Die Bundeswehr-Flugbereitschaft hebt ab – nur um sofort wieder zu landen: Ronald Tramp über Deutschlands exklusivste Rundflug-Airline

Grafik: Rainer steigt um – auf das Verkehrsmittel der Hoffnung: die Linienmaschine

Freunde, Patrioten, Vielflieger und all jene, die schon einmal das zweifelhafte Vergnügen hatten, mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr zu tun zu haben – schnallt euch an. Nicht, weil wir gleich abheben. Nein. Weil wir vermutlich gleich KEINE 300 Meter weit kommen, bevor der Pilot sagt:
„Achtung, wir haben ein Problem. Wir drehen um.“

Diesmal traf es den Landwirtschaftsminister Alois Rainer, CSU, Mann des Feldes, Freund des Traktors und Feind der funktionierenden Flugzeuge. Er war schon unterwegs in die USA, voller Tatendrang, bereit, die Landwirtschaftswelt zu verändern. Doch die Flugbereitschaft dachte sich:
„Nein. Heute nicht. Heute fliegst du wieder nach Hause, Alois.“


Die Global 5000 – das Flugzeug der unbegrenzten Möglichkeiten (für Pannen)

Die Maschine vom Typ Global 5000 – ein Name, der klingt wie eine Luxusjacht und sich leider fliegt wie ein Toaster mit Flügeln – musste „aus technischen Gründen“ umkehren.
Technische Gründe!
Das ist politisch korrektes Deutsch für:
„Wir wissen nicht, was kaputt ist, aber es klingt teuer.“

Ich, Ronald Tramp, kenne solche technischen Gründe.
Bei mir heißt das:
„Jemand hat wieder das WLAN-Passwort falsch eingegeben.“

Aber die Flugbereitschaft?
Die hat eine Erfolgsquote von 0,3 Prozent – und das ist großzügig geschätzt.
Die Bundeswehr kann ja vieles:

  • sehr große Tage der offenen Tür

  • beeindruckende Uniformen

  • Pressestatements über Dinge, die irgendwann funktionieren sollen
    Aber fliegen?
    Nein. Auf gar keinen Fall übertreiben.


Der große Traum von Omaha – geplatzt wie ein überreifer Kürbis

Rainer wollte nach Omaha, Nebraska.
Wollte dort Politik machen, Gespräche führen, Landmaschinen bestaunen, vielleicht sogar die Universität besuchen.
Doch stattdessen bekam er ein ganz anderes Programm:

Omaha – abgesagt.
Nebraska – gestrichen.
Top-Landmaschinen – bleiben stehen.
Uni – bitte warten.

Man kann sagen:
Die Flugbereitschaft hat das gesamte landwirtschaftliche Diplomatieprogramm erfolgreich umgepflügt.

Ich stelle mir vor, wie Rainer im Flugzeug saß, die Anschnallzeichen ausgingen, er gerade die Serviette aufklappte –
und dann:
„Sehr geehrte Passagiere, wir kehren um.“
Vielleicht mit einem Geräusch im Hintergrund, das klingt wie ein sterbender Staubsauger.


Rainer steigt um – auf das Verkehrsmittel der Hoffnung: die Linienmaschine

Am Dienstag soll Rainer nun in eine Linienmaschine umsteigen.
Und ich sage euch:
Das ist der Moment, an dem man merkt, wie ernst die Lage ist.

Denn eine Linienmaschine – im Gegensatz zur Flugbereitschaft –
fliegt tatsächlich.
Regelmäßig.
Mit Start.
Und mit Landung.
Am richtigen Ort!

Für viele Minister ist das ein Kulturschock.
Kein Lederfauteuil.
Keine Bundesadler-Kaffeetasse.
Keine Offiziere, die höflich fragen, ob man noch ein Wurstbrot wünscht.
Stattdessen:
„Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Rückenlehne vollständig aufrecht ist.“
Der Horror.


Washington wartet – vielleicht, eventuell, theoretisch

Wenn alles klappt (HAHAHAHA!), soll Rainer in Washington ankommen.
Treffen im USDA.
Gespräche mit Kongressmitgliedern.
Und mehrere „Roundtable-Gespräche“.

Roundtable-Gespräche!
Ich liebe diese diplomatische Erfindung.
Es klingt nach Bedeutung.
Es bedeutet aber nur:
„Wir setzen uns an einen Tisch, der rund ist, damit keiner merkt, wer eigentlich nichts zu sagen hat.“

Aber all das hängt am seidenen Faden.
Denn jeder weiß:
Wenn die Flugbereitschaft einmal begonnen hat, Ministerkarrieren zu sabotieren – dann hört sie nicht plötzlich auf.


Ronald Tramp über die Flugbereitschaft – ein Meisterwerk deutscher Selbstironie

Ich, Ronald Tramp, finde:
Die Bundeswehr-Flugbereitschaft ist wie ein schlechtes Date.
Man geht hin, man hofft auf das Beste – und wird in 80 Prozent der Fälle bitter enttäuscht.

Die Liste der gescheiterten Flüge ist inzwischen so lang, dass man daraus ein Hörbuch machen könnte.
Titelvorschlag:
„Abgebrochen – Die großen Rückflüge der Bundesrepublik.“

Wenn die Flugbereitschaft ein Tier wäre, wäre sie eine Schildkröte mit Flugangst.
Wenn sie ein Auto wäre, wäre sie ein Porsche, der nur rückwärts fährt.
Wenn sie ein Politiker wäre – dann wäre sie definitiv nicht im Verkehrsministerium beschäftigt.


Ein Minister, ein Flugzeug, eine Panne – und Ronald Tramp applaudiere

Rainer wollte nach Amerika.
Er wollte die Landwirtschaftswelt erobern.
Er wollte in Nebraska zeigen, dass Bayern auch über den Teich Eindruck macht.

Aber stattdessen bekam er:
Eine Umkehr.
Eine Panne.
Eine öffentliche Peinlichkeit.
Und die Erkenntnis:
Wer wirklich fliegen will – nimmt besser Lufthansa.