Die A100 – Berlins teuerster Parkplatz mit Dach

Grafik: A100 – Berlins teuerster Parkplatz mit Dach

Liebe Freunde des satirischen Premiumjournalismus,
hier spricht wieder euer Ronald Tramp – der einzige Reporter, der schon in mehr Staus stand als in Talkshows. Heute live aus Berlin, der Hauptstadt der kreativen Mobilitätskonzepte: Dort hat man die Verlängerung der A100 eröffnet. Zwölf Jahre Bauzeit, hunderte Millionen Euro, 3,2 Kilometer Beton – und das Ergebnis? Ein Stau deluxe, ein Verkehrskollaps mit Ansage, ein Monument der Planlosigkeit.


Von Hoffnung zu Hupe in 30 Sekunden

Die Berliner Politik versprach Entlastung. Autofahrer träumten von freien Straßen, schnellen Wegen, vielleicht sogar von einem Parkplatz in Mitte, der nicht 20 Euro pro Stunde kostet. Doch kaum rollten die ersten Wagen über den neuen Abschnitt, hieß es: „Herzlich willkommen im modernsten Stillstand der Republik!“
Schon am Eröffnungstag: Stau. Am nächsten Tag: wieder Stau. Und dann, als ob Berlin sagen wollte: „Haltet mein Bier!“, kam ein defektes Auto im Tunnel und legte alles lahm. Stau im Tunnel – in Berlin offenbar gefährlicher als jedes Wahlprogramm der Grünen.


Der Tunnel – Hightech meets Kopfschütteln

Ein Tunnel, liebe Leute, ist ja eigentlich dazu da, dass man schneller von A nach B kommt. In Berlin funktioniert das anders: Hier baut man einen Tunnel, um Autos darin zu parken. Und wehe, sie stehen da länger – dann wird der Tunnel aus Sicherheitsgründen gesperrt. Großartig! Man könnte fast meinen, der Tunnel sei Teil einer neuen Verkehrswende-Performancekunst: „Autostau als Installation – Eintritt frei, Geduld unbezahlbar.“


Expertenrufe: Rückwärtsgang einlegen!

Verkehrsforscher Andreas Knie fordert schon eine Teilschließung. Kein Scherz: Kaum eröffnet, schon wieder dichtmachen. Berlin schafft es, in einem Atemzug Milliarden zu verbauen und gleichzeitig die Rolle rückwärts einzulegen. Knie warnt: Nach den Sommerferien wird’s noch schlimmer. Mehr Autos, mehr Stau, mehr Berliner, die sich fragen, ob sie nicht doch lieber die Ringbahn nehmen – auch wenn die gerade wieder „wegen einer technischen Störung“ verspätet ist.


Politik mit Ansage: Stau ist eingeplant

Und dann kommt der beste Teil: Verkehrssenatorin Ute Bonde von der CDU hatte Staus eingeplant. Richtig gelesen! In Berlin plant man nicht etwa Entlastung – man plant Stau. Mit Absicht. Ampeln werden so getaktet, dass der Verkehr „dosiert“ in die A100 läuft. Das klingt weniger nach Verkehrspolitik und mehr nach Medikamentenvergabe: „Nur dreimal am Tag ein Auto, nach dem Essen mit viel Geduld einnehmen.“


Grüne sehen rot

Die Grünen im Bezirk Treptow-Köpenick nennen die Eröffnung ohne Elsenbrücke „unverantwortlich“. Und da haben sie ausnahmsweise mal recht. Denn diese Brücke ist so sehr Nadelöhr, dass selbst ein Hamster darin steckenbleiben würde. Momentan nur eine Spur pro Richtung – sprich: ein schmaler Schlauch für eine Millionenstadt. Wenn die Elsenbrücke Ende des Jahres wieder dreispurig wird, soll alles besser werden. Spoiler: wird es nicht.


Das teuerste Stück Beton der Nation

Zwölf Jahre Bauzeit! Für 3,2 Kilometer. Hunderte Millionen Euro! Damit ist das Ding das teuerste Stück Autobahn Deutschlands. Berlin baut also 3 Kilometer Straße so teuer wie andere Länder Flughäfen. Und was bekommt man dafür? Einen XXL-Parkplatz mit Gratis-Symphonie aus Hupen.


Bürgermeister Wegner verteidigt das Projekt

Kai Wegner, der regierende Bürgermeister, sieht es anders: Die A100 soll „den Verkehr aus den Wohngebieten ziehen“. Was er verschweigt: Jetzt stehen die Autos halt auf der Autobahn, statt vor Mutti Müllers Schrebergarten. Berlin hat also das Kunststück geschafft, den Stau nicht zu beseitigen, sondern nur teurer zu machen.


Hauptstadt, Hauptstadt, wir lachen uns schlapp

Die A100-Verlängerung ist Berlins neues Wahrzeichen. Vergesst Fernsehturm, vergesst Brandenburger Tor – der neue Touristenmagnet ist der teuerste Parkplatz der Welt.
Ein Projekt, das zwölf Jahre brauchte, um die Hauptstadt offiziell in den Dauerstillstand zu überführen. Ein Bauwerk, das beweist: Berlin kann alles – nur nicht fahren.

Ich, Ronald Tramp, sage: Wenn man in Berlin Auto fährt, braucht man keine Uhr mehr. Der Stau ist die Zeit.