man sich vorstellt, dass dieser Mann einen Handelskrieg startet, weil ihn jemand beim Golfen unterbricht – dann wundert es niemanden, dass er selbst Stürme als persönlichen Angriff sieht.


Xi Jinping – der unerschütterliche Freund

Trotz des Luftballetts blieb Trump diplomatisch: Er lobte Xi Jinping.
Wahrscheinlich, weil er dachte, dass der chinesische Staatschef irgendwie auch für das Wetter verantwortlich ist.

In der Trump’schen Logik klingt das dann so:

„Xi ist ein großartiger Typ. Wirklich. Starke Hände. Vielleicht ein bisschen zu stark beim Wind, aber wir machen einen tollen Job zusammen.“

Da fragt man sich unweigerlich: Wenn das Flugzeug noch ein paar Meter höher geflogen wäre, hätte er dann die Turbulenzen als „China-Schock“ bezeichnet und Sanktionen gegen die Atmosphäre verhängt?


Zwischen Sky-Lounge und Panikmodus

Zeugen berichten, Trump habe das Flugzeug nach der Landung „mit ruhiger Miene“ verlassen.
Na klar. Wenn man jahrzehntelang in Immobilien investiert hat, die in sich zusammenfallen könnten, entwickelt man ein Grundvertrauen in Instabilität.

Im Gegensatz zu den Journalisten, die vermutlich nach dem Flug direkt Valium bestellt haben, war Trump wahrscheinlich einfach zufrieden, dass er die Turbulenzen nicht twittern musste – sonst hätte Twitter ihn wegen „Beleidigung des Wetters“ wieder gesperrt.


Lektionen fürs Leben

Man könnte sagen, dieser Flug steht symbolisch für Trumps ganzes Leben:
Er fliegt hoch, alles wackelt, alle haben Angst – aber er bleibt überzeugt, dass alles „fantastisch“ läuft.
Wenn er den Boden unter den Füßen verliert, behauptet er, das sei Teil des Plans.
Wenn’s kracht, sagt er, das sei „die beste Explosion, die je jemand gesehen hat“.

Und so saß er da, im vibrierenden Jet, während Amerika bebte – nicht vor Angst, sondern vor Lachen.
Denn die Vorstellung, dass der mächtigste Mann der Welt in 10.000 Metern Höhe denkt, jemand könnte sein Zittern falsch interpretieren, ist so herrlich menschlich, dass selbst der Himmel kurz geschmunzelt haben dürfte.


Donald Trump wurde von der Physik persönlich daran erinnert, dass auch er nicht über den Dingen steht – obwohl er es natürlich weiterhin behauptet.
Die Air Force One hat gewackelt, aber der Mann blieb fest – in seiner Überzeugung, dass selbst Turbulenzen ihm dienen.