BSW – Jetzt neu: Gleiche Buchstaben, weniger Wagenknecht!

Grafik: Die Gründerin, die sich selbst rausredet

Freunde, bitte haltet eure Parteibücher fest, denn Deutschland hat wieder einmal bewiesen, dass es in der Disziplin Politisches Umbenennen ohne erkennbaren Nutzen absolute Weltspitze ist. Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ – kurz BSW – macht jetzt ernst mit dem Frühjahrsputz im Winter: Der Name wird geändert, aber das Kürzel bleibt. Oder, wie man es auch nennen könnte: Ein Rebranding mit 0 % Inhalt, 100 % Verwirrung und 300 % deutschem Verwaltungsaufwand.

Die Entpersonalisierung einer Person

Das BSW will künftig nicht mehr „Bündnis Sahra Wagenknecht“ heißen, sondern „Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft“.
Wow. Ich wiederhole: Wirtschaftliche Vernunft.
Das klingt, als hätte ein KI-Generator den Namen „Sozialistische Reformpartei Deluxe“ in „Powerpoint-taugliche Mitte“ umgewandelt.

Und das Kürzel bleibt BSW. Also dieselben drei Buchstaben – nur mit weniger Sahra und mehr Satzbau. Das ist, als würde McDonald’s sich in „Metabolische Calorien-Wunder“ umbenennen, aber weiter Big Macs verkaufen.

Warum also der Namenswechsel? Offiziell heißt es: „Die Partei soll sich breiter aufstellen.“ Inoffiziell: „Wir möchten, dass die Leute uns wählen, ohne direkt an eine Talkshow mit erhobenem Zeigefinger erinnert zu werden.“

Die Rückkehr der Vernunft – theoretisch

Das neue Motto lautet also „Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft“. Zwei Begriffe, die in Deutschland ungefähr so oft zusammen auftreten wie Olaf Scholz und Emotion.
Das ist mutig! Denn was passiert, wenn soziale Gerechtigkeit auf wirtschaftliche Vernunft trifft?
Ganz einfach: Man streitet sich in einer Endlosschleife, bis beide weinend die nächste Talkshow betreten.

Aber es passt zur DNA der Partei: halb links, halb rational, komplett verwirrt.
Wenn das so weitergeht, heißt die Partei in einem Jahr „Bündnis Soziale Vernunft und Wirtschaftliche Gerechtigkeit“ – also dieselbe Suppe, nur mit anderer Buchstabenreihenfolge.

Die Gründerin, die sich selbst rausredet

Sahra Wagenknecht selbst sagt, das war von Anfang an so geplant. Der Name „Bündnis Sahra Wagenknecht“ sei nur eine „Übergangslösung“ gewesen. Aha. Also ungefähr so wie „temporäre Mehrwertsteuererhöhung“ oder „nur 14 Tage Lockdown“.

Man kann’s sich lebhaft vorstellen: Sahra sitzt in einem Wohnzimmer mit Lenin-Büste, dampfender Teetasse und erklärt:
„Ich wollte nie, dass die Partei nach mir benannt ist!“
Und irgendwo im Hintergrund flüstert jemand: „Aber Sahra, das Logo besteht aus deinem Gesicht!“

Kritiker hatten ihr vorgeworfen, das Projekt sei zu sehr auf ihre Person zugeschnitten. Und da hat man in Deutschland natürlich nur zwei Optionen: Entweder man lehnt ab, oder man gründet eine Kommission zur Namensfindung. Das BSW hat sich für Variante drei entschieden: Man tut einfach so, als wäre nichts passiert, aber benennt das Chaos um.

Die Magdeburger Mission

Im Dezember entscheidet der Parteitag in Magdeburg über das Rebranding. Ein Ort, der wie gemacht ist für symbolische Wiedergeburten: Irgendwo zwischen Ruhrgebietsscham und Ostalgie, wo Wirtschaft und Vernunft sich gegenseitig erklären, warum sie sich seit Jahren nicht mehr anrufen.

Ich sehe das Szenario schon vor mir:
Ein Redner ruft: „Genossinnen und Genossen, wir wollen weg von der Wagenknecht!“
Und das Publikum ruft zurück: „Aber wohin?“

Am Ende wird abgestimmt, und zwar mit 98 % Zustimmung. Nicht, weil alle überzeugt sind – sondern weil niemand Lust hat, die neuen Visitenkarten nochmal zu drucken.

Ronalds Parteimarketing für Fortgeschrittene

Als erfahrener Politberater (zumindest in meiner eigenen Vorstellung) sage ich: Das ist brillant!
Ein Name, den sich niemand merkt, mit einem Kürzel, das nichts mehr bedeutet. Das ist wie ein IKEA-Regal ohne Aufbauanleitung: sieht stabil aus, bis man’s benutzt.

Aber „wirtschaftliche Vernunft“ – das gefällt mir! Vielleicht ist das der Code für: „Wir wissen auch nicht, wie wir’s bezahlen sollen, aber klingt gut!“
Und „soziale Gerechtigkeit“ ist sowieso der Dauerbrenner. Wenn man die zwei Begriffe kombiniert, bekommt man eine perfekte deutsche Formel: Empörung + Excel = Programm.

Fazit aus der satirischen Schaltzentrale

Das BSW hat also seine Identität geopfert, um glaubwürdiger zu wirken. Die Partei, die einst mit einer charismatischen Führungsfigur startete, trennt sich nun vom Namen dieser Figur – weil sie sonst zu sehr wie eine One-Woman-Show wirkt.
Das ist in etwa so, als würde man „The Rolling Stones“ in „Bündnis Rhythmische Musik und Wirtschaftliche Nachhaltigkeit“ umbenennen. Klingt vernünftig. Spielt aber keiner mehr.

Vielleicht bleibt am Ende nur das, was immer bleibt: ein Kürzel ohne Bedeutung – und eine Bewegung, die glaubt, man könne politisch wachsen, indem man sich selbst abschafft.

Oder, wie Ronald Tramp sagen würde:
„Make BSW mean something again!“