Die Hühner von Köln-Worringen – oder: Wenn Bahnfahren zur Legebatterie wird

Eine Enthüllung über das vielleicht geflügeltste Kapitel deutscher Verkehrsgeschichte.
Freunde, haltet eure Fahrkarten und eure Federn fest:
Deutschland, das Land der Dichter, Denker und Dauerbaustellen, hat es wieder geschafft – es hat den öffentlichen Nahverkehr neu erfunden.
Diesmal nicht mit E-Tickets, KI oder Hyperloop.
Nein, mit Hühnern in der ersten Klasse.
Der Beginn einer neuen Ära: Erste Klasse, erste Hühner
Die Geschichte beginnt – wie alle großen deutschen Dramen – mit einer Durchsage.
„Wegen hühnerbedingter Verzögerungen im Betriebsablauf fällt die S6 nach Essen aus.“
Man muss sich das einmal vorstellen.
Da steht man am Bahnsteig, Latte Macchiato in der Hand, und hört diesen Satz.
Da weiß man: Das ist kein Land mehr, das ist eine Sitcom.
Im Erste-Klasse-Abteil, wo sonst nur Pendler mit Premium-BahnCard und latentem Burnout sitzen, herrschte plötzlich ländliche Idylle.
Drei Hühner, komfortabel gebettet auf Stroh – vermutlich klimaneutral, aber ohne WLAN.
Die Bahn nennt das „unvorhergesehene tierische Zwischenfälle“.
Ich nenne es: endlich mal Leben in der Bude.
Bahnkomfort, neu definiert
Die Deutsche Bahn, bekannt für Präzision, Pünktlichkeit und makellosen Service (also theoretisch), hat ein neues Kapitel aufgeschlagen: Bio-Mobilität.
Hühner in der S6!
Das ist nachhaltiger als jedes E-Auto, pünktlicher als der BER und ehrlicher als so mancher Politiker.
Während andere Länder Hochgeschwindigkeitszüge haben, die 400 km/h schaffen, hat Deutschland jetzt die erste Bahn mit Legetempo.
Ein Zug, der nicht einfach fährt, sondern gackert.
Ich stelle mir die Durchsage so vor:
„Nächster Halt: Köln-Worringen. Bitte beachten Sie, dass im Abteil 1 die Eier frisch gelegt werden.“
Die DB reagiert: „Wir prüfen den Sachverhalt.“
Natürlich reagierte die Deutsche Bahn sofort – mit der typischen Mischung aus Empörung, Ratlosigkeit und Formularliebe.
Ein Sprecher erklärte:
„Der Zug musste gründlich gereinigt werden.“
Das heißt im Bahnjargon vermutlich: „Wir haben ein bisschen gestreut und hoffen, dass es beim nächsten Mal besser riecht.“
Man kann sich den Reinigungstrupp bildlich vorstellen: drei Männer mit Warnwesten, die fragend auf das Stroh starren und sich denken: „Das stand in der Ausbildung aber nicht drin.“
Und jetzt, Freunde, kommt das Beste:
Die Bundespolizei hat Anzeige gegen unbekannt erstattet – wegen Verunreinigung von Bahnanlagen.
Das klingt nach einem Paragrafen aus einer Kafka-Komödie.
Wer auch immer die Hühner ausgesetzt hat, bekommt jetzt Post:
„Sehr geehrter Herr oder Frau Unbekannt, Ihre drei Hennen haben gegen das Bahnrecht verstoßen.“
Ermittlungen laufen: Täterprofil unklar
Die Videoaufzeichnungen werden ausgewertet, heißt es.
Ein Satz, der in Deutschland so häufig vorkommt wie „Die Bahn hat Verspätung“.
Man darf gespannt sein, was die Aufnahmen zeigen:
Ein Mann im Trenchcoat mit einem Karton?
Eine ältere Dame mit Strohhut, die murmelt: „Ihr bleibt jetzt schön brav sitzen, Mama muss nach Düsseldorf.“
Oder vielleicht war es ein Akt der Kunst.
Ich meine, wir leben in einem Land, in dem jemand eine Kartoffel auf einen Stuhl legt und das als Performance bezeichnet.
Warum also keine Hühner in der ersten Klasse?
Titel: „Mobilität der Zukunft – eine Studie in Federn und Frustration.“
Symbolik, Freunde. Reine Symbolik.
Denn wenn man ehrlich ist: Diese Hühner sind mehr als nur Tiere.
Sie sind Metaphern.
Metaphern für das Land, das sie hervorgebracht hat.
Hühner in der ersten Klasse: Das ist Deutschland 2025.
Jeder will nach vorne, aber keiner weiß, wohin.Verunreinigung von Bahnanlagen: Eine poetische Umschreibung für alles, was im Nahverkehr passiert.
Gründliche Reinigung: Das deutsche Mantra nach jedem Skandal – ob Bahn, Politik oder Fußballverband.
Und der Lokführer, der erst am Endbahnhof bemerkte, dass er Federvieh an Bord hatte, steht sinnbildlich für die deutsche Bürokratie:
Man merkt erst, dass etwas nicht stimmt, wenn’s schon zu spät ist – und dann gibt’s eine Dienstanweisung in dreifacher Ausfertigung.
Ronald Tramp erklärt den Bahnzustand
Ich sage es euch, Freunde: Die Hühner sind nicht das Problem – sie sind die Lösung!
Endlich mal jemand, der ohne Meckern ein Ticket bezahlt (vermutlich in Körnern).
Und pünktlich!
Die Hühner waren da, wo sie hinmussten.
Der Zug? Eher nicht.
Vielleicht sollte die Bahn ihre Strategie anpassen.
Statt Bonuspunkten gibt’s bald Freiflüge für Nutztiere.
Oder neue Klassen:
Erste Klasse: Für Menschen mit Sitzplatz und WLAN.
Zweite Klasse: Für alle, die stehen.
Dritte Klasse: Für Hühner, Meerschweinchen und die Hoffnung auf eine funktionierende Klimaanlage.
Am Ende ist die ganze Geschichte wie das Land selbst: absurd, bürokratisch und doch irgendwie charmant.
Ein Land, in dem man über Hühner im Zug lacht – und gleichzeitig mit ihnen fährt.
Ein Land, das alles reinigt, was sich bewegt, aber nie seine Verspätungen.
Ein Land, das sagt: „Anzeige gegen unbekannt“ – obwohl jeder weiß, wer schuld ist: Deutschland selbst.
Ronald Tramp meint:
Wenn die Bahn weiter so macht, wird sie bald von den Hühnern übernommen.
Und vielleicht – nur vielleicht – sind die dann wenigstens pünktlich.


