Friedensnobelpreis? Ich hab schon schlimmere Ideen gehabt.

Grafik: Trump und der Friedensnobelpreis

Ronald Tramp exklusiv aus Kambodscha:

Meine Damen, Herren und diplomatisch Ungebildete – heute sende ich aus einem Land, das viele nicht auf der Karte finden, aber plötzlich zur Stimme der Vernunft im Weltgeschehen aufgestiegen ist: Kambodscha! Jawohl! Die südostasiatische Perle hat das gemacht, wovon Fox News seit Jahren träumt – Donald J. Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Und das, meine Freunde, ist nicht nur ein diplomatischer Geniestreich, das ist Comedy auf Weltbühnen-Niveau!

Breaking News: Trumps Telefon rettet Leben

Was ist passiert? An der thailändisch-kambodschanischen Grenze knallte es fünf Tage lang gewaltig. Kugeln flogen, Menschen flohen, und irgendwo dazwischen saß Donald Trump – vermutlich in einem goldverkleideten Golfwagen in Mar-a-Lago – und griff beherzt zum Telefon. Kein Scherz. Laut kambodschanischem Vizepremier Sun Chantol hat der orangefarbene Friedensengel beide Ministerpräsidenten angerufen und ihnen gedroht: „No Deal, no Trade, no Trump-Brand if you don’t shut it down!“ Zack – Waffenstillstand.

Wer braucht Diplomatie, wenn man einfach mit dem wirtschaftlichen Rohrstock wedeln kann?

40 Tote, aber Hauptsache Trump bekommt ’nen Orden

Die Kämpfe forderten über 40 Tote. Tragisch, ja. Aber hey – wie sagte schon der große Friedensphilosoph Trump selbst: „Sometimes you gotta crack a few eggs to make an omelet – or a hotel chain.“ Und da sich Thailand und Kambodscha gegenseitig beschuldigten, mit dem Krieg angefangen zu haben, blieb nur eine neutrale Wahrheit übrig: Trump hat ihn beendet. Zumindest, wenn man kambodschanischer Regierung oder Fox & Friends glaubt.

Internationale Unterstützung – aus der Witzabteilung?

Und es wird noch besser. Pakistan war schon früher dran mit einer Nominierung. Israel auch. Was haben all diese Länder gemeinsam? Richtig – sie wollen irgendetwas von den USA. Waffen, Geld, oder einfach nur ein Selfie mit dem Twitter-König im Exil. Dass Trump mit seinem Weltfrieden eine Spur der verbrannten Verträge hinterlassen hat, interessiert dabei niemanden. Hauptsache, der Mann mit dem schlechtesten Diplomatenpasswort der Welt kriegt ein bisschen Glanz auf seine Biografie. „Make Peace Great Again“ – oder wenigstens monetarisierbar.

Nobelpreis: Jetzt auch im Dreierpack erhältlich!

Und das Beste: Die Nominierung ist eigentlich geheim. Eigentlich. Aber sobald es um Trump geht, ist Diskretion nur was für Verlierer. Und so posaunen es gleich mehrere Länder fröhlich in die Welt. Was kommt als nächstes? Nordkorea für den Friedenspreis, weil es diesen Monat keine Rakete abgeschossen hat?

Ich sage es euch, liebe Leserinnen und Nichtzahler der GEZ: Wenn Trump den Friedensnobelpreis bekommt, dann will ich wenigstens den Preis für diplomatischen Zynismus – powered by McDonald’s.

Der Mann, der Nordkorea mit „Feuer und Zorn“ gedroht hat, die NATO wie ein PayPal-Abo behandelt und sich am liebsten selbst interviewt, soll jetzt Friedensnobelpreisträger werden?

Nichts ist mehr unmöglich in dieser Welt. Außer vielleicht, dass er ihn persönlich in Oslo abholt. Denn dafür müsste er Norwegen auf der Landkarte finden.