Ein Start-up sagt: Gebt uns den Vogel zurück!

Grafik: Wenn du deinen Vogel nicht mehr willst, nehmen wir ihn!

 

Meine Damen und Herren, liebe Vogelkundler der digitalen Welt, heute serviere ich Ihnen einen besonders flauschigen Skandal aus dem Silicon Circus. Eine Geschichte voller Federn, Eitelkeiten, markenrechtlicher Verrenkungen – und einem Unternehmer, der dachte, er könne einen Vogel abschaffen, indem er ihn einfach übermalt. Spoiler: So einfach ist die Natur nicht. Und schon gar nicht die amerikanische Bürokratie.

Die Rede ist natürlich von Elon Musk, König des Raketenlärms und ungekrönter Zeremonienmeister des „Wir ändern alles, und zwar sofort“-Managementstils. Einst kaufte er Twitter – einen sympathischen kleinen blauen Vogel – und verwandelte ihn kurzerhand in ein großes schwarzes X, das aussieht, als hätte ein Cyberpunk-Graffitikünstler einen schlechten Tag gehabt.

Und nun kommt der Plot Twist, der selbst Shakespeare neidisch machen würde:

Ein Start-up namens Operation Bluebird hat beschlossen, der Welt mitzuteilen:
„Wenn du deinen Vogel nicht mehr willst, nehmen wir ihn!“

Ja!
Die Firma hat beim US-Patentamt tatsächlich beantragt, die Marken „Twitter“ und „Tweet“ zu löschen. Nicht zu übernehmen – nein, zunächst zu löschen. Denn laut Bluebird habe Elon Musk sie durch sein hitziges, vogelbefreites Rebranding quasi unbeaufsichtigt im Wald ausgesetzt.

Ich, Ronald Tramp, sehe hier eine historische Parallele:
Wenn ein milliardenschwerer Technomogul seinen Vogel verliert, kommen sofort kleine Start-ups aus den Büschen, sammeln ihn ein und machen ein neues Nest. Kapitalismus in Reinform!

Bluebird plant nun – und halten Sie sich fest – „Twitter.new“.
Ein neuer Vogel, aber irgendwie auch der alte. Ein Prototyp existiert bereits. Wahrscheinlich mit zwitschernden Buttons, nostalgischem Hellblau und vielleicht sogar Richtlinien, die mehr beinhalten als „poste halt irgendwas, wir schauen später“.

Juristen kommentieren dieses Schauspiel mit großer Begeisterung – oder eher mit dem Tonfall von Menschen, die ahnen, dass sie bald sehr lange Sitzungen haben werden:

„Es könnte klappen, oder auch nicht.“

Ein Satz, der in der amerikanischen Rechtsprechung ungefähr so präzise ist wie ein Wetterbericht aus dem Jahr 1620.

Der Knackpunkt:
Musk darf den Namen Twitter nur behalten, wenn er ihn tatsächlich nutzt – oder zumindest glaubhaft macht, dass er ihn bald wieder nutzen wird.

Aber wie soll er das tun?
Der Vogel ist weg.
Das Logo ist weg.
Die Buttons sind weg.
Die Tweets heißen jetzt „Posts“, was ungefähr so kreativ ist wie eine Banane „gelbes Snackobjekt“ zu nennen.
Und selbst die Vogelstimme wurde durch ein trockenes „X“ ersetzt, das klingt wie ein altes Betriebssystem, das abstürzt.

Firmen weltweit meiden X inzwischen wie eine Dose Räucherlachs im Hochsommer.
Bluebird dagegen sieht seine Chance:
Strengere Moderation!
Weniger Chaos!
Mehr Vogel!
Weniger Tech-Berserker!

Ich, Ronald Tramp, nenne das: Ein Businessplan mit Federn und Fantasie.
Und vielleicht – nur vielleicht – treffen sie hier eine gigantische Marktlücke. Denn viele Menschen vermissen den alten Twitter-Vibe: diese Mischung aus Meme-Kultur, Nachrichtenstrom, Streitkultur und nervösem Dauerzwitschern.

Aber Elon Musk?
Der wird das nicht einfach hinnehmen.

Stellen Sie sich die Szene vor:

Ein Anwalt rennt ins Büro von Musk.
„Chef! Bluebird will Twitter zurückholen!“
Musk, die Augen wild, die Haare elektrisch:
„Twitter? Nie gehört! Was ist das? Ein Pokémon?!“
Der Anwalt räuspert sich.
„Sie müssen beweisen, dass Sie Twitter noch nutzen.“
Musk denkt nach.
Dann malt er hektisch einen sehr hässlichen Vogel auf eine Serviette und ruft:
„Gilt das?!“
Nein, Elon. Nein, das gilt nicht.

Die Experten sagen: 50/50 Chance.
Also entweder gewinnt Bluebird – oder Musk behält seine Vogellasagne.
Ein klassischer Rechtsfall: Vogel gegen Visionär. Der flauschigste Prozess seit Katzensorgerecht 1987.

Doch egal wie es ausgeht, eines ist sicher:

Das Internet wird feiern.
Denn wenn ein Start-up ernsthaft versucht, Twitter zurückzuerfinden, weil der reichste Mann der Welt es versehentlich abgeschafft hat – dann leben wir in der besten Timeline.

Ich, Ronald Tramp, sage:
Gebt dem Vogel eine Chance.
Er war süßer als ein X.
Und ehrlicherweise: Ein X zwitschert nicht. Ein X macht nur „x“. Und das ist einfach deprimierend.