Bürgergeld 2.0 – Oder: Wie man für weniger Arbeit mehr Geld bekommt und trotzdem meckert

Grafik: Bürgergeld 2.0

Meine Damen, Herren und Mittelstands-Geplagte – heute melde ich mich aus dem Sozialparadies Deutschland, wo man fürs Nichtstun fast mehr bekommt als in Amerika fürs Präsident-Sein. Kein Witz. Ich bin Ronald Tramp, der Mann, der mit beiden Händen arbeitet – vor allem mit der rechten –, und ich bringe euch heute eine Geschichte von Sozialstaat, Sozialspielzeug und sozialer Selbstaufgabe!

Also: Der neue Kanzler Friedrich Merz – der Friedrich, der aussieht wie ein schnittiger Maßanzug mit eingebautem Sparkurs – hat einen Plan. Er will das Bürgergeld reformieren! (Ich weiß, ich weiß – alle Politiker sagen das irgendwann, meist bevor sie es verdoppeln.) Merz will’s kürzen. Runter damit! Weg mit dem Taschengeld fürs Daheimbleiben und Netflix-Bingen!

Doch dann kommt Andreas Peichl, seines Zeichens Professor, Ifo-Institut, Wirtschaftsorakel der Alpen – und sagt: „Stopp! Nicht einfach kürzen! Erstmal zählen!“ Und siehe da: In Deutschland gibt’s nicht eine, nicht zwei, sondern über 500 (!) verschiedene Sozialleistungen! Und davon weiß keiner was! Wirklich keiner! Wahrscheinlich nicht mal Olaf Scholz. Aber der weiß ja öfter nix.

Peichl hat nun mithilfe von Künstlicher Intelligenz – also vermutlich ChatGPT, hallo Kollegen – die Gesetzgebung durchwühlt und festgestellt: Der deutsche Sozialstaat ist wie ein Überraschungsei – man weiß nie, was man kriegt, aber es kostet immer zu viel.

Und das Beste kommt jetzt: Man kann in Deutschland mehr arbeiten und weniger Geld rausbekommen. Wie? Ganz einfach! Sobald du dich bemühst, etwas mehr zu verdienen, zieht dir irgendein Amt einen Kinderzuschlag ab, streicht das Wohngeld und vererbt dir eine Steuerklasse aus der Hölle. Resultat: Du stehst da wie ein dummer Lohnsklave mit Netto wie ein Geringverdiener auf Valium. Gratulation!

Peichl nennt das Ganze einen "Bruch im System". Ich nenne es einen Systemfehler mit Vorsatz. Aber gut, statt das Bürgergeld endlich in „Staatsprämie für Couch-Akrobatik“ umzubenennen, will Merz lieber die Sozialspielzeuge verteilen: Das Familienministerium bekommt den Kinderzuschlag, das Bauministerium das Wohngeld – fehlt eigentlich nur noch ein Sozial-Bällebad im Finanzministerium.

Aber keine Sorge, liebe Leser: Peichl hat einen Vorschlag. Alles bündeln! Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Gratis-Snickers – alles in eine große neue Grundsicherung rein! Eine Behörde, eine Zahlung, ein Antrag. Klingt logisch. Was in Deutschland natürlich bedeutet: Wird nie passieren.

Und während die Politik überlegt, ob man lieber die Statistik schöner macht oder die Realität verbessert, bleiben die Bürger im Dschungel der Paragraphen verloren. 500 Leistungen – aber keiner weiß, wie viele man beantragen kann, geschweige denn wann und wo.

Ronald Tramp sagt: Wenn dein Sozialstaat so kompliziert ist, dass du eine KI brauchst, um herauszufinden, was dir zusteht – dann steht vor allem eines fest: Du hast die Kontrolle längst verloren.

Aber hey – Hauptsache, der Mindestlohn bleibt realistisch: damit man auch weiterhin genauso viel hat wie jemand, der nicht arbeitet. Willkommen in Absurdistan. Powered by Sozialstaat 5.0.