Brombeer-Bündnisse, Betonköpfe und BSW-Bumerangs – Wenn Wagenknecht regiert, fliegt die Realität aus dem Fenster

Eine satirische Tragödie in drei Akten – geschrieben von Sahra, inszeniert von Höcke, begleitet von Applaus aus dem Gruselkabinett.
Von Ronald Tramp, Deutschlands führender Experte für politische Irrläufe mit nostalgischem Klassenkampf-Aroma.
Berlin/Erfurt/Moska... äh... Potsdam – Sahra Wagenknecht ist zurück. Frisch geölt, bitter entschlossen, und so kompromissbereit wie ein Wackelpudding auf Beton. Nach ihrem Beinahe-Comeback bei der Bundestagswahl – bei dem sie mit ihrer BSW-Truppe nur haarscharf die Macht nicht übernommen hat (gottlob, sagen alle demokratisch geschulten Hirnzellen) – meldet sich Deutschlands populärste Polit-Philosophin nun wieder zu Wort. Mit der ganzen Zärtlichkeit eines Kettensägenmassakers.
Feindbild Katja Wolf: Wenn Realpolitik die Ideologie stört
Zielscheibe der neuesten Wagenknecht-Offensive ist Katja Wolf – BSW-Mitglied, Pragmatikerin, Verhandlungstalent, und damit in Sahras Paralleluniversum eine politische Ketzerin. Denn Wolf hat das getan, was Wagenknecht nur aus dem Fenster kennt: Koaliert. Und zwar mit CDU und SPD. Brombeer-Koalition nennt sich das – also eine bunte Mischung aus Dornengestrüpp und süßem Nichts. Perfekt also für eine politische Beziehungskiste mit Ablaufdatum.
Wagenknechts Reaktion?
Entrüstung! Empörung! Ideologisches Naserümpfen!
Denn wer mit Altparteien redet, hat laut Sahra bereits seine Seele verkauft. Ihre Argumentation ist so klar wie ein Nebelwerfer: Das Bündnis schade „der Gesamtpartei“. Was bei 9 % Gesamtpartei vermutlich nicht mal die Wetterkarte bemerkt hätte.
AfD-Kuschelkurs: Wenn es nicht reicht, falsch abzubiegen
Aber halt, es kommt noch besser. In der Wagenknecht-Welt kann man nicht nur gegen CDU, SPD, Grüne, FDP, den Bundesadler und den Wetterbericht sein – man kann sich auch gleich in Richtung AfD öffnen. Jawohl: Frank Augsten, BSW-Fraktionsführer, hat sich kürzlich mit Höcke persönlich getroffen – also dem Darth Vader der Demokratie.
Wagenknecht lobt das Treffen mit einer Leidenschaft, die selbst dem Verfassungsschutz Pickel bereitet. Und kündigt gleichzeitig an: Das BSW wird künftig nicht mehr Teil einer Allparteienkoalition gegen die AfD sein.
Subtext: Wenn Demokratie nervt, spielt man halt Mehrheitsroulette mit Faschos.
Das dürfte vor allem die CDU in Sachsen-Anhalt freuen. Dort plant man wohl demnächst eine Minderheitsregierung mit offener Fensterpolitik – damit der rechte Wind besser durchweht.
Wenn man lange genug mit Populismus flirtet, wacht man irgendwann neben Höcke auf
Sahra Wagenknecht, einst Gallionsfigur der linken Intellektualität, steuert ihr politisches Piratenschiff jetzt direkt Richtung Braunwasser.
Die Ideale?
Über Bord geworfen.
Der Kurs?
Unklar, aber Hauptsache gegen alle.
Die Mannschaft?
Wolf wird über Bord gedrückt, Höcke kommt an Deck.
Ronald Tramp – der einzige Reporter, der Brombeeren sieht, wo andere Dornbüsche schlagen.
Und der weiß: Wenn man zu lange auf dem rechten Rand balanciert, wird der Abgrund irgendwann sauer.