Die Richter, die Amerika hungern lassen wollten – oder wie ich wieder der Böse bin, obwohl ich die Suppe gekocht hab

Freunde, Patrioten, hungrige Wähler – haltet euch fest!
Ich, Ronald Tramp, investigativer Journalist mit goldenem Stift und noch goldenerem Humor, berichte heute aus der Welt der amerikanischen Bürokratie – also aus der Hölle mit WLAN.
Donald Trump, der Mann, der Amerika angeblich wieder groß machen wollte, hat mal wieder Post bekommen. Nicht von Melania (die schweigt ja wie eine Schweizer Bank), sondern von zwei Bundesrichtern. Und diese beiden haben ihm – man höre und staune – schon wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Und das ist kein metaphorischer Strich. Das ist ein ganzer Strichcode aus Paragrafen, Paragraphen und Paranoia.
Die Krise mit der Suppe
Worum geht’s? Um nichts Geringeres als um das Überleben – genauer gesagt: ums Mittagessen.
Trumps Regierung wollte während der Haushaltssperre die Lebensmittelhilfe für Millionen Amerikaner aussetzen – besser bekannt als „Food Stamps“.
Food Stamps sind das, was bei uns „Essenmarken“ wären, wenn es sie noch gäbe.
Oder anders gesagt: die letzte Rettung zwischen Kühlschrank und Verzweiflung.
Aber Trump dachte sich offenbar:
„Wenn ich schon den Haushalt sperre, kann ich auch gleich die Küche zusperren.“
Das nennt man Effizienz.
Die Richter sagen: „Nicht mit uns!“
Doch dann kamen sie – die Retter der hungrigen Nation:
Bundesrichter John McConnell aus Rhode Island und Richterin Indira Talwani aus Massachusetts.
Zwei Menschen, die vermutlich nie ein Steak im Trump Tower gegessen haben, aber dafür ganz genau wissen, wie man einer Regierung das Essen versalzt.
Sie entschieden:
„Nein, Herr Präsident, Sie dürfen das nicht. Nutzen Sie den Notfallfonds.“
Ein Fonds mit 5,25 Milliarden Dollar, der da einfach rumlag – wahrscheinlich irgendwo zwischen den Steuererklärungen und den ungenutzten Corona-Masken.
Trump wollte ihn nicht antasten.
Die Richter sagten: „Warum nicht?“
Trump sagte vermutlich:
„Weil ich auf Notfälle warte. Zum Beispiel, wenn jemand mein Twitter-Passwort klaut.“
Der Hunger Games-Level-Plot
Die Richter nannten Trumps Vorgehen „willkürlich“.
Und das ist ein Wort, das man im Trump-Universum sonst nur hört, wenn jemand fragt: „Welche Farbe soll die nächste Mauer haben?“
John McConnell erklärte, dass „ein irreparabler Schaden entstehen“ würde, wenn die Lebensmittelhilfe gestoppt wird.
Und da hat er recht: Millionen Amerikaner, die ohne Unterstützung plötzlich entscheiden müssen, ob sie lieber heizen oder essen – das ist kein Netflix-Drama, das ist Dienstag in Washington.
Schuld ist natürlich: die anderen
Die große Haushaltssperre begann am 1. Oktober.
Und seitdem schieben sich Demokraten und Republikaner die Schuld zu wie Kinder beim zerbrochenen Fenster:
„Du hast angefangen!“ – „Nein, du!“ – „Fake News!“
Währenddessen sitzt das Landwirtschaftsministerium da, kratzt sich am Kopf und sagt:
„Wir haben 9 Milliarden Dollar pro Monat Ausgaben, aber nur 5,25 Milliarden im Notfalltopf. Also rechnen wir lieber gar nicht.“
Das ist wie ein Restaurantbesitzer, der sagt:
„Wir haben noch zwei Hühner und vier Kunden – ich mach lieber Pause, bevor jemand satt wird.“
Wenn Mathematik auf Politik trifft
Trump rechnete offensichtlich anders.
Er dachte, man könne 42 Millionen Amerikaner einfach mal auf Diät setzen – nennt man „gesundes Sparen“.
Aber die Richter sahen das anders:
„Menschen brauchen Essen, nicht Motivationsreden.“
Man könnte fast meinen, die Justiz in den USA hat Herz.
Oder zumindest genug Restverstand, um zu erkennen, dass man ein Land nicht mit leerem Magen führen kann.
Trumps Reaktion (man kennt sie)
Man kann sich vorstellen, wie Trump darauf reagiert hat.
Er sitzt vermutlich im goldenen Sessel, Handy in der Hand, und schreibt:
„Zwei linke Richter sabotieren Amerika! Sie wollen, dass alle fett und faul bleiben! Ich dagegen bin der EINZIGE, der Amerika hungern lässt – aus Liebe!“
Und irgendwo in Mar-a-Lago nickt sein PR-Team und denkt:
„Okay, das posten wir besser nicht wortwörtlich.“
Die Moral von der Geschichte
Ich, Ronald Tramp, sehe darin das große amerikanische Paradox:
Ein Präsident, der stolz auf Wirtschaftswachstum ist – aber Millionen Menschen gleichzeitig vom Essen abhält.
Das ist, als würde man ein Fitnessstudio eröffnen und dann das Licht ausschalten, damit niemand trainiert.
Die Richter haben Trump also ausgebremst.
Und diesmal ohne Holzklötze in den Bremsen, sondern mit Paragrafen.
Ein Sieg für die Gerechtigkeit.
Ein Sieg für den gesunden Menschenverstand.
Und ein herber Verlust für alle, die dachten, man könne Hunger einfach per Dekret verbieten.


