Die Q-Fakten-Offensive: Der Sturm bleibt aus – Wetter-App lügt? (7)

These: „Der Sturm kommt!“ – sagen sie seit 2017. Aber bisher ist nur ein laues Lüftchen gekommen. Oder ein Nachbar mit Laubbläser.
Aus der Sicht von Ronald Tramp – Wetterfühlig, aufrecht wartend, stets bereit zum patriotischen Untergang.
Liebe Mitwarterinnen und Mitwarter der Revolution,
heute geht’s um das meteorologischste aller QAnon-Versprechen: „Der Sturm kommt!“
Seit 2017 wird es angekündigt wie ein Blockbuster mit Verspätung. Und nicht nur von irgendwelchen Typen in Telegram-Gruppen, sondern auch von Trump höchstselbst. Der hat damals im Weißen Haus gesagt:
„You know what this is? Maybe it’s the calm before the storm.“
Alle so: Ooohhh!
Ich so: Ahhh!
Der Wetterdienst so: Hä?
Und seitdem warten wir. Warten. Und warten. Und weil niemand besser warten kann als ich – Ronald Tramp, Deutschlands führender Apokalypse-Influencer – hab ich den ultimativen Sturm-Test gemacht. Mit allem Drum und Dran.
Sturmwarnung à la Q
Was ist dieser ominöse Sturm eigentlich? Laut QAnon bedeutet er:
Massenverhaftungen
Enthüllungen
Militärtribunale
Und Trump auf einem weißen Pferd mit Jesus im Beiwagen
Also… sowas wie das Ende von Staffel 12 einer schlechten Netflix-Serie – nur ohne Plot.
Ich wollte es wissen. Also hab ich’s getan:
Ich habe mich vorbereitet.
Der große Warte-Tag
06:00 Uhr – Aufstehen. Patriotischer Start in den Tag.
06:15 Uhr – Frühstück: Freedom Flakes mit Milch von der Wahrheitskuh.
07:00 Uhr – Ich zieh meine Regenjacke über, steck mir eine Taschenflagge an den Kragen und setze meine „Make Meteorology Great Again“-Kappe auf.
07:15 Uhr – Vorräte checken: Beef Jerky, Dosenbier, Mini-US-Fahne, Bibel, Funkgerät.
07:45 Uhr – Ich positioniere mich auf meiner Terrasse. Blick gen Westen. Die Richtung, aus der der Sturm kommen soll. Oder der Postbote.
Und ich warte.
Die Uhr tickt. Der Sturm nicht.
08:30 Uhr – Nichts. Nur ein Vogel. Vielleicht ein Spion.
09:15 Uhr – Ein Windhauch. Ich notiere: Möglicherweise Vorhut des Sturms.
10:22 Uhr – Mein Funkgerät rauscht. Ich rufe:
„Q, bist du das?“
Keine Antwort. Vielleicht war’s nur mein Magen.
12:00 Uhr – Mittag. Ich esse Patriotensnack. USA-förmige Crackers. Sehr salzig.
14:45 Uhr – Ich bekomme Sonnenbrand. Trotz Sturmwarnung. Skandal.
15:00 Uhr – Ich überprüfe meine Wetter-App. Sie zeigt: Sonnig, 23 Grad. Also eindeutig manipuliert vom Deep State.
Und dann, Leute, dann passiert’s.
Der Sturm? Nein. Der Nachbar.
15:43 Uhr – Ein Geräusch. Ein Brummen. Lauter werdend. Ich springe auf, reiße die Flagge hoch, rufe:
„ES GEHT LOS! DER STURM! ENDLICH!“
Doch es ist… mein Nachbar Bernd. Mit dem Laubbläser.
Er winkt. Sagt:
„N’abend, Ronald. Wieder Verschwörungscamping, was?“
Ich nicke. Heldentränen steigen mir in die Augen.
Nicht vor Rührung – vom Laubstaub.
Online ist der Sturm längst da
In der Q-Welt tobt der Sturm längst. Täglich. Nur halt nicht draußen. Sondern digital:
– In Form von Memes mit „WAKE UP SHEEPLE!!!“
– In Telegram-Gruppen, wo jede Verhaftung eines Politikers als „Teil des Plans“ gedeutet wird
– In Sprachnachrichten von Leuten, die ihre eigene Mikrowelle für eine CIA-Wanze halten
Das Problem ist: Wenn alles der Sturm ist – ist nichts mehr der Sturm.
Dann ist sogar der neue Starbucks-Becher ein Zeichen. (Spoiler: Ist er nicht. Ist einfach nur hässlich.)
Die einzige Böe kam von Bernd
Der Sturm kommt. Irgendwann. Vielleicht.
Oder er ist längst gekommen – als seelisches Tiefdruckgebiet in der Kommentarspalte.
Ich, Ronald Tramp, habe gelernt:
Man kann sich rüsten, warten, hoffen – aber am Ende kommt oft nur der Laubbläser.
Der wahre Sturm, meine Freunde, ist nicht draußen. Er tobt in den Köpfen. Und manchmal… in der Telegram-Gruppe „QSturm3000_offiziell_final_backup_v3“.