Deutschland schafft sich ab – aber höflich, mit Antrag und Formular C-17/Allah

Also Freunde, haltet eure Gebetsmatten fest und schiebt den Sauerkrauttopf kurz beiseite – Deutschland hat’s wieder getan.
Ich melde mich aus dem Land, in dem Bürokratie und Empörung gemeinsam beten gehen – und zwar mit Antragsformular in dreifacher Ausfertigung.
Die Aufregung im Internet? Größer als der Dönerhunger nach Mitternacht.
“Islamisierung des Nordens!”, ruft das Internet. “Schleswig-Halalstein!”, postet irgendwer auf Facebook. Und während Twitter tobt wie eine Teekanne auf Stufe 10, erklärt das Bildungsministerium seelenruhig:
„Alles halb so wild, das stand schon 2004 im Gesetz.“
Na bravo. Da kann man ja fast enttäuscht sein – keine Revolution, keine Kalifatsgründung, nur ganz normaler Paragrafenalltag.
Von der “Sharia light” zur Bürokratie deluxe
In Schleswig-Holstein dürfen Muslime jetzt offiziell frei nehmen zu Ramadan und Opferfest.
Aber Achtung: Nur, wenn sie Urlaub beantragen.
Also nicht: “Allah hat gerufen.”
Sondern eher: “Chef, darf ich bitte zum Beten, ich hab da noch 1,5 Urlaubstage übrig?”
Das ist kein Kulturkampf, das ist Verwaltungsdeutsch in Reinkultur.
Man stelle sich vor:
Ein Imam füllt Formblatt A-12 aus, schickt es an die Schulleitung, die leitet es ans Bezirksamt weiter, und bis der Antrag durch ist – ist das Opferfest längst vorbei und der Ramadan schon wieder im nächsten Jahr.
Und die Empörung? Riesig.
AfD-Veteranin Erika Steinbach schreibt auf X (also Twitter, aber ohne Vogel, dafür mit mehr Hysterie):
“So geht Unterwerfung!!”
Natürlich mit zwei Ausrufezeichen, wie es sich für echte Empörung gehört.
Das Netz explodiert.
Ein Nutzer ruft “Hochverrat!”, ein anderer fragt, ob jetzt der Muezzin statt der Kirchenglocken ruft.
Ja, liebe Leute, ganz Deutschland hyperventiliert über zwei Urlaubstage, die es eigentlich schon seit Jahrzehnten gibt.
Das ist, als würde man sich darüber empören, dass man sonntags nicht tanken darf – und dann feststellen: Ach ja, das war schon immer so.
Bürokratie statt Burka
Aber typisch Deutschland:
Während anderswo Revolutionen beginnen, beginnt hier der Wahnsinn mit einem Formular.
Die Muslime dürfen zwar frei nehmen, aber nicht kostenlos.
Sie müssen Urlaub oder Zeitausgleich opfern – also quasi ein Opferfest für die Personalabteilung.
Und jetzt das Beste:
Auch Protestanten dürfen das schon – am Buß- und Bettag.
Nur dass das kein Mensch weiß, weil niemand freiwillig an einem Mittwochvormittag Buße tun will, wenn die Kantine Currywurst hat.
Die große Enthüllung also:
Es gibt gar keine “Sonderrechte für Muslime”.
Nur ein Land, das sogar fürs Beten einen Antrag braucht.
Deutschland – das einzige Land der Welt, wo man Gott erst um Erlaubnis bitten muss, bevor man um Vergebung bittet.
Der Merz-Moment
Und mittendrin? Friedrich Merz.
Der Mann, der aussieht wie ein konservativer Aktenordner und denkt wie ein Steuerbescheid.
Er soll angeblich Pfingstmontag abschaffen wollen – sagt das Internet.
Nur doof: Das stimmt gar nicht.
Er wurde gefragt, welchen Feiertag man theoretisch streichen könnte, und sagte:
“Pfingstmontag – aber wir behalten ihn.”
Das ist wie zu sagen:
“Ich könnte theoretisch Diät machen – aber ich bestell trotzdem Pommes.”
Aber die Netzgemeinde so: “Merz will Jesus canceln!”
Die Wahrheit ist viel deutscher: Niemand wird gestrichen, aber alle regen sich vorsorglich auf.
Zwischen Döner, Dogma und deutschem Drama
Während also halb Deutschland Angst hat, dass jetzt der Ramadan in der Tagesschau verlesen wird, läuft der Alltag weiter.
Niemand bekommt neue Feiertage, niemand verliert alte – nur die Kommentarspalten platzen wie überfüllte Fastenbuffets.
Und irgendwo in Kiel sitzt ein Beamter und sagt mit voller Überzeugung:
“Wir haben lediglich die bestehenden Möglichkeiten zur Freistellung gemäß §8 Absatz 3 SchulG präzisiert.”
Ich schwöre, kein Imam auf dieser Welt hat so viel Autorität in der Stimme wie ein deutscher Verwaltungsbeamter mit Paragraf im Anschlag.
Deutschland – das Land, wo Feiertage nur mit Excel funktionieren
Während im Netz Panik herrscht, ist die Realität viel banaler:
Muslime dürfen sich frei nehmen, Christen dürfen weiter grillen, und der Staat darf weiter formulieren.
Ich, Ronald Tramp, sage euch:
Wenn das die Islamisierung ist, dann ist sie so deutsch, dass sie beim Beten erst mal einen Termin im Bürgerbüro braucht.
Die einzige Scharia, die hier herrscht, ist die „Satzungs- und Verfahrensordnung für Religionsausübungsanträge“ –
Version 4.7, mit Anlagen in DIN A4.
Und wer das ändern will, der muss vorher Urlaub einreichen.