ALLEIN AM GATE – DAS IST KEIN URLAUB, DAS IST EIN SPARTIPP!

Grafik: Wir sehen uns vielleicht nächste Woche

Spanien, El Flughafen der Erziehungsversager – Eine Kolumne wie aus dem Bordmagazin des Wahnsinns

Meine Damen und Männchen – ich, Ronald Tramp, war mal wieder unterwegs. In Gedanken. In einem Flugzeug. Oder besser gesagt: auf dem Rollfeld der Vernunft, das plötzlich mit einem unfassbaren Fall aus dem Flughafen Barcelona kollidierte wie ein Duty-Free-Trolley mit dem gesunden Menschenverstand.

Denn: Eine Familie will in den Urlaub fliegen. Und der 10-jährige Sohn? Hat nen abgelaufenen Pass. Statt Taschentuch und Trost: Tschüssikowski! Die Eltern lassen den kleinen Kevin (wir nennen ihn jetzt einfach so) eiskalt am Gate zurück wie altes Handgepäck, weil – na klar – der Flieger ruft! „Wir sehen uns vielleicht nächste Woche – oder in der Tagesschau!“

Flughafen-Realität oder Netflix-Skript?

Laut Augenzeugin Lilian, ihres Zeichens Flugkoordinatorin und offenbar letzte lebende Vertreterin der Empathie, war das Ganze „total unwirklich“. Unwirklich? Das ist untertrieben! Das war so realitätsfern, dass selbst die Deutsche Bahn sagt: „Das schaffen nicht mal wir.“

Die Eltern hatten übrigens schon einen Plan: Kevin sollte einfach warten, bis ein Bekannter auftaucht. Vielleicht. Irgendwann. Nach vier Stunden Stau und zwei Runden UNO mit dem Sicherheitspersonal.

Polizei greift ein – endlich eine Art Boarding-Verstand

Doch – Breaking News! – die Flughafenmitarbeiter hatten tatsächlich einen funktionierenden Kompass für Moral. Die Polizei wurde gerufen, das Flugzeug gestoppt, das Elternpaar ausgerufen – vermutlich mit der Durchsage:
„Herr und Frau Ich-bin-zu-faul-zum-Erziehen, bitte kommen Sie zurück und holen Ihr Kind ab. Er hat seinen Verstand dabei – im Gegensatz zu Ihnen.“

Die Polizei brachte das Urlauberpaar samt Geschwisterkind zurück ins Terminal, wo ihnen endlich erklärt wurde, dass „Familienurlaub“ nicht bedeutet, man darf frei wählen, welches Kind mitkommt.

Sechs Koffer. Sechs! Aber nur drei Gehirnzellen.

Und dann kam der logistische Endgegner: Das Gepäck.
Sechs Koffer mussten aus dem Flieger geholt werden. Liebe Familie Rücksichtslos: Vielleicht beim nächsten Mal weniger Samsonite, dafür mehr Sorgepflicht einpacken?

Was folgt, ist ein spanisches Jugendamt, das nun prüft, ob diese Menschen überhaupt noch einen Hamster betreuen dürfen, geschweige denn einen Menschen. Kleiner Spoiler: Ich hoffe auf NEIN.

Sozialpädagogik im Fast-Lane-Check-in:

Diese Familie hat es geschafft, die Mutter aller Flugzeug-Fails zu liefern. Nein, nicht vergessenes Gepäck oder eine Bombe im Handgepäck – sondern: den gesunden Menschenverstand im Duty-Free-Shop zurückgelassen. Und zwar steuerfrei!

Liebe Leser, liebe Reiserücktrittsversicherungen, liebe Erziehungsberechtigte auf Probe: Wenn euer Reisepass abläuft, ist das ein Fehler. Wenn euer Anstand abläuft – ist das Absicht.

In diesem Sinne:
Stay grounded – außer es geht um Würde. Die hebt man besser auf.
Euer
Ronald „Flughafenpädagoge“ Tramp