Der Renault der verbotenen Blüten

Freunde, Mitbürger, Fans der gepflegten Blattkritik – es ist wieder passiert. Deutschland, dieses Land der Regeln, Verbote und perfekt sortierten Mülltonnen, hat einen Schmuggel-Skandal erlebt, der so spektakulär ist, dass selbst mein Friseur beim Lesen des Berichts nervös nach Haarspray griff.
Auf der A81, irgendwo zwischen Schwarzwaldromantik und Betonleitplankenpoesie, hat der Zoll ein Auto angehalten. Und nicht irgendein Auto. Nein, ein Renault. Ein Renault, der so voll war, dass man dachte, der Besitzer ziehe entweder aus oder plane die Eröffnung eines botanischen Großhandels.
56 Kilogramm Marihuana.
Sechs Umzugskartons.
Bis unters Dach gestapelt.
Ich wiederhole: bis unters Dach.
Man hätte meinen können, das Fahrzeug sei ein fahrender Weihrauchkessel auf Rädern – nur eben mit deutlich weniger Spiritualität und deutlich mehr THC.
Wenn der Gepäckraum plötzlich nach Amsterdam ruft
Stellt euch vor, ihr seid Zöllner. Ihr macht euren Job, kontrolliert Papiere, Kennzeichen, vielleicht ein paar gelangweilte Touristen mit Wanderschuhen. Und plötzlich rollt da ein Renault heran, der „Ich duftete schon vor dem Grenzübergang“ schreit.
Die Zöllner schnüffeln.
Die Zöllner schauen.
Die Zöllner denken: „Entweder hat hier jemand seine Zimmerpflanzen extrem falsch gegossen – oder das ist der botanische Jackpot.“
Und tatsächlich:
Das Hauptzollamt meldet stolz, dass sich in sechs Umzugskartons die größte mobile Kräutertee-Lieferung seit Menschengedenken befand.
Ein Umzugskarton.
Zwei Umzugskartons.
Sechs.
Wenn man ein Auto dermaßen vollstopft, ist man nicht mehr Schmuggler.
Man ist Innenarchitekt – für Kartons.
Der Fahrer – ein Mann ohne Papier, aber mit sehr viel Grünzeug
Der Fahrer, 32 Jahre jung, Schweizer, offenbar mit Vertrauen in seine Tarnfähigkeiten, konnte keinerlei Einfuhrgenehmigung vorweisen.
Ich meine… wie hätte sie wohl ausgesehen?
„Ja hallo, hier ist mein Formular C-420, Genehmigung zur internationalen Lieferung botanischer Lebensfreude“?
Stattdessen musste der Mann erklären, warum er Wertgegenstände im Gepäck hat, die auf dem Schwarzmarkt teurer sind als manche Gebrauchtwagen – und warum sein Auto aussieht wie ein rollendes Hanf-Lagerhaus.
Die Antwort?
~Er habe einen schlechten Orientierungssinn.~
~Er habe die Kartons mit Basilikum verwechselt.~
~Er habe Umzugsstress.~
Nein, er sagte gar nichts Überzeugendes.
Das Gesetz spricht – und der Renault schweigt
Tja, der Zoll fand deutliche Worte:
„Grundsätzlich ist die Ein-, Aus- und Durchfuhr verboten.“
Ich als Ronald Tramp sage:
Das ist die freundlichste Möglichkeit, jemandem mitzuteilen:
„Ihr Renault hat mehr illegale Substanzen geladen als das gesamte Internet an schlechten Influencer-Tipps.“
Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft.
Vorwurf: Besitz und Beihilfe zum Handel.
Kurz gesagt:
Er hat zu viel getragen und zu wenig gedacht.
Ronald Tramps persönliche Analyse – exklusiv, großartig, einmalig
Ich, Ronald Tramp, habe ein unglaubliches Talent, Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren.
Und dieses Ereignis lässt nur drei Schlussfolgerungen zu:
Wenn man 56 Kilo Marihuana transportiert, sollte man ein Auto wählen, das nicht bereits bei fünf Einkaufstüten in die Knie geht.
Ein Renault ist ein Stadtwagen, kein rollendes Drogenarchiv.Wer so viel Grünzeug transportiert, sollte zumindest ein paar Basilikumkörner oben drauflegen.
Tarnung durch italienische Küche ist ein unterschätztes Konzept.Wenn der Zoll „bis unters Dach“ schreibt, weiß man: Das war kein Versehen.
Das war ein botanischer Umzug mit Mission.
Es gab schon Schmuggler, die erfinderisch waren.
Da wurden Drogen in Ananas versteckt, in Autotüren, in Brotlaiben, sogar in Teddybären.
Aber sechs Umzugskartons voll Marihuana im Renault?
Das ist nicht Erfindungsreichtum.
Das ist Optimismus auf Weltniveau.
Der Renault – Held oder Opfer?
Man stellt sich die Frage:
Hat der Renault all das ausgehalten?
War er überfordert?
Hat er unterwegs heimlich CBD geseufzt, um die Last zu ertragen?
Ich sage:
Jeder Renault hat eine Grenze.
Und die liegt knapp unter sechs Umzugskartons.
Der größte rollende Kräutergarten Deutschlands
Ein Auto, vollgeladen wie ein schlechter Gag.
Ein Fahrer, der keine Papiere, aber viel Material hatte.
Ein Zoll, der wahrscheinlich noch Wochen später über den Duft lachte.
Und ein Ronald Tramp, der sagt:
Das ist nicht einfach ein Fall.
Das ist ein Roadmovie.
Ein botanisches Epos.
Ein Umzug ins Nirgendwo.


