Das Boot, das nicht gefilmt werden durfte – Deutsche Geheimnisse im Cocktailglas

Grafik : Undercover-Marine am Telefon

 

Leute, stellt euch vor: Ihr sitzt entspannt in einer Strandbar auf Rügen, Cocktail in der Hand, die größte Sorge ist, ob der Sonnenschirm gleich wegfliegt – und plötzlich schleicht sich ein U-Boot durchs Bild. Nicht irgendeines, sondern so ein richtig teures deutsches Luxusmodell aus Kiel, wahrscheinlich mit Ledersitzen, Panoramaglas und einem eingebauten Kaffeevollautomaten.

Was macht der brave deutsche Badegast? Natürlich: Filmen! Schließlich passiert das öfter, dass man in Sassnitz den nächsten U-Boot-Showroom-Testtag erwischt.


Facebook weiß Bescheid – Du bist jetzt gefährlich

Er postet das Video bei Facebook – und zack! kommt Mark Zuckerberg persönlich (wahrscheinlich im Hoodie aus Palo Alto) und sagt: „Nein, mein Freund, das ist illegale Nachricht Nummer eins!“
24 Stunden Sperre. Wegen eines schwimmenden Wasser-Torpedos, der so geheim ist, dass er vor hunderten Strandtouristen im Sonnenschein herumdümpelt.


Undercover-Marine am Telefon

Dann wird’s richtig Hollywood: Unterdrückte Nummer. Am anderen Ende angeblich ein Mitarbeiter von ThyssenKrupp Marine Systems. Flüstert wie in einem Tatort-Vorspann: „Löschen Sie das Video. Sofort. Für Ihre Sicherheit… und die unserer unsichtbaren U-Boote.“
Unsichtbar? Ja – jedenfalls im Internet, wenn’s nach TKMS geht.


Drakon – der Ostsee-Delfin auf Geheimmission

Das Boot selbst – „Drakon“ – für Israel gebaut, mit dem dezenten Charme eines schwimmenden Hochsicherheitstrakts. Schon seit Jahren testen sie vor Rügen ihre Unterwasser-Mittelklassewagen, aber wehe, einer hält das Handy hoch.
Dabei hätte man es schon vorher in Kiel sehen können, sogar mit Google Street View – nur da guckt halt keiner hin.


Vom Urlaubsclip zum internationalen Meme

Innerhalb von Stunden wird der harmlose Clip zu einer globalen Verschwörung: „Russisches Atom-U-Boot gesichtet“, „Nordkorea kauft jetzt bei TKMS“, „Titanic 2 – diesmal ohne Eisberg“.
Das Internet – immer zuverlässig, wenn’s um Quatsch geht.

Der Filmer kriegt Drohungen, Beleidigungen und wird als Staatsfeind behandelt, nur weil er gezeigt hat, dass deutsche U-Boote im Wasser schwimmen. Skandal! Nächstes Mal stellt TKMS die Dinger wahrscheinlich in eine Tiefgarage, damit ja niemand sie sieht.


Urlaubsende im Tarnmodus

Er packt die Koffer, fährt heim – vermutlich mit Sonnenbrand und einem Eintrag in der geheimen Liste „Menschen, die ein U-Boot gesehen haben“. Der Urlaub? Vorbei. Die Pointe? In Deutschland darfst du alles filmen – solange es kein Boot ist, das mehr kostet als dein Haus und deine Rente zusammen.


Deutschland 2024: Flughäfen kann man nicht bauen, BER dauert Jahrzehnte – aber U-Boote verschwinden in Sekunden von Facebook.
Mein Tipp: Nächstes Mal lieber Möwen filmen. Die kacken dir zwar aufs Handtuch, aber immerhin ruft danach kein Rüstungsmanager mit unterdrückter Nummer an.

Tramp out. Und jetzt entschuldigt mich, ich muss mal sehen, ob mein Cocktailglas gerade von einem Tarnpanzer beobachtet wird.