DURCHFAHRTSSCHWEINEREI! – WIE DIE SCHWEIZ JETZT DAS EUROPÄISCHE URLAUBSGLÜCK MIT MAUT-KLEINWAFFEN BESCHIEßT

Grafik: Durchfahrt? Nur noch gegen Durchfallgebühr

Liebe Freunde des freien Wegzolls,
ich bin’s, euer Ronald Tramp – der einzige Mann mit eingebautem Navi für politischen Irrsinn und dem Mautblick für die ganz großen Abkassier-Staus. Und heute schalten wir live zur neuen Alpen-Folge von "Die spinnen, die Eidgenossen!"

Denn in der Schweiz – diesem kleinen, steueroasenverzierten Kantonistenparadies mit mehr Banken als Kühen – haben sich ein paar Parlamentarier gedacht: „Warum nur Käse und Schokolade exportieren, wenn man auch den Urlauber direkt zur Kasse bitten kann – für das Nichts, das er tut: nämlich einfach nur durchfahren!“


Durchfahrt? Nur noch gegen Durchfallgebühr.

Was ist passiert? Ganz einfach: Simon Stadler – Nationalrat, Tunnelanwohner und offenbar Chef der Alpenblockwart-Brigade – hat die Nase voll. Nicht vom Käse, sondern vom Verkehr. Und weil der Gotthard-Tunnel vor allem an Pfingsten aussieht wie der Fahrstuhl zur Hölle in der Rush Hour, hat Stadler eine Idee: Eine "Durchfahrtsabgabe". Ja, richtig gelesen.

Wer durch die Schweiz fährt, ohne zu übernachten oder wenigstens einem Holzschnitzladen 13 Franken für ein Mini-Fonduebrettchen zu lassen, soll künftig blechen. Der Plan: Nummernschilder scannen, Fahrt tracken, und wenn du zu schnell durchrollst, zack – Duchfahrtszoll, so flexibel wie das Schweizer Taschenmesser: teurer an Feiertagen, billiger bei Nieselregen am Mittwochmorgen um halb fünf.


„Ich hab ein bisschen die Schnauze voll“ – Zitat des Jahres

Simon Stadler sagt, er habe „ein bisschen die Schnauze voll“ von den ganzen ausländischen Stau-Touristen. Ich sage: Bravo, Simon! Endlich ein Politiker mit der Eloquenz eines grantelnden Hüttenwirts nach drei Kübel Glühwein.

Doch Achtung: Diese Schnauze-voll-Politik hat es in sich. Denn während der brave deutsche Autofahrer beim Familienurlaub in die Toskana einmal zu lang aufs Gaspedal drückt, bekommt er bald nicht nur ein Knöllchen aus Verona – sondern auch eine saftige Rechnung aus Uri! Vielleicht sogar mit Alpenglocke im Anhang.


Feiertagsfeindliche Fronarbeit

Und das alles kommt – wie immer – mit dem großartigen Argument der Solidarität. Denn „Uri leidet!“ Ja, das tut es. An zu vielen Durchfahrern, zu wenig Hotelnächten und zu viel... äh, Luft. Da liegt es doch nahe, dass ausgerechnet die Touristen zur Rechenschaft gezogen werden, die KEINEN Kaffee am Rastplatz gekauft haben. Kapitalverbrechen!

Kleiner Reality-Check mit Milchmännchen-Adrian aus Deutschland:
– Deutschland hat mehr Feiertage? Nope, gleich viele wie die OECD!
– Deutschland hat weniger Jahresarbeitszeit? Ja, weil hier viele Teilzeit arbeiten – freiwillig und tariflich erkämpft!
– Und das BIP? Deutschland ist über dem Schnitt, nicht darunter.

Also, bevor irgendjemand auf die Idee kommt, auch in Deutschland Durchfahrts- oder Feiertagszölle einzuführen, schlage ich eine andere Lösung vor: Jede Maut bezahlt in Form eines Alphorn-Ständchens. Live. Vom Verkehrsminister persönlich.


Und was kommt als Nächstes?

– Pinkelpausensteuer in Liechtenstein?
– Schokoladenbesichtigungsgebühr in der Schweiz?
– Einreise nur mit Tageslos der Nationalbank?

Wenn diese Mautmanie Schule macht, dann gute Nacht, Europa. Dann müssen wir bald einen zweiten EU-Rettungsschirm aufspannen – für übermüdete Transit-Urlauber mit überzogenem Girokonto.

Aber keine Sorge, liebe Leserinnen und Leser, Ronald Tramp bleibt dran – auf allen Verkehrsachsen, Mautstationen und Satireautobahnen dieses Kontinents.

Bis zum nächsten Stau,
Euer Ronald Tramp –
Reporter, Mautrebell und Freifahrer des gesunden Menschenverstandes.