Die Deutsche Post – Pakete weg, Transparenz weg, aber Hauptsache die AGB stimmen!

Grafik: Wer ist eigentlich ein „Nachbar“?

Freunde, ich sage es euch gleich: Das ist die größte, schönste und gleichzeitig verwirrendste Geschichte seit Erfindung der Paketzustellung. Wir reden hier nicht über verlorene Socken in der Waschmaschine, sondern über etwas viel Wichtigeres: Pakete, die irgendwo landen – nur nicht da, wo sie sollen.

Die Verbraucherzentrale hat es jetzt satt und klagt gegen die Deutsche Post. Und glaubt mir, wenn die Verbraucherzentrale klagt, dann weiß man: Es brennt lichterloh im deutschen Vorgarten der Zustellkultur.


Wer ist eigentlich ein „Nachbar“?

Die Post sagt: „Wir liefern an Hausbewohner oder Nachbarn, wenn man davon ausgehen kann, dass die berechtigt sind.“ Klingt nach einer simplen Sache, oder? Nein! Denn die Frage ist: Wer ist ein Nachbar?

  • Der Mann im Erdgeschoss, der nie grüßt und seit 20 Jahren seine Gardinen nicht wäscht?

  • Die Frau drei Straßen weiter, die man noch nie gesehen hat, aber die zufällig denselben Nachnamen trägt?

  • Oder vielleicht auch der DHL-Bote selbst, der einfach Lust hat, das Paket im Pausenraum auszupacken?

Ramona Pop von der Verbraucherzentrale stellt die einzig richtige Frage: „Wer kommt als Nachbar in Frage?“ Ich hätte geantwortet: Jeder, der eine Tür, einen Briefkasten oder wenigstens einen Kühlschrank hat.


Die Realität: Deutschland sucht den Super-Ersatzempfänger

Wir alle kennen es: Man bestellt online einen Toaster, eine Playstation oder 20 Paar Schuhe, weil man beim Klicken versehentlich das Häkchen auf „Menge: 20“ gelassen hat. Und dann kommt die legendäre DHL-Mail: „Ihr Paket wurde an einen Nachbarn zugestellt.“

Man läuft durchs Haus, klingelt bei jedem, wird von misstrauischen Blicken empfangen – und irgendwann, nach fünf Stunden Klingelmarathon, steht man vor Oma Hildegard, die das Paket zwar angenommen hat, aber leider schon drauf sitzt, weil sie dachte, es sei ihr neues Sitzkissen.


Betrügerische Nachbarschaftshilfe

Und dann kommt das Beste: Kriminelle haben die Masche längst entdeckt! Sie kleben einfach fremde Namen auf Briefkästen, bestellen Waren mit geklauten Identitäten und warten wie Jäger im Unterholz, bis der Paketbote ihre Beute liefert.

Das Landeskriminalamt Berlin warnt schon: „Helfen Sie Ihrem Nachbarn, aber nicht dem Betrüger.“ Ich sage: Sehr praktisch! Woher soll ich bitte wissen, ob mein Nachbar ein Betrüger ist? Vielleicht entlarvt man ihn daran, dass er beim Annehmen eines 65-Zoll-Fernsehers behauptet: „Nein, nein, das ist nur meine neue Mikrowelle.“


Die Post-Logik: Zustellung abgeschlossen – Verantwortung abgeladen

Sobald der Zusteller das Paket irgendwo – wirklich irgendwo – abgibt, ist er fein raus. Verantwortung weg, Paket weg, Kunde wütend. Ab dann ist es die Aufgabe des Nachbarn, das Paket zu beschützen, als wäre es der heilige Gral. Und wehe, das Ding verschwindet: Dann darf der Händler den Preis erstatten, die Post zuckt mit den Schultern, und der Empfänger darf weiter durchs Viertel laufen, als wäre er Teilnehmer bei „Schatzsuche Deluxe“.


Ronald Tramps geniale Vorschläge für die Zukunft (die besten, die größten, absolut fantastischsten):

  1. Digitale Nachbarn-App: Jeder Kunde bekommt live angezeigt, bei welchem Nachbarn sein Paket liegt – inklusive Selfie vom Ersatzempfänger auf der Couch mit dem Paket im Arm.

  2. Zustellung per Drohne: Dann landet das Paket zwar im Baum, aber immerhin weiß man, wo es hängt.

  3. Pflichtschilder an Haustüren: „Ich bin kein Nachbar, ich bin nur zufällig hier!“ – so trennt man echte Nachbarn von Betrügern.

  4. Nachbarschaftscasting: Nur wer vorher einen Nachbarschaftstest bei der Post besteht („Können Sie ein Paket unauffällig im Flur lagern, ohne es zu essen?“), darf Ersatzempfänger werden.

  5. Ronald-Tramp-Lösung: Alle Pakete direkt zu mir! Ich nehme alles an, garantiere Pünktlichkeit, und wenn was verschwindet – Fake News!


Die Deutsche Post hat es geschafft, den Begriff „Nachbar“ in eine juristische Hochleistungsgymnastik zu verwandeln. Für die Kunden bedeutet das: Transparenz null, Klarheit null, dafür jede Menge Frust.

Aber seien wir ehrlich: Wer braucht schon sein Paket rechtzeitig? Der wahre Nervenkitzel besteht doch darin, nach einem stressigen Arbeitstag auf die Jagd nach seinem eigenen Eigentum zu gehen – wie eine Reality-Show mit dem Titel: „Wo ist mein Paket?“

Und wenn das Oberlandesgericht Hamm tatsächlich entscheidet, dass die Post ihre AGB präzisieren muss, dann werden wir bald erleben: Den schönsten, den besten, den absolut großartigsten Paragrafen-Marathon der Zustellgeschichte.

Bis dahin gilt: Wenn Sie Ihr Paket nicht finden, klingeln Sie einfach bei mir. Ronald Tramp nimmt alles an – auch Satire.