Das Brandenburger-Tor-Bühnenprogramm – Hebebühne, Höhenretter und 75 Polizisten für drei Selfie-Revolutionäre

Meine Damen und Herren, liebe Freunde anspruchsvoller Hauptstadt-Skandale, halten Sie fest, was immer Sie gerade in der Hand haben – Handy, Kaffee, politischen Anstand –, denn Berlin hat wieder geliefert. Und zwar nicht irgendein kleines „Oh guck, da hat einer falsch geparkt“-Drama, NEIN:
Eine Hebebühnen-Revolution am Brandenburger Tor!
Ein Spektakel, das so sehr nach Berlin klingt, dass es eigentlich in den Tourismusprospekt gehört.
Drei Personen – nennen wir sie mal Hobby-Aktivisten mit Höhenambitionen – sind unerlaubt auf das Brandenburger Tor geklettert. Nicht per Leiter. Nicht per Drohne. Nicht per Batman-Gürtel.
Nein:
Mit einer Arbeits- und Hebebühne.
Ich sage es offen:
Wenn man schon illegal irgendwo hoch will, dann doch bitte mit Stil, Komfort und TÜV-geprüfter Hydraulik.
Die Aktion:
Flaggen hoch. Banner hoch. Puls der Hauptstadt hoch.
Der Spruch – historisch, politisch, maximal Zündstoff
Auf dem Banner stand:
„Nie wieder Völkermord. Freiheit für Palästina.“
Was in Berlin ungefähr so unproblematisch ist wie ein Böller im Benzinlager.
Und natürlich, wie aus dem Drehbuch einer Tragikomödie, kam postwendend der Zentralrat der Juden und sagte:
„Un-er-träg-li-che Entgleisung!“
Und ganz ehrlich:
Dieses Wort ist so deutsch, dass es eigentlich nur in Kombination mit „Verpflichtungskatalog“ und „Dienstbesprechung“ existieren sollte.
Der Zentralrat kritisiert, dass der Spruch „Nie wieder“ gegen Israel gerichtet sei.
Und das ist in Berlin ungefähr so, als würde man in der Bahn laut behaupten, Döner sei überschätzt:
Man erhält SOFORT Gegenwind, der jede Windkraftanlage neidisch machen würde.
Die Technik der Revolution – Hebebühnen-Edition
Die Polizei meldet:
– Drei Personen oben
– Drei Personen unten an der Hebebühne
– Alle festgenommen
– Höhenretter im Einsatz
Ich stelle mir das so vor:
Die drei oben:
„Wir zeigen Flagge!“
Die drei unten:
„Wir drücken Knöpfe!“
Die Polizei:
„Wir drehen komplett durch!“
75 Polizisten waren im Einsatz.
75!
Die Anzahl an Beamten, die man in Berlin normalerweise braucht, um EINEN falsch abgestellten E-Scooter zu entfernen.
Ich glaube echt:
Wenn man dort eine Katze vom Baum rettet, kommen wahrscheinlich SEK, Feuerwehr, Veterinäramt, Denkmalpflege und 20 Zivilbeamte in Tarn-Jogginghosen.
Die Höhenretter – die wahren Helden dieser Comedy
Die drei Aktivisten werden nun „von Höhenrettern gesichert heruntergeführt“.
Ein Satz, der klingt, als wären sie versehentlich auf der Zugspitze gelandet, statt einfach 26 Meter über den Touristen.
Ich höre förmlich das Gespräch im Funk:
„Zentrale, wir haben drei Personen, die unbedingt aufmerksamkeitstechnisch nach oben wollten.“
„Sichern!“
„Wie?“
„Mit allem!“
Wir reden hier nicht über ein Hochhaus. Nicht über einen Berg.
Sondern über ein Monument, das täglich tausende Betrunkene fotografieren.
Aber Berlin wäre nicht Berlin, wenn man selbst aus einer Aktion im „Höhenbereich IKEA-Regal“ eine Einsatzstufe „Olympia-Katastrophe“ macht.
Intifada-Rufe? Jetzt wird’s richtig politisch
Während oben die Flaggen wehten und unten die Hydraulik brummte, sollen laut Zentralrat „Intifada“-Rufe gefallen sein.
Also genau der Moment, in dem Berlin kollektiv sagt:
„Uff.“
Mehr auch nicht.
Nur:
„Uff.“
Weil in Berlin generell alles politisiert ist:
– Man kann dort nicht mal einen Kaffee bestellen, ohne dass jemand fragt, ob Hafermilch ein antikapitalistisches Statement sei.
– Graffiti ist dort Diplomatie.
– Mülltrennung ist Religion.
– Und Hebebühnenaktionen sind offenbar schon Außenpolitik.
Ronald Tramps offizielles Fazit
Diese Aktion ist ein Meisterwerk der Hauptstadt-Absurdität:
✔ Illegale Kletterei – aber bitte mit deutscher Arbeitsschutz-technologie
✔ Politische Botschaft – aber maximal explosiv
✔ 75 Polizisten – weil Berlin nichts lieber tut, als überzureagieren
✔ Höhenretter – weil runterklettern ja wirklich zu viel verlangt wäre
✔ Ein Banner – das mehr politische Sprengkraft hatte als alles, was im Bundestag diese Woche passiert ist
Ich, Ronald Tramp, sage:
„Nie wieder Brandenburger-Tor-Bergsteigen – außer, es gibt wieder so viel Stoff für Satire.“


