Der Mann, der sich selbst gratuliert – Ein Jahr König Trump II.

Grafik: Ein Jahr Triumph, Tweets und Theater

Leute, haltet eure goldenen Make-America-Großartig-Kaffeebecher fest – es ist wieder Jubiläumszeit! Donald Trump, der einzige Mensch auf diesem Planeten, der sich selbst eine Glückwunschkarte schicken würde (und sie dann öffentlich liked), feiert das einjährige Bestehen seiner zweiten Präsidentschaft.
Und wie feiert man so etwas als bescheidener, zurückhaltender, völlig uneitler Weltführer? Natürlich, indem man sich selbst in den Himmel lobt. Und zwar so laut, dass selbst der Mount Rushmore rot wird vor Scham.


Ein Jahr Triumph, Tweets und Theater

Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social (dem sozialen Netzwerk, auf dem er der einzige Social Influencer mit Atomknopf ist):

„An diesem Tag, dem 5. November, vor einem Jahr, haben wir einen der größten Präsidentschaftssiege der Geschichte errungen – es ist eine große Ehre, unser Land zu vertreten.“

Ja, Donald, das glauben wir dir aufs Wort. Wobei – „größter Sieg der Geschichte“? Gut, er hatte 312 Wahlleute, aber wenn man ihm zuhört, könnte man meinen, er hätte gleich das britische Königreich, den Vatikan und den Mars kolonisiert.

Man muss es ihm lassen: Wenn es um Selbstlob geht, hat Trump die Perfektion erreicht, bei der jedes Kompliment direkt als Steuergutschrift verrechnet wird.


„Unsere Wirtschaft boomt!“ – sagt er. Die Realität: hustet höflich.

Weiter verkündete der Präsident stolz:

„Unsere Wirtschaft boomt und die Kosten sinken deutlich. Bezahlbarkeit ist unser Ziel.“

Bezahlbarkeit, ja. Leider nur für Milliardäre, die gerade ihre 17. Luxusvilla steuerfrei renovieren. Für den Rest der Bevölkerung ist das Leben in den USA inzwischen so teuer, dass selbst Amazon Prime demnächst Ratenzahlung anbietet.

Aber wer sind wir, die Wirtschaft zu hinterfragen? Laut Trump hat die Inflation nämlich nur deshalb zugenommen, weil sie „so viele tolle Zahlen enthält“.

Einige Ökonomen behaupten, die Preise für Grundnahrungsmittel seien um 20 Prozent gestiegen. Trump dagegen nennt das „eine neue Form von Wachstum“.


Die Umfragen – oder: Warum Beliebtheit völlig überschätzt ist

Laut aktuellen Umfragen ist Donald Trump so unbeliebt wie noch nie seit seinem Amtsantritt. Doch wie kommentiert der Mann das? Mit der unerschütterlichen Logik eines Reality-TV-Produzenten:

„Fake Polls! Die Leute lieben mich – sie wissen es nur noch nicht!“

Man muss ihn fast bewundern. Jeder andere Politiker würde bei 27 Prozent Zustimmungswerten nervös werden. Trump aber sieht das als Beweis, dass „73 Prozent zu faul zum Wählen sind“.

Seine Kommunikationsstrategie bleibt dabei unverändert:
Wenn ihn jemand kritisiert, ist es Fake News.
Wenn ihn jemand lobt, ist es Wahrheit.
Und wenn er selbst redet, ist es göttliche Offenbarung.


Ein Jahr später – und Amerika hat wieder etwas zu lachen

Seit seinem erneuten Einzug ins Weiße Haus ist einiges passiert:

  • Trump hat ein Dekret unterschrieben, das alle Wetterberichte persönlich von ihm genehmigt werden müssen („Niemand kennt Wolken besser als ich!“).

  • Das Weiße Haus wurde in „Trump Palace DC“ umbenannt – mit hauseigener Golfanlage und 24/7 Burger-Lieferdienst.

  • Das Verteidigungsministerium trägt nun den offiziellen Slogan: „We make America armed again.“

  • Und Melania? Hat seit Monaten Urlaub. Offiziell „wegen Renovierungsarbeiten am Gesichtsausdruck“.


Liebe Grüße an das amerikanische Volk

Zum Abschluss schrieb Trump in seinem Truth-Social-Post:

„Liebe Grüße an das amerikanische Volk!“

Ein Satz, der so klingt, als hätte er ihn aus einem Glückskeks gezogen. Doch seien wir ehrlich: Wer sonst schafft es, eine Nation mit einem Satz gleichzeitig zu verwirren, zu amüsieren und leicht zu verängstigen?

Seine Fans reagierten begeistert:
„God bless you, Mr. President!“
„Wir lieben Sie!“
„Können Sie bitte die Benzinpreise senken?“
Während die restlichen 70 Prozent der Bevölkerung laut gegoogelt haben: „Wie wandert man nach Kanada aus?“


Wenn Selbstliebe Staatsdoktrin wird

Trump ist kein Präsident. Er ist ein Lebensgefühl – irgendwo zwischen Dauerwerbesendung und Politkarikatur.
Er gratuliert sich selbst, weil sonst keiner mehr übrig ist.
Er feiert Erfolge, die niemand sieht.
Und er spricht von sinkenden Kosten, während das Land kollektiv nach Rabattcodes sucht.

Aber seien wir ehrlich: Die Welt wäre ein langweiligerer Ort ohne ihn.
Donald Trump ist wie eine Staffel „House of Cards“ auf Speed – man weiß, es ist gefährlich, aber man kann einfach nicht aufhören zuzusehen.

Ein Jahr Trump II – und Amerika fragt sich:
War das jetzt schon die zweite Staffel, oder kommt da noch eine dritte?

Ich, Ronald Tramp, sage: Ganz sicher.
Denn dieser Mann wird nicht abgewählt – höchstens abmoderiert.