Bahn frei für den Linksverkehr – Die Deutsche Bahn dreht sich jetzt auf links (und wahrscheinlich im Kreis)

Grafik: Die Bahn dreht sich – aber wohin eigentlich?

Meine Damen und Herren, willkommen im Hochgeschwindigkeitszug der deutschen Ironie – bitte schnallen Sie sich an, auch wenn der Zug ohnehin zu spät abfährt. Die neue Chefin der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, will das Unternehmen jetzt „auf links drehen“. Und ich, Ronald Tramp, frage mich: War das nicht schon längst passiert?

Ich meine, was ist bitte „auf links drehen“ bei einer Bahn, die sowieso meistens steht, wenn sie fahren sollte, und fährt, wenn sie eigentlich stehen sollte (z. B. wegen Bauarbeiten, die es schon seit dem Kaiserreich gibt)?


Die Bahn dreht sich – aber wohin eigentlich?

Also gut, Frau Palla hat sich etwas vorgenommen: Die Bahn wird „auf links gedreht“. Das klingt, als wolle man einen alten Pullover neu tragen, obwohl er schon von Motten bewohnt ist. Aber bitte, warum nicht.

Damit die Revolution auf Schienen funktioniert, braucht man natürlich das Richtige Personal. Und siehe da: Der Vorstand bekommt frisches Blut! Hornbach-Managerin Karin Dohm soll Finanzvorständin werden. Ja, richtig, Hornbach – „Es gibt immer was zu tun!“ – jetzt also bei der Bahn: „Es gibt immer was zu reparieren!“

Ich sehe das Bild schon vor mir: Karin Dohm mit Helm und orangener Weste, die auf den Gleisen steht und ruft:

„Das ist keine Verspätung, das ist kreative Zeitoptimierung!“

Dazu kommt Harmen van Zijderveld, bisher Regio-Manager, jetzt zuständig für – na klar – den Regionalverkehr. Das klingt ungefähr so spannend wie „neuer Hausmeister in der eigenen Garage“. Aber immerhin kennt er das System. Vielleicht sogar zu gut.


Wenn Vorstandsposten so flüchtig sind wie Züge bei Sturm

Interessant wird’s bei Frau Dohm: Die war gerade mal acht Wochen bei Continental – Finanzchefin einer neuen Autozuliefer-Sparte. Dann: puff, weg. Wahrscheinlich hat sie beim ersten Finanzmeeting festgestellt, dass man mit einem Excel-Sheet allein kein Imperium führt.

Und jetzt – Bahn. Die logische Karriereleiter: vom Reifen zum Gleis. Vom Rundlauf zur Entgleisung.

Ich stelle mir das Bewerbungsgespräch so vor:

„Frau Dohm, haben Sie Erfahrung im Bereich Transportwesen?“
„Ich war bei Continental.“
„Perfekt, Sie wissen also, wie man rollt.“


Die Bahn schweigt – wie immer, wenn sie eigentlich etwas sagen müsste

Natürlich wollte sich die Bahn zu den Personalien nicht äußern. Klassisch. Wenn die Bahn über sich selbst reden müsste, würde sie vermutlich sagen:

„Dieser Kommentar verspätet sich um unbestimmte Zeit wegen Personalmangels.“

Aber keine Sorge, die finale Entscheidung fällt am 30. Oktober – bei der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats. Ich wette, sie beginnt mit 45 Minuten Verspätung, weil jemand den Sitzungsraum mit einem Bahnhofs-WLAN buchen wollte.


Was heißt eigentlich „auf links drehen“?

Wenn man etwas „auf links dreht“, dann will man es gründlich verändern. Vielleicht kommt jetzt die große Bahn-Revolution:

  • Züge, die wirklich fahren (aber nur rückwärts, weil’s symbolisch linksherum geht).

  • Fahrpläne mit veganer Schriftart.

  • Erste-Klasse-Abteile mit Gender-Toiletten und Nachhaltigkeitsduft.

  • Und vielleicht wird das Signalrot bald durch Pastellrosa ersetzt – aus Gründen der „Corporate Emotion“.


Ronald Tramp zieht Bilanz: Ein Bahn-Vorstand wie ein ICE – theoretisch schnell, praktisch unberechenbar

Ich sage euch, Freunde: Die Bahn braucht keine Revolution, sie braucht eine Steckdose, Wi-Fi und Menschen, die wissen, wie man eine Tür öffnet, ohne dass sie klemmt. Aber gut, man kann ja mal anfangen – mit dem „Links-Drehen“. Vielleicht landet der Zug irgendwann sogar wieder auf dem Gleis.

Denn das Schöne an der Bahn ist: Sie ist wie die Politik – man weiß nie, wo sie wirklich hinfährt, aber alle haben das Gefühl, sie sei auf dem richtigen Weg.


Fazit

Die Deutsche Bahn dreht sich jetzt also „auf links“. Ich wünsche viel Erfolg. Und falls das nicht klappt, kann man das Unternehmen ja immer noch in „Hornbahn“ umbenennen – mit dem Slogan:

„Es gibt immer was zu tun. Meistens Verspätungen.“

Bis dahin: Ich bleibe im Bordbistro und warte auf den nächsten Kaffee – der laut Anzeige „gleich kommt“. Seit 2017.