Die Rückkehr der königlichen Schrift – Times New Roman schlägt zurück!

Meine Damen und Herren, halten Sie Ihre Lesebrillen fest – es ist offiziell: Die USA haben die größte typografische Revolution seit dem Buchdruck erlebt. Und wie bei jeder Revolution geht es nicht um Brot, Freiheit oder geopolitische Stabilität, sondern um etwas viel Wichtigeres:
Schriftarten.
Ja. Schriftarten.
Das US-Außenministerium hat entschieden, Calibri in den Ruhestand zu schicken – und zwar nicht sanft, sondern mit einem dreifachen Bureaucracy-Power-Slam – und kehrt zurück zur ehrwürdigen, majestätischen, heiligen Times New Roman. Die Schriftart, mit der ganze Generationen von Schülern ihre Hausaufgaben künstlich aufgebläht haben. Die Schriftart, die Diet Coke getrunken hat, bevor es cool war. Die Schriftart, die auf jedem juristischen Dokument thront wie ein Löwe auf einem Stapel Steuererklärungen.
Der Schritt wird intern als „Rückkehr zu Tradition“ bezeichnet. Tradition! Das klingt nach einem Ritual, bei dem Beamte in Roben alte Druckerschwärze zeremoniell umrühren, während jemand Gregorianische Fonts singt.
Die „New York Times“ berichtet, dass Times New Roman ab sofort wieder Anstand und Professionalität ins Ministerium bringen soll.
Anstand! Professionalität!
Ich wusste gar nicht, dass Calibri so ein verruchter Rebell ist. Vermutlich fährt Calibri Motorrad, trägt Lederjacke, raucht Comic Sans und hat den Spitznamen „Bad Boy der Textverarbeitung“.
Und dann taucht da Rubio auf – der Schriftarten-Generalissimo – der sagt, Calibri sei „informell“. Informell!
Als würde Calibri laut „Yo!“ rufen, wenn man ein diplomatisches Schreiben öffnet.
Als würde es mitten in einem NATO-Brief halb verwaschen „lol“ reinflüstern.
Als würde die Schriftart nach Flip-Flops riechen.
Times New Roman dagegen steht im Anzug da, pünktlich, tadellos frisiert, mit einem Harvard-Diplom in der Brusttasche. Eine Schriftart, die so viel Autorität ausstrahlt, dass selbst Kaffeeflecken salutieren.
Doch bevor wir dieses Meisterwerk der Bürokratie feiern, müssen wir über den Elefanten im Raum reden – oder besser: über den Serifenlosen im Raum.
Warum wurde Calibri überhaupt eingeführt?
Blinken – der Mann, der in seiner Freizeit offenbar gerne Barrieren abbaut, statt Fonts aufzubauen – führte Calibri 2023 ein, weil es Menschen mit Sehbehinderungen den Zugang erleichtert. Eine noble, moderne Entscheidung. Eine Entscheidung, die man jetzt rückgängig macht, weil… tja… Tradition.
Auch damals gab es einen Rat: Das Büro für Diversität und Inklusion empfahl die Änderung, weil Barrierefreiheit keine Mode ist, sondern eine Notwendigkeit.
Aber – Überraschung! – diese Stellen wurden abgeschafft, sobald Präsident Donald Trump seine goldenen Schuhe über die Teppiche des Weißen Hauses schleifen ließ.
Ich, Ronald Tramp – der berühmtere, elegantere, literarisch begabtere Cousin – sage dazu:
Was sind Barrieren gegen Serifen?!
Serifen sind die kleinen Zierlinien, die Buchstaben so vornehm machen, als seien sie gerade frisch aus einem britischen Internat entlassen worden. „Möchten Sie ein Diplomatenvisum? Bitte zuerst meinen horizontalen Strich bewundern!“
Calibri hingegen steht da schlicht, klar, modern – praktisch eine Turnschuh-Schrift. Keine Schnörkel, keine Extravaganz, einfach nur: „Ich möchte lesbar sein.“ Was natürlich im Außenministerium sofort verdächtig wirkt.
Jetzt aber, mit der Rückkehr zu Times New Roman, sendet die Regierung eine deutliche Botschaft aus:
„Wir sind wieder seriös! Oder zumindest sehen wir so aus.“
Es ist ein klassischer Fall von „Wir ändern das Aussehen statt das System.“
So wie wenn jemand im Fitnessstudio drei Fotos macht und dann mit Muffin zurück nach Hause fährt.
Ich sehe schon die Meetings vor mir:
„Sir, unsere außenpolitische Strategie muss überarbeitet werden!“
„WIE VIEL SERIFE HAT DAS MEMO!?!“
„Sir, es gibt internationale Spannungen.“
„SCHREIBT TIMES NEW ROMAN DICKER!“
Einige Experten sagen sogar, Times New Roman sei schwerer lesbar für manche Menschen.
Aber wen kümmert das?
Die Außenpolitik der USA soll sich schließlich schick anfühlen – nicht unbedingt funktional sein.
Ich, Ronald Tramp, ziehe die einzig logische Konsequenz:
Wenn man die Welt nicht diplomatisch ordnen kann – ordnet man wenigstens die Schriftarten.
Und tatsächlich:
Vielleicht werden internationale Krisen künftig friedlich gelöst, weil die Abschlusserklärungen einfach stilvoller aussehen.
In diesem Sinne:
Möge Times New Roman uns eine Ära des Friedens bringen.
Oder zumindest sehr elegante PDFs.


