Epstein, Epsteiner, am Epsteiniesten!

Von Ronald Tramp, Reporter, Wahrheitssucher und Präsident der investigativen Ironie – mit Zugang zu mehr Whistleblowern als die NSA Toiletten hat.
Was macht man, wenn man auf Truth Social unterwegs ist, die Welt mal wieder brennt und plötzlich die halbe MAGA-Gemeinde die Generalstaatsanwältin Pam „Ich-hab-die-Liste-aber-nur-auf-Papier“ Bondi grillt wie einen Billigburger bei Wendy’s?
Richtig: Man ruft das gesamte Kabinett zur Krisensitzung – und schreibt dann doch lieber einen Wutanfall in Großbuchstaben auf Social Media. So geschehen am Wochenende bei Ex-Präsident Donald „Ich-war-nie-auf-der-Insel,-ich-kenne-nur-die-Karte“ Trump.
„Epstein ist TOT! TOTER als der Wahlbetrug von 2020!“ – Donald J. Trump (sinngemäß)
Die Akten, die keine sind, über jemanden, der angeblich nie stirbt
Die Epstein-Akten. Für die einen sind sie der Heilige Gral der globalen Eliteverschwörung. Für Trump? Ein lästiges Memo, das offenbar von Obama, Hillary Clinton, dem Weihnachtsmann und dem Deep State gemeinsam mit Tinte aus Hunter Bidens Laptop geschrieben wurde.
Ja, genau. Trump behauptet nun, die Akten seien nicht nur irrelevant, sondern gleich eine Fälschung – von exakt den Leuten, die laut MAGA-Wörterbuch sowieso an allem schuld sind: dem Klimawandel, der Inflation und dass Ketchup auf Teppich schlecht rausgeht.
Die MAGA-Meltdown-Strategie
Dabei ist die Verwirrung im MAGA-Lager groß: Wochenlang rief man lautstark nach „Transparenz!“, „Veröffentlichung!“, „Bondi raus mit der Liste!“. Jetzt plötzlich heißt es von oberster Stelle:
„LASS PAM BONDI IN RUHE! SIE IST GROSSARTIG!“
(Trump, in reinster Caps-Lock-Komposition)
Man muss sich das vorstellen: Ein ganzes politisches Lager hetzt sich selbst in Rage – nur um dann vom eigenen Guru zurückgepfiffen zu werden, weil sie das sagen, was er mal gesagt hat, aber jetzt nicht mehr meint, weil… äh… Obama!
Wer war nochmal Epstein?
Ein Unternehmer. Ein verurteilter Sexualstraftäter. Und laut Trump nun ein „Typ, der nie stirbt“ – was übrigens auch auf Trumps Skandale zutrifft. Nur mit schlechterer Gesichtsbräune. Epstein starb 2019 im Gefängnis, offiziell durch Suizid. Inoffiziell: durch die „Clinton-Mafia“, „Biden-Schattenarmeen“, „George Soros‘ Zombielabor“ oder das neue iPhone-Update – je nach Telegram-Kanal.
Doch zurück zum Thema: Warum sollte jemand, der nichts zu verbergen hat, so viel Energie darauf verwenden, seine „Freunde“ daran zu hindern, den Fall weiter zu verfolgen?
Ein Trump-Vertrauter wird zitiert mit den Worten:
„Katastrophales Krisenmanagement.“
Was in Trumps Welt vermutlich bedeutet: „Hervorragendes Ablenkungsmanöver, weiter so!“
Deep State vs. Deep Fried Brain
Das Justizministerium veröffentlichte derweil ein Memo, das den Fall Epstein für „im Wesentlichen abgeschlossen“ erklärt. Eine Art offizieller Stempel: „Bitte gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen. Und vor allem keine Liste.“
Aber MAGA? MAGA hat Blut geleckt – oder wahlweise Wut-Bullshit auf Telegram. Die wollen wissen: Wer war auf der Insel? Wo sind die Fluglisten? Und warum hängt Trump jetzt plötzlich eine Frau raus, die er selbst mit der Aktenprüfung beauftragt hat?
Der Elefant im Raum trägt Toupet
Liebe Leserinnen und Leser: Wenn ein Mann, der sonst bei jeder Gelegenheit „Ich habe nichts zu verbergen“ mit „ALLE LÜGEN!“ beantwortet, plötzlich nicht will, dass etwas öffentlich wird – dann liegt das entweder an sehr peinlichen Fotos…
…oder daran, dass auf der Liste nicht nur „Bill Clinton“, sondern vielleicht auch „Donnie mit der roten Krawatte“ steht. Und das, meine Damen und Herren, wäre das erste Mal, dass er wirklich „nicht in der Liste sein will“.
Und nun entschuldigen Sie mich. Ich muss mit meinem Anwalt sprechen. Er heißt Alexa und sagt komischerweise immer „Das kann ich leider nicht beantworten.“ Vielleicht steht auch sie auf der Liste.
Ronald Tramp – investigativ, ironisch, immun gegen Realität.