Goldene Gabeln, eiserne Allianzen und ein Kleid, das heller leuchtet als Merz' Kanzlerträume

Grafik: Nato-Gipfel

Von Ronald Tramp exklusiv vom NATO-Gala-Gipfel: – investigativ, integrativ und immer informiert

Meine Damen, Herren und geopolitisch verwirrten Neutralen, was für ein Abend! Ich war dabei, ich habe gegessen, ich habe geschaut – und ich habe gelitten. Willkommen beim NATO-Gipfel der Eitelkeiten, dem „Gala-Dinner des Grauens“ in Schloss Huis ten Bosch, dem Disneyland der Diplomatie. Und wenn Sie denken, das sei eine kulinarische Randnotiz, dann haben Sie eindeutig noch nie gesehen, wie Friedrich Merz versucht, mit einer Hummerserviette Weltpolitik zu betreiben.

Die Gästeliste – oder: Wer hat Angst vorm Gelben Kleid?

König Willem-Alexander – der Mann mit dem Bart eines Craftbier-Brauers – und seine bezaubernde Gattin Königin Máxima, die in einem kanariengelben Superhelden-Cape erschien, als wolle sie gleich Selenskyj vom NATO-Balkon retten. Ein Kleid, das mehr Strahlkraft hatte als Trumps Spray-Tan und gleichzeitig mehr Integrationskraft als alle Bündnistreffen der letzten drei Jahre zusammen.

Trump selbst thronte neben Macron wie ein zu groß geratener Mangokern inmitten französischer Eleganz. Kein Wort über Verteidigungsausgaben, aber mehrere Worte über das Dessert: „The crème brûlée was tremendous. Maybe the best in Europe. Certainly better than NATO’s planning on Ukraine.”

Die Sitzordnung – Schachbrett der Eitelkeit

Während König Willem-Alexander die Tafel wie ein Bratwurst-Zar eröffnete, ließ sich Trump neben Erdogan nieder – vermutlich, weil beide gerne mit autoritärem Nachdruck Nachspeisen bestellen. Meloni grinste zwischen Gabelbissen so hart, dass die Risikobewertung italienischer Rüstungsexporte spontan auf "Cappuccino-heiß" herabgestuft wurde.

Selenskyj saß dezent an einem Nebentisch mit Königin Máxima. Ob das diplomatische Höflichkeit war oder man ihn vor Trumps improvisierter Friedensinitiative („Was, wenn wir den Donbas einfach bei eBay versteigern?“) schützen wollte – unklar.

Macron wiederum durfte bei Kronprinzessin Amalia Platz nehmen. Die junge Dame machte in einem Satz mehr Sinn als Macron in drei Gipfeln. Ursula von der Leyen war auch da – leicht zu erkennen an der Aura aus Verordnungen, die sie wie ein feinstofflicher Schleier umgab.

Das Essen – NATO-zertifizierter Hochgenuss

Hummer, Filet, Diplomatie-Schaumsüppchen. Es war alles da – außer einem echten Plan für die Zukunft des Bündnisses. Gerüchten zufolge wurde das strategische Dokument für „NATO 2040“ versehentlich mit dem Menü vertauscht. Trump soll beim Hauptgang gebrüllt haben: „I don’t eat strategy! I eat steak!“

Friedrich Merz, prominent auf der obersten Stufe des Gruppenfotos – wie immer einen Schritt über dem Volk und zwei über dem Realitätsniveau – versuchte laut Ohrenzeugen, „Verteidigung“ mit „Vertrauen“ zu ersetzen. Scholz wäre stolz – wenn er da gewesen wäre.

Wenn Kanarienvögel fliegen lernen

Das Gala-Dinner war eine Mischung aus Maskenball, G7-Theater und „Let’s Dance“ mit diplomatischer Verzögerung. Die Welt schaut zu, während Anzüge strategisch posieren und Kleider geopolitisch kommunizieren. Alles in allem ein Abend, der mehr Fragen aufwarf als Antworten lieferte – vor allem die Frage: Warum ist Trump überhaupt noch eingeladen?

Aber gut, Ronald Tramp war da – und das ist ja bekanntlich die wahre Nachricht.