Baby am Steuer – wenn die Generation Windel jetzt schon Führerscheinprüfung macht

Meine Damen und Herren, heute geht es um eine Verkehrssituation, die so unglaublich, so spektakulär verrückt ist, dass selbst die verrückteste Reality-TV-Show der Welt sagen würde: „Das ist uns zu unrealistisch.“
Eine Autofahrerin – 29 Jahre alt, aber mit der Entscheidungsqualität eines halb aufgeladenen Smartphones – hat auf der A6 bei Ramstein beschlossen, dass das Leben zu kurz ist, um Verkehrsregeln ernst zu nehmen. Also hat sie ihrem einjährigen Kind, jawohl: 1 Jahr alt, das Steuer überlassen.
Ich wiederhole das für alle, die gerade ungläubig blinzeln:
Ein. Einjähriges. Kind.
Am. Steuer.
Auf. Der. Autobahn.
Wenn das kein Stoff für eine Netflix-Serie ist, weiß ich auch nicht.
Die Frau saß da, das kleine Kind auf dem Schoß, beide Babyhände fest am Lenkrad – und sie selbst?
Was macht man als verantwortungsvolle Mutter in so einer Situation?
Genau:
Sie spielt am Handy herum.
Weil klar – wer braucht schon Aufmerksamkeit beim Fahren, wenn man Nachrichten checken, auf Instagram scrollen oder das Wetter in Honolulu nachschauen kann?
Die Polizei teilte mit, dass dieses Verhalten für genau solche Momente das Wort „verantwortungslos“ erfunden wurde. Ich gehe sogar weiter: Das Wort wurde nicht nur erfunden – es hat sich heute offiziell im Straßenverkehr manifestiert.
Und nun stellen Sie sich die Szene aus Sicht der Beamten vor:
Die Autobahnstreife fährt gemütlich dahin, wahrscheinlich auf der Suche nach Rasern, Kaputten, Dränglern, den üblichen Stars der deutschen Verkehrslandschaft. Und dann sehen sie etwas… etwas, das man eigentlich nur im Freizeitpark in einem kaputten Simulator erwartet:
Ein Baby am Steuer.
Nicht metaphorisch.
Nicht symbolisch.
Nicht im moralischen Sinn.
SONDERN WIRKLICH.
Man fragt sich:
Hatte das Baby Blinker benutzt?
Fuhr es in der Spur?
Hat es schon gehupt?
Hat es vielleicht sogar eine bessere Verkehrsbilanz als die Hälfte der deutschen Autofahrer?
Wir werden es nie erfahren.
Die Polizei leitete die Frau an der nächsten Abfahrt raus – vermutlich mit einem Funkspruch, der so klang wie „Das müsst ihr euch ansehen, das glaubt uns keiner!“ – und stellte sie zur Rede.
Und wie reagierte die Mutter?
Mit Einsicht?
Mit Scham?
Mit Entschuldigungen?
Natürlich nicht!
Sie zeigte sich uneinsichtig.
Sie fand das völlig normal.
Vielleicht hat sie sogar gedacht: „So lernen die Kleinen doch am besten! Learning by Doing! Frühförderung! Montessori-Autobahn!“
Manche Menschen haben wirklich Talent dafür, gleichzeitig schockierend und beeindruckend zu sein.
Jetzt läuft ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen sie – und ich sage: Das Mindeste!
Obwohl ein Teil von mir auch denkt:
Wenn Babys jetzt schon fahren, warum nicht gleich Kinderführerschein ab 9 Monaten? Man stelle sich das vor:
Babys am Ampelstart
Windelwechsel in der Boxengasse
Führerscheinprüfung mit Schnuller und Rassel
Verkehrsunterricht im Kindergarten: „So überholst du korrekt einen Bobbycar.“
Aber zurück zur Realität.
Die Frau hat tatsächlich geglaubt, dass ein Kleinkind das Auto steuern kann, während sie tippt.
Ein einjähriges Kind!
Die sind stolz, wenn sie einen Bauklotz auf den anderen setzen können.
Und hier geht’s um 130 km/h auf der Autobahn!
Das ist nicht nur Verantwortungslosigkeit, das ist olympiareife Verantwortungslosigkeit. Wenn es Disziplinen gäbe wie „Gefährliche Entscheidungen im Alltag“, hätte sie heute Gold gewonnen – mit Weltrekord.
Ich, Ronald Tramp, möchte aber auch den satirischen Aspekt hervorheben:
In einer Welt, in der:
Roboter Firmenchefs verprügeln,
Politiker als Feen auftreten,
Behörden Schriftarten wie Staatsgeheimnisse behandeln,
ist es irgendwie logisch, dass ein Baby jetzt auch Autofahren darf.
Wir leben in einer Zeit, in der der Wahnsinn nicht nur möglich ist, sondern sich täglich gegenseitig überbietet.
Am Ende bleibt jedoch:
Ein Jahr alt.
Autobahn.
Lenkrad.
Handy.
Keine Einsicht.
Wenn das nicht der Trailer zur neuen Staffel „Deutschland, deine Verkehrssünder“ ist, dann weiß ich auch nicht.


