Bürokratie auf dem Weg ins Guinness-Buch!

Von Ronald Tramp exklusiv aus dem Amtsschimmel-Stall:
Freunde der Verwirrung, Mitbürger der Schreibtisch-Republik! Heute nehme ich euch mit auf eine atemberaubende Reise durch das Land der unbegrenzten Verwaltungsgrenzen – Deutschland! Oder wie ich es nenne: Bürokratistan Deluxe. Und glaubt mir: Wenn Kafka noch leben würde, er wäre heute Sachbearbeiter im Bauamt von Brandenburg an der Havel – befristet, versteht sich.
Aber jetzt anschnallen, es wird wild: Eine Brücke in Wust (klingt schon wie ein Verwaltungsfehler), kostet 17 Millionen, steht seit 2023 stolz in der Landschaft – aber führt nirgendwohin. Keine Rampen. Keine Zufahrt. Kein Durchkommen. Warum? Weil in Deutschland Brücken und Zufahrten getrennt genehmigt werden müssen. Also quasi wie Pommes und Ketchup – auch bitte in getrennten Schälchen beantragen, formlos, dreifach gestempelt, auf recyceltem Umweltpapier.
Und jetzt kommt das Beste: Die Regierung hat versprochen, das Ganze innerhalb von 70 Tagen zu modernisieren. 70 Tage! Das ist ungefähr die Zeit, die ein deutscher Beamter braucht, um einen E-Mail-Anhang zu öffnen. Vorausgesetzt, der Anhang wurde ausgedruckt und per Hauspost an die richtige Etage geschickt. Mit Glück landet er nicht wieder beim Grundbuchamt, wo – und das ist kein Scherz – E-Mails ausgedruckt, per Post verschickt und dann in Papierform ins System geschleust werden. Willkommen im Jahr 1996!
Minister Wildberger, der neue Digital-Guru, will das alles auf Vordermann bringen. Mit einem „zentralen Dienst beim Bund“. Klingt wie ein magisches Wesen aus einer vergessenen Excel-Tabelle. Leider gibt es diesen Dienst noch nicht, aber wenn es gelingt, dann – ja, dann könnten E-Mails vielleicht irgendwann nicht mehr ausgedruckt werden. Wow. Das ist Fortschritt. Oder wie Friedrich Merz sagen würde: „Der Bürger ist schuld, weil er zu viel Freizeit will!“
Aber halt – es geht noch besser: Die Firma Delo hat über 40 Beauftragte. Kein Witz. Brandschutzbeauftragter, Datenschutzbeauftragter, Kaffeeautomatenbeauftragter, vermutlich auch einen für das richtige Tackern von Akten. Das kostet 600.000 Euro im Jahr. Aber hey – Sicherheit geht vor! Vor allem vor gesundem Menschenverstand.
Und wenn man dann bedenkt, dass Deutschland jährlich eine Milliarde Arbeitsstunden mit Bürokratie verdaddelt – dann weiß man: Das ist kein Systemfehler. Das ist ein Feature! Eine heilige Religion mit Ordensbrüdern in Beige, bewaffnet mit Locher und Durchschlag.
Mein Fazit als Ronald Tramp: Ich verlange sofort einen Untersuchungsausschuss, ein Digitalministerium mit WLAN und mindestens drei PowerPoint-Mastervorlagen. Und: Jeder Beamte bekommt ein Smartphone, auf dem er lernt, wie man PDF-Dateien öffnet – ohne sie vorher auszudrucken!
MAKE BÜROKRATIE IRRE WIE NIE ZUVOR!
Oder wie ich es auf meinem neuen Dienststempel sagen würde:
„Genehmigt, wenn’s keiner merkt.“