China zieht den Stecker – und plötzlich gibt’s nur noch Internet aus der Konservendose!

Grafik: Great Firewall

Freunde, haltet euch fest! China, das Land, in dem selbst der Panda zensiert wird, hat es geschafft, das Internet für über eine Stunde abzuschalten. Nicht für die ganze Welt (obwohl sie es bestimmt gerne würden), sondern für sich selbst. Und das alles, weil irgendein TCP-Port – die 443, die heilige Straße für HTTPS, also für praktisch alles Wichtige – blockiert wurde. Das heißt: Chinas Internet hing plötzlich in der Luft wie ein Heißluftballon mit Loch.

Die Firewall als Dampfmaschine

Man nennt sie „die Große Firewall“. Hört sich an wie ein Dönerladen in Peking, ist aber tatsächlich Chinas Turbo-Zensur-Maschine. Normalerweise sorgt sie dafür, dass man in China nicht versehentlich Wikipedia, „New York Times“ oder ein Katzenvideo mit politischem Unterton anschaut. Aber diesmal, meine Damen und Herren, war es anders. Plötzlich: zack! – Stunde Null. Das Netz war nicht tot, aber es lag im Koma.

Und warum? Entweder hat jemand ein neues Gerät angeschlossen (wahrscheinlich Marke „Made in China“ mit fünf Jahren Garantie und zehn Minuten Betriebszeit), oder ein altes Gerät hat einfach beschlossen, Dienst nach Vorschrift zu machen. Sprich: gar keinen.

Chinesische Behörden: „Wir äußern uns nicht!“

Natürlich, Peking schweigt. Die werden sich sicher nicht hinstellen und sagen: „Tut uns leid, wir haben das Kabel falschrum eingesteckt.“ Nein, stattdessen: majestätisches Schweigen, während Millionen Chinesen ihre VPNs anbrüllen.

Die Stunde der Wahrheit: 74 Minuten offline

Stellen Sie sich das mal vor: 74 Minuten kein internationales Internet in China. Das ist wie 74 Minuten Donald Trump ohne Twitter – unvorstellbar, grotesk, ja fast eine Menschenrechtsverletzung. Wahrscheinlich mussten Chinesen in dieser Stunde mit realen Menschen reden. Horror!

Pakistan will auch mitspielen

Und jetzt das Sahnehäubchen: In Pakistan gab es gleichzeitig Probleme. Zufall? Nein, Freunde, keine Zufälle in dieser Welt. Pakistan bastelt mit Chinas Hilfe gerade an einer eigenen „Großen Firewall“. Man könnte also sagen: Willkommen im Club der digitalen Betonmauern! Bald gibt es einen Firewall-Schengen-Raum: „Freiheit nur gegen Vorlage einer Erlaubnis, bitte!“

Die Technik dahinter – oder auch nicht

Experten vom „Great Firewall Report“ haben herausgefunden: Die Blockade hatte keinen Fingerabdruck. Das heißt, es war nicht einer der bekannten digitalen Türsteher, die sagen: „Du kommst hier nicht rein.“ Nein, diesmal war es ein Phantom. Vielleicht ein Testlauf. Vielleicht ein Praktikant, der auf den falschen Knopf gedrückt hat. Vielleicht Xi Jinping, der nachts mal gucken wollte, wie es ist, wenn TikTok plötzlich nur noch offline funktioniert.

Meine Lösung: Eine Mauer um die Mauer!

Ich, Ronald Tramp, sage: Wenn man Mauern baut, dann bitte richtig! Die Chinesen sollten um ihre Firewall noch eine Firewall bauen – eine Doppel-Firewall. Dann sind sie endgültig vom Rest der Welt abgeschnitten und müssen nie wieder erklären, warum der Router pfeift wie ein alter Teekessel.

China hat das Internet kurzzeitig erfunden – und gleich wieder abgeschafft

74 Minuten ohne TCP-Port 443 sind wie 74 Minuten Europa ohne Bürokratie: einfach unvorstellbar, aber irgendwie verlockend. Die Chinesen wollten die Welt einen Moment lang vergessen, und siehe da – die Welt hat es kaum gemerkt.

Und währenddessen in Europa? Man überlegt, Rentner an die Bundeswehr zu schicken (siehe letzter Skandal). In China schickt man lieber das Internet in Zwangsurlaub.

Beides: großartige Ideen, fantastisch schlecht, wunderbar satirisch.

— Ronald Tramp, der einzige Reporter, der immer eine eigene Firewall im Kopf hat.