EPA: Klima? Kennen wir nicht. Muss ein Vulkan gewesen sein.

Grafik: Klimawandel? Wir haben da nichts gesehen. Vielleicht war’s die Sonne.

 

Meine Damen und Herren, halten Sie Ihre Sonnencreme bereit – Faktor 500 –, denn heute begeben wir uns in die brennendste aller politischen Debatten: den Klimawandel. Oder, wie manche Regierungsbehörden jetzt offenbar sagen: „Klimawandel? Wir haben da nichts gesehen. Vielleicht war’s die Sonne.“

Ja, Sie haben richtig gehört. Die US-Umweltschutzbehörde EPA, jene noble Organisation, die einst gegründet wurde, um die Umwelt zu schützen, hat beschlossen, genau das nicht mehr zu tun. Stattdessen hat sie ihre Internetseite ein bisschen… wie soll ich sagen… „optimiert“. Inhalte gelöscht. Fakten rausgeschmissen. Wissenschaft zur Tür begleitet. Greenpeace würde sagen: „Das ist nicht euer Ernst.“ Die EPA jedoch sagt: „Doch, ist er.“

Ich, Ronald Tramp, finde das großartig. Wirklich! Wenn man ein Problem nicht lösen kann, löscht man einfach alle Informationen darüber. Das ist Management auf höchstem Niveau! Genau so mache ich das mit meinen Steuerunterlagen.

Was wurde entfernt?
Alles, was irgendwie darauf hindeutet, dass Menschen etwas mit dem Klimawandel zu tun haben könnten. Alles, was stört. Alles, was unbequem ist. Stattdessen geht es auf den Seiten jetzt hauptsächlich um natürliche Prozesse, zum Beispiel:

  • Vulkanausbrüche

  • Schwankungen der Sonnenaktivität

  • Kosmische Schwingungen

  • Und wahrscheinlich bald: „Ihr Hund atmet zu warm aus, das erhöht die globale Temperatur.“

Die EPA erklärt also im Grunde: „Nein, nein, CO₂ von Menschen ist nicht das Problem. Autofahren? Industrie? Fliegen? Ach was. Die Sonne ist schuld. Die macht das alles.“

Ich sehe förmlich, wie ein EPA-Mitarbeiter am Laptop sitzt und sagt:
„Oh nein, diese wissenschaftlichen Fakten sind so deprimierend. Lass uns lieber ein paar neue Vulkanbilder hochladen.“

Laut der New York Times hat die EPA ihre Websites zu Ursachen und Folgen der Erderwärmung in den USA überarbeitet. Überarbeitet bedeutet hier:
Man hat einfach ganze Abschnitte gelöscht.

Im Stil von:
„Wenn ein Eisberg schmilzt und niemand darüber berichtet, ist er dann wirklich geschmolzen?“

Und die Washington Post berichtet sogar: Eine Seite wurde komplett gelöscht. Thema:

  • Anstieg des Meeresspiegels

  • Schrumpfen des Meereises in der Arktis

Beides absolute Kernindikatoren für den Klimawandel. Aber hey, wer braucht schon Indikatoren? Wenn man sie löscht, steigen die Meere ja vielleicht nicht mehr. Vielleicht bleibt das Eis dann aus Höflichkeit einfach gefroren.

Ich, Ronald Tramp, nenne das: Die Schöpfung einer neuen Realität durch Weglassen.
Die EPA macht aus der Welt einen Ort, an dem Klima keine Rolle mehr spielt. Ein Paradies für alle, die sagen: „Wissenschaft ist etwas für Leute mit Brille.“

Vielleicht wird bald auch Folgendes umgeschrieben:

  • Tornados? „Natürliche Laune.“

  • Waldbrände? „Sehr heißer Zufall.“

  • 50 Grad im Schatten? „Pilates der Atmosphäre.“

Die Logik ist brillant: Wenn man den Klimawandel nicht mehr erklärt, kann man ihn auch nicht mehr beweisen. Und wenn man ihn nicht beweisen kann, dann existiert er vielleicht gar nicht. Und wenn er nicht existiert, spart man unglaublich viel Geld. Und politische Mühe. Und Verantwortung. Fantastisch!

Ich schlage vor, andere Behörden sollten sich anschließen.
Zum Beispiel:

Gesundheitsministerium:
„Cholesterin ist nicht gefährlich. Ihr Herz ist einfach empfindlich!“

Verteidigungsministerium:
„Raketen? Die sind gar nicht heruntergefallen. Die wollten nur näher an den Boden schauen.“

Finanzministerium:
„Inflation? Nie gehört. Die Preise sind einfach… ambitionierter geworden.“

Doch zurück zur EPA.
Man kann ihr nicht vorwerfen, dass sie nichts tut. Sie tut sehr viel!
Sie löscht, ersetzt, verschweigt, reorganisiert – kurz: Sie schützt die Umwelt… vor Informationen über die Umwelt.

Die Seite über das schmelzende Eis wurde gelöscht. Der Ozeananstieg? Verschwunden. Die Arktis? Wer braucht sie schon. Wahrscheinlich wird sie eh überbewertet. Pinguine sollen sich nicht so anstellen.

Ich, Ronald Tramp, sage:
Wenn wir das Klima nicht stoppen können, stoppen wir halt die Webseiten darüber.
Das ist moderne Politik. Das ist Innovation. Das ist… nun ja… komplett absurd.

Aber irgendwie, auf tragisch-komische Weise, passt es perfekt in unsere Zeit:
Statt Lösungen zu finden, findet man einfach die Löschtaste.