Der große AfD-Knigge – Pöbeln mit Haltung, Hetzen mit Krawatte

Grafik: AfD Knigge

Von Ronald Tramp, parlamentarischer Humorbeauftragter mit Doppelfunktion als satirischer Dresscode-Berater.


Berlin – Der Bundestag bebt, der Knigge rotiert im Grab, und die AfD veranstaltet am Wochenende endlich das, was lange überfällig war: Eine Benimm-Schulung für Berufspöbler. Ja, richtig gelesen – die AfD schreibt sich jetzt Manieren auf die schwarz-blau-weiße Fahne. Zwischen Fraktionssitzung und Flaggenkunde wird nun offiziell geregelt, wie man „staatstragend pöbelt“.

Denn: Zwischenrufe sind ab sofort nicht nur erlaubt – sie sind Pflicht. Laut interner Diskussionsvorlage sollen AfD-Abgeordnete künftig nicht nur sitzen, sondern auch taktisch reinbrüllen. Ziel: Demokratischer Streitkultur auf Krawall gebürstet.


„Zwischenrufe? Ja bitte – aber mit Stil!“

Die Vorlage erklärt es unmissverständlich: Zwischenrufe gehören zur Demokratie wie Senf zur Weißwurst. Und niemand ruft schöner dazwischen als die AfD. Besonders gerne bei Sätzen wie „Vielfalt ist unsere Stärke“ oder „Europa lebt von Solidarität“.
Dann wird die „klare Kante“ ausgepackt – was in der Praxis meistens bedeutet: Schreien, Schnaufen und irgendwas mit Gender.

Parlaments-Rambo Stephan Brandner, bekannt für mehr Ordnungsrufe als Wortbeiträge, erklärt feierlich: „Wir wollen besser pöbeln – aber in Anzug und mit Agenda!“
Ein Satz, den sich vermutlich auch Wrestling-Ligen bald als Claim sichern werden.


Dresscode für Demokratieverächter

Und jetzt kommt der modische Paukenschlag:
Im Bundestag soll künftig nicht nur gebrüllt, sondern auch gebügelt werden.
Zitat aus dem AfD-Knigge:
„Die Kleidung im Plenum muss der Würde des Hauses entsprechen.“

Heißt:
– Keine Springerstiefel mehr,
– keine „Ich bin kein Nazi, aber…“-T-Shirts,
und wer mit Deutschlandflagge auf dem Sakko kommt, muss vorher wenigstens die Krawatte auf Linie bringen.

Das Ganze ist Teil einer neuen Strategie, sich staatstragend zu geben – also ungefähr so wie ein Zelt, das sich plötzlich als Schloss ausgibt.


Sitzen bleiben, bitte!

Ein weiterer revolutionärer Programmpunkt: Anwesenheit.
Die AfD will, dass ihre Abgeordneten wirklich an den Sitzungen teilnehmen – besonders bei Regierungserklärungen oder wenn sie sich selbst wieder zur wichtigsten Oppositionskraft erklärt haben.

Man munkelt: Wer schwänzt, muss künftig am Montag den Kaffee für Chrupalla kochen – mit Sojamilch, zur Strafe.


Der Knigge der Klartextfraktion

Ein satirischer Meilenstein: Die AfD professionalisiert ihren Pöbel. Es wird gebrüllt mit Benimm, gestört mit Etikette und gehetzt mit Hemd.

Und ich, Ronald Tramp, sage euch:
Wenn sich die AfD jetzt Benimmregeln gibt, dann ist das so, als würde man einem Presslufthammer eine Flöteneinweisung geben – laut bleibt’s trotzdem.


onald Tramp – der einzige Reporter mit Krawatte, der Zwischenrufe nur mit Applaus unterbricht.