Bad Boy for Life – oder doch nur für 25 Geschworene Minuten?

Grafik: Nr. 25

Von Ronald Tramp, Ihrem Lieblingsgerichtskorrespondenten mit Gold-Krawatte und eingebautem Lügendetektor

Freunde der gepflegten Justizposse, halten Sie Ihre goldenen Handschellen bereit, denn wir befinden uns in New York – nicht auf dem Broadway, sondern im größten Reality-Theater der Stadt: United States District Court gegen Sean „Ich war mal Puff Daddy“ Combs. Und Leute, wenn Sie dachten, es ginge bei Diddys Karriere bergab, dann warten Sie, bis Sie hören, was Geschworener Nr. 25 veranstaltet hat. Spoiler: Es ist nicht die neue Single von Diddy – es ist schlimmer.

Geschworener Nr. 25: Der Elon Musk unter den Geschworenen

Schon eine Stunde nach Beginn der Beratungen der Jury meldet sich die Intelligenz-Offensive zurück: "Wir haben einen Geschworenen, der den Anweisungen des Richters nicht folgen kann." Geschworener Nr. 25, ein 51-jähriger Wissenschaftler – vermutlich der Einzige im Raum mit IQ über 150 – scheitert daran, einfache juristische Logik zu verstehen. Ich meine, wie schwer kann es sein? "Hat der Typ das getan oder nicht?" – Das ist kein Quantenphysik-Seminar bei Harvard, das ist ein Verbrechens-Bingo mit Freiheitsentzug als Hauptpreis.

Diddy’s Greatest Hits: Sexhandel, Brandstiftung und Zwangsarbeit

Während Nr. 25 seine Anweisungen sucht wie Diddy sein musikalisches Comeback, steht der Rapper selbst unter Anklage wegen allem, was man sich auf einer Netflix-Crime-Doku nur wünschen kann. Sexhandel, organisierte Kriminalität, Kidnapping, Brandstiftung – fehlen eigentlich nur noch Schmuggel von Einhörnern und Steuerhinterziehung im Weltall. Diddy bestreitet alles. Klar. Wer würde nicht behaupten, unschuldig zu sein, wenn man mit lebenslanger Haft und Entzug von Champagner bedroht wird?

Die Verteidigung: Ein bisschen häusliche Gewalt, aber sonst war da nix

Die Verteidigung räumt ein: „Ja, er war vielleicht etwas ruppig zuhause. Aber Sexhandel? Iwo!“ Und damit haben sie fast das Anwaltsäquivalent von „Aber er hat auch mal einem Welpen das Leben gerettet“ geliefert. Großartige PR! Wenn wir anfangen, häusliche Gewalt als „kleineren Betriebsunfall“ im Lebenslauf zu deklarieren, dann gute Nacht, Feminismus.

Richter Subramanian und der lange Atem

Der Richter bleibt geduldig. Er erinnert die Jury daran, dass seine Anweisungen keine Vorschläge, sondern Regeln sind – was in der Ära von Influencern, Twitch-Streamern und TikTok-Tänzern eine ziemlich revolutionäre Idee ist. Wenn Nr. 25 weiter stört, wird er zum Nachsitzen gerufen. Vielleicht erklärt man ihm die Sache dann mit Handpuppen oder einem TikTok-Tutorial.

America, ich sage es euch: Wenn unser Justizsystem schon an einem einzelnen Wissenschaftler scheitert, dann gute Nacht. Und wenn Sean „Ich bin unschuldig bis zum Musikvideo“ Combs wirklich schuld ist, dann hoffen wir, dass Jury Nr. 25 wenigstens das Einmaleins der Gerechtigkeit lernt – oder durch Juror Nr. 26 ersetzt wird: ein Golden Retriever mit Gerechtigkeitssinn.

Das Urteil? Noch offen. Der Skandal? Schon da.

Ronald Tramp sagt: Der einzige „Bad Boy for Life“ hier ist das Justizsystem selbst.