Der Arc de Trump – Wenn Größenwahn Architektur wird

Eine Betrachtung über den Präsidenten, der nicht nur Mauern bauen, sondern auch Geschichte in Beton gießen will – natürlich mit Goldrand.
Freunde, haltet eure goldenen Löffel fest – Donald Trump hat es wieder getan.
Er hat sich selbst übertroffen.
Nachdem er bereits eine Mauer bauen wollte, um Amerika von der Realität zu trennen, und einen eigenen Ballsaal im Weißen Haus plant (weil der Ego-Spiegel im Oval Office wohl zu klein war), folgt jetzt das nächste architektonische Meisterwerk:
Ein Triumphbogen. In Washington.
Oder, wie er selbst sagt:
„Der Arc de Trump – größer, schöner und erfolgreicher als der in Paris. Viele Leute sagen das.“
Der Mann, der Denkmäler baut, bevor er Geschichte schreibt
Kaum hat sich der Staub auf seinem geplanten Ballsaal gelegt – jenem demokratiepolitischen Juwel, das vermutlich mehr Marmor als Moral enthält – da kommt der nächste Coup:
Trump will sich ein Denkmal setzen.
Noch bevor die Geschichtsbücher entschieden haben, ob er eher Cäsar oder Caligula war.
Und weil Originalität nie seine Stärke war, hat er sich ausgerechnet den Pariser Triumphbogen ausgesucht – jenes Symbol französischer Größe, das Napoleon einst für seine Siege bauen ließ.
Nur dass Trump keine Siege hat.
Nur Tweets.
Und den baut man bekanntlich schlecht aus Granit.
Aber wer braucht schon militärische Erfolge, wenn man 70 Millionen Follower hat und einen Architekturstil, der irgendwo zwischen Las Vegas und Wuppertal liegt?
Der „Arc de Trump“ – ein Denkmal für das Ich
Die ersten Modelle wurden auf einer Spendergala vorgestellt – natürlich unter Kristallleuchtern, begleitet von einer 20-minütigen Ansprache über „Patriotismus, Größe und Immobilienpreise“.
Trump, in seinem Element, erklärte:
„Paris hat einen Bogen. Rom hat Ruinen. Washington hat mich.“
Und was für ein Bogen das werden soll!
Nicht irgendein Steinmonument – nein, der Arc de Trump wird selbstverständlich mit 24-karätigem Blattgold verkleidet, um „das Licht der Wahrheit zu reflektieren“ (also sein Gesicht).
An den Seiten sollen überlebensgroße Reliefs hängen: Trump, wie er einen Golfball schlägt, Trump, wie er die Hand schüttelt (mit sich selbst), Trump, wie er auf einem Panzer steht und „Make History Great Again“ ruft.
Das Fundament – man munkelt – soll aus recyceltem Beton der geplanten Mauer bestehen.
Klimaneutral? Natürlich nicht.
Aber ego-neutral auch nicht.
Architektur trifft Selbstliebe
Die Architekturwelt ist begeistert – im Sinne von: schockiert.
Der „Arc de Trump“, so berichtet das „Washington Architectural Disaster Journal“, sei „eine Mischung aus römischem Pathos, Disneyworld und einem Parkplatzcasino in Atlantic City“.
Oder, wie ein anonymer Architekt es formulierte:
„Wenn Größenwahn eine Baugenehmigung hätte – das wäre sie.“
Die Spitze des Bogens soll eine Aussichtsplattform bekommen – ausschließlich für „besondere Gäste“.
Das heißt: Trump, Ivanka und zufällig vorbeifliegende Drohnen.
Im Inneren ist ein Museum geplant – das „National Monument of Winning“.
Ausstellungsstücke:
Die rote Krawatte der Macht (aus Polyester, Länge: 2,70 m).
Der Tweet, der Kim Jong-un zum Nachdenken brachte („Maybe. Big maybe.“).
Und natürlich: eine interaktive Installation namens „Fake News – das Erlebnis“, in der man durch VR-Brillen erleben kann, wie es sich anfühlt, Präsident zu sein, ohne Fakten zu kennen.
Der Triumph der Eitelkeit
Trump nennt das Projekt „ein Symbol des amerikanischen Erfolgs“.
Kritiker nennen es „das größte Selfie der Geschichte“.
Und ehrlich gesagt: beide haben recht.
Denn wenn Trump etwas kann, dann sich selbst feiern – mit Bauanträgen, Pressekonferenzen und gelegentlicher Realitätsverweigerung.
Er selbst erklärte auf der Gala:
„Die Franzosen haben ihren Arc gebaut, um Napoleon zu ehren. Aber ich bin größer als Napoleon. Er hatte nur ein Pferd. Ich habe Air Force One.“
Applaus. Stehend.
Vor allem von den Leuten, die sich noch Hoffnungen auf einen Botschafterposten machen.
Washington, wir haben ein Größenproblem
Natürlich stellt sich die Frage: Warum Washington?
Ganz einfach – Trump will den Bogen direkt zwischen dem Weißen Haus und dem Lincoln Memorial errichten.
Er nennt es: „Die Achse des Erfolgs.“
Historiker nennen es: „Die Achse des Unbehagens.“
Man stelle sich vor:
Touristen schlendern vom Denkmal des Präsidenten, der die Sklaverei beendete, direkt zu dem des Präsidenten, der das Klima versklavte.
Vom Marmor der Moral zum Beton der Eitelkeit.
Ein Spaziergang durch die amerikanische Seele, powered by Trump Inc.
Ronald Tramps Baustellen-Fazit
Ich sag’s euch, Freunde – dieser Triumphbogen ist kein Monument.
Es ist ein Symptom.
Ein Symbol dafür, wie man sich selbst auf ein Podest stellt, wenn keiner sonst bereit ist, es zu tun.
Trump braucht keine Geschichte – er schreibt sie sich selbst.
In Beton, Gold und Caps-Lock.
Und wenn das Ding irgendwann wirklich steht, dann wird auf der Spitze bestimmt eine Statue von ihm prangen – 30 Meter hoch, mit ausgestrecktem Daumen und der Inschrift:
„I built this. You’re welcome.“
Rom hatte Cäsar, Paris hatte Napoleon, Washington hat – naja – ein architektonisches Meme mit W-LAN.
Der „Arc de Trump“ ist kein Triumph der Nation, sondern der Selbstvermarktung.
Aber immerhin: Wenn der Himmel über Amerika zusammenbricht – dieser Bogen wird ihn tragen.
Aus purem Ego-Stahl.