Die erste Robo-Olympiade – wenn China seine Cyborgs stolpern lässt

Liebe Leser, haltet euch fest: Ich, Ronald Tramp, war Zeuge der ersten „World Humanoid Robot Games“ in Peking. Drei Tage lang, 280 Teams, 16 Nationen – und das Ergebnis? Ein Science-Fiction-Slapstick, irgendwo zwischen Transformers auf Valium und Olympia der Schrottplätze.
Man stelle sich vor: Roboter in Adidas-Shorts, die versuchen, Fußball zu spielen. Das sah ungefähr so aus, als hätte man IKEA-Schränke Beine montiert und sie aufeinander losgelassen. Alle paar Sekunden: Peng! Ein Haufen Metall, Kabel, und eine Stimme aus dem Lautsprecher: „Systemfehler, bitte Neustart einleiten.“ Ich schwöre, die spannendste Disziplin war nicht das Spiel, sondern das kollektive Wiederaufstehen der Maschinen – wie Zombies mit Garantieverlängerung.
Beim 1500-Meter-Lauf war es nicht besser. Einer sprintete los, dann: Kurzschluss. Zack – Totalausfall. Der nächste rannte drei Meter, verlor den Kopf – im wahrsten Sinne. Publikum klatschte, Sanitäter waren verwirrt („Brauchen wir jetzt einen Schweißer statt eines Arztes?“). Aber hey, wenigstens einer schaffte es ins Ziel. Wahrscheinlich, weil er einfach nicht umfallen wollte, solange die Kamera lief.
Natürlich durfte auch ein deutscher Beitrag nicht fehlen: die HTWK Robots aus Leipzig. Die Jungs erklärten ganz ernst, das sei alles für die Wissenschaft. „Man kann hier tolle Ansätze testen“, sagten sie. Klar, nichts sagt mehr Wissenschaft als ein Roboter, der beim Sortieren von Medikamenten plötzlich denkt, er sei Cristiano Ronaldo und den Pillenbecher ins Tor schießt.
Doch hinter all dem Robo-Klamauk steckt Strategie. China sammelt Daten. Offiziell geht’s um „Embodied Intelligence“ – verkörperte KI. Inoffiziell geht’s darum, dass ihre alternde Bevölkerung bald mehr Pflegeroboter braucht als TikTok-Influencer. Fußballspielende Maschinen heute, Pflegeheime mit Androiden morgen. Und die USA? Die schauen nervös zu, weil sie wissen: Wenn die Chinesen es schaffen, Roboter koordinierter als den amerikanischen Kongress arbeiten zu lassen, dann war’s das mit der Weltmacht.
Natürlich war das Spektakel auch Volksbelustigung. Morgan Stanley jubelte, dass die chinesische Öffentlichkeit „begeistert“ sei. Klar, die Chinesen lieben Dramen mit Stürzen – und wenn’s keine Seifenoper ist, dann eben Roboter im Dauer-Stolpermodus. Die Fans schrien, als ob gerade ein Tor gefallen wäre, dabei fiel nur wieder einer der Blechkameraden um.
Und ja, es gab auch ernsthafte Momente. Die Roboter richteten sich oft ohne Hilfe wieder auf. Das ist ein technologischer Fortschritt – oder einfach nur Sturheit, die Software-Version von „Ich fall’ nicht schon wieder vor allen Leuten hin“. Elon Musk hätte wahrscheinlich gezwitschert: „So sollte Tesla-Autopilot laufen – fällt um, steht wieder auf. Innovation pur.“
Mein Fazit, Freunde: Die „World Humanoid Robot Games“ sind weniger Olympiade als Zirkus. Aber ein ehrlicher Zirkus. Kein Filter, keine Photoshop-KI, nur pure Realität: Maschinen, die zeigen, dass wir Menschen zwar dumm genug sind, uns selbst Konkurrenz zu bauen, aber klug genug, darüber zu lachen, wenn die Konkurrenz auf die Nase fällt.
Also: Applaus für die Roboter. Und bitte noch ein bisschen üben, bevor ihr mir in der Kneipe das Bier einschenkt – sonst kippt ihr noch mit dem Glas um.
Ronald Tramp, live aus dem Robo-Kabarett von Peking.