Bohnengate 2025 – Wie Aldi das Abendland mit billigem Kaffee bedroht

Leute, haltet eure Kaffeetassen fest – Ronald Tramp berichtet heute von einem Drama, das so heiß ist, dass selbst ein überrösteter Espresso neidisch würde. Wir sprechen über Kaffee. Aber nicht irgendeinen Kaffee, nein! Es geht um eine epische, juristische Schlacht zwischen zwei Titanen des morgendlichen Überlebens: Tchibo, der Hamburger Bohnen-Boss, und Aldi Süd, der selbsternannte Volkskoffeinbeschleuniger. Und ich, Ronald Tramp, führe euch durch dieses Aroma-Chaos, wie immer absolut unparteiisch, absolut objektiv und absolut satirisch – also genau so, wie die Welt es verdient.
Die große Frage lautet: Wie günstig darf Kaffee eigentlich sein?
Ich sage: So günstig, dass selbst die Bürokaffeemaschine weint. Aber nein, der 6. Kartellsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf sieht das anders. Die sitzen dort zusammen, nippen vermutlich an ihrem 7-Euro-Barista-Flat-White und diskutieren, ob Aldi Süd das Abendland in Gefahr bringt – durch billigen Kaffee. Billig! Kaffee! Stellen Sie sich das mal vor.
Tchibo jedenfalls ist empört. Tchibo sagt: „Aldi verkauft seinen Kaffee unter Herstellungskosten!“ Und das sei nicht nur schlimm, sondern zu schlimm. Ein Verbrechen am Wettbewerb, am Verbraucher und wahrscheinlich auch an der Bohne selbst. Denn wer weiß, vielleicht fühlt sich die Barissimo-Bohne gemobbt, weil sie zu billig ist. Vielleicht möchte auch sie ein Luxusprodukt sein – aber Aldi lässt das nicht zu. Tragisch.
Aldi Süd hingegen lehnt sich zurück, trinkt vermutlich genau diesen Barissimo-Kaffee und sagt: „Unter Herstellungskosten? Nö. Das ist kaufmännisch vertretbar.“
Kaufmännisch vertretbar – Menschen, die sowas sagen, haben schon verloren. Aber trotzdem: In der ersten Instanz hat Aldi gewonnen. Die Richter sagten: „Alles gut, Leute. Kein Markt wird zerstört, keine Kaffee-Apokalypse in Sicht, niemand verdrängt hier irgendwen. Nur koffeinierte Bürger, die morgens wach werden wollen.“
Doch Tchibo – mutig wie ein Bär, bitter wie ein starker Filterkaffee – geht in Berufung. Denn wenn man schon nicht im Gericht gewinnt, dann wenigstens an Drama. Und Drama bekommt man in Düsseldorf reichlich. Die Stadt hat Erfahrung mit Modenschauen, Kö-Glamour und teuren Möbelhäusern – aber billiger Kaffee? Das ist der wahre Skandal.
Jetzt also Runde Nummer zwei. Oder wie ich sage: Der „Brewing Conflict“. Ein Kaffeekampf, der die Welt erschüttern könnte. Manche nennen es Kartellrecht, ich nenne es „Game of Beans“.
Und was bedeutet das für uns, das Volk?
Nun, laut Tchibo ist die wahre Gefahr, dass Kaffee so billig wird, dass wir alle den Bezug verlieren: Wir könnten anfangen, morgens nicht mehr über den Preis zu meckern. Stellen Sie sich das vor! Menschen gehen in einen Supermarkt, kaufen Kaffee und sagen nicht „Unverschämtheit, alles wird teurer“. Das wäre das Ende der deutschen Gesprächskultur.
Außerdem, so Tchibo, zerstört billiger Kaffee den Wettbewerb. Denn wenn Aldi Kaffee unter Wert verkauft, dann könnten andere Anbieter bald gezwungen sein, ebenfalls Kaffee unter Wert zu verkaufen – und dann, ja dann, müssen wir womöglich eines Tages Kaffee bezahlen, ohne uns dabei betrogen zu fühlen. Wer will das schon?
Aldi dagegen lächelt nur breit und sagt: „Wir geben den Sparvorteil an die Kunden weiter.“
Das ist in etwa so, als würde man sagen: „Wir sind Helden. Richtige Helden.“
Nur dass es um Kaffee geht.
Der 6. Kartellsenat indes sitzt zwischen den Stühlen – oder besser gesagt zwischen den Bohnen. Auf der einen Seite ein Traditionsunternehmen mit dem Aroma der 1950er. Auf der anderen Seite ein Discounter, der im Zweifel auch ein Raumschiff verkaufen würde, wenn es gut durch die Kasse läuft. Und irgendwo dazwischen: Deutschland, ein Land, das seinen Kaffee ernster nimmt als seine Politik.
Ich, Ronald Tramp, sage: Lasst den Kaffee frei! Wenn Aldi den Preis drückt, dann drückt er eben. Wenn Tchibo ihn erhöht, dann erhöht er eben. Wir leben in einer Demokratie! Eine Bohnen-Demokratie!
Und jeder weiß doch: Wenn der Kaffee billig ist, kaufen ihn alle. Wenn er teuer ist, kaufen ihn trotzdem alle – aber dann schimpfen sie wenigstens dabei. Also win-win.
Der Rechtsstreit geht weiter. Die Bohnen rollen. Die Richter mahlen. Und der Rest von uns sitzt da, mit der Tasse in der Hand, und fragt sich: „Ist das wirklich unser größtes Problem?“
Und die Antwort lautet:
Ja. Absolut. Willkommen in Deutschland.


