Die Q-Fakten-Offensive: JFK lebt – und Elvis gleich mit (8)

Grafik: JFK lebt – und Elvis gleich mit

These: JFK Jr. ist angeblich nicht tot. Er soll zurückkehren… als Trumps Vize. Möglichst im Cape. Und mit Gitarrensolo.


Freunde der Fernsehgesichter aus den 60ern – heute wird’s historisch, hysterisch und herrlich hirnrissig.

Denn: JFK lebt.
Und nein, wir reden nicht von Senior – der ist laut QAnon wirklich tot (oder auf dem Mond). Wir reden von JFK Jr., Sohn des ermordeten Präsidenten, einst People-Magazine-Coverboy und angeblich seit 1999 tot.

Oder eben: nicht.

Denn laut QAnon ist JFK Jr. nicht abgestürzt, sondern abgetaucht.
In Wahrheit – haltet euch fest – lebt er undercover, hat sich zurückgezogen und plant seine Rückkehr als Vizepräsident unter Donald Trump.

Ich, Ronald Tramp, Reporter mit dem sechsten Sinn für Blödsinn, bin dem nachgegangen. Und ich habe tatsächlich einen Mann getroffen, der behauptet, JFK zu sein.

Sein Name ist Joe. Und er spielt Bingo. In Dallas.


Was glauben die Qler?

Dass JFK Jr. alles nur vorgetäuscht hat. Der Flugzeugabsturz war inszeniert – mit Hilfe des militärisch-industriellen Komplexes, der NASA, zwei Tauben und einem VHS-Rekorder. Er sollte verschwinden, um im Untergrund den „großen Plan“ vorzubereiten.

In Wahrheit:

  • Er lebt in Texas.

  • Geht zu Trump-Rallys.

  • Trägt Basecaps.

  • Und wird bald aus dem Schatten treten, um mit Trump die Menschheit zu retten. (Wahlweise auch nur Florida.)

Und weil Qler konsequent sind, glauben sie gleich weiter: Elvis lebt auch. Er und JFK machen angeblich gemeinsame Sache. Im selben Trailerpark. Mit Marilyn Monroe als Catering-Chefin.


Tatort Dallas – der große Auftritt

Ich reise also nach Dallas, Ground Zero der Q-Sichtungen. Dort soll JFK Jr. auftauchen – wurde schon oft angekündigt. Spoiler: Ist nie passiert. Aber Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Oder bei RTL2.

Ich treffe einen Mann.
Er steht neben einem Hotdog-Stand, trägt Sonnenbrille, ein altes Sakko mit US-Flaggen-Patch und ein Namensschild:

„Hi, ich bin John.“
Darunter handschriftlich ergänzt:
„(FKA JFK Jr.)“

Ich interviewe ihn.

Tramp: „Sind Sie wirklich JFK Jr.?“
John: „Aber natürlich. Ich musste verschwinden, weil Hillary mich verfolgt hat.“
Tramp: „Und warum jetzt ein Comeback?“
John: „Weil Trump mich braucht. Er hat gesagt: ‚Johnny, wenn du zurückkommst, bring Elvis mit.‘“
Tramp: „Und… haben Sie ihn gefunden?“
John: „Klar. Er spielt mittwochs Bingo. Genau wie ich.“
Tramp: „Klingt überzeugend.“
John: „Und Marilyn bringt Frikadellen.“


Die große Auflösung: Joe aus der Bingo-Gruppe

Nach dem Interview kommt der Betreiber des Hotdog-Standes zu mir und sagt:

„Das ist Joe. Der spielt hier jeden Mittwoch Bingo. Hält sich für JFK, manchmal auch für Bruce Willis. Kommt auf die Tagesform an.“

Ich frage: „Ist er verrückt?“
Antwort:

„Nein. Nur Rentner mit Humor.“

Ich liebe diesen Mann.

Er sagt, sein Ziel sei es, Q-Anhänger zu trollen. Und es funktioniert.
Er wurde schon dreimal fotografiert, zwei Mal auf Telegram geteilt – mit der Bildunterschrift:

„JFK SPOTTED! 😱🔥 #theplan #wwg1wga #johnisback“


Was steckt wirklich dahinter?

Die Wahrheit ist:
Menschen klammern sich an Mythen.
An Helden, die nie sterben.
An Erlöser, die irgendwann zurückkehren – wenn alles hoffnungslos wirkt.

JFK Jr. ist so eine Figur. Jung, attraktiv, tragisch verstorben. Perfekt für Legendenbildung.
Elvis? Dasselbe. Nur mit mehr Hüftschwung.

Wenn die Gegenwart zu absurd ist, flüchtet man in eine Vergangenheit, die nie existierte.
Oder in ein Paralleluniversum, wo Trump gewinnt, JFK zurückkommt und Elvis endlich sein drittes Comeback feiert.


Reinkarnation gibt’s. Aber meistens nur als Satire.

Ich, Ronald Tramp, habe gelernt:
Manche Menschen wollen nicht, dass jemand lebt.
Andere wollen nicht, dass jemand stirbt.
Und wieder andere wollen einfach nur Bingo spielen und Leute verwirren.

Und ehrlich gesagt:
Das ist vermutlich der gesündeste Umgang mit der Q-Welt, den ich je gesehen habe.