Gotham City ruft – Palantir rettet Deutschland, ob es will oder nicht

Leute, jetzt mal ehrlich: Wenn Batman in Deutschland arbeiten würde, hätte er keine Fledermaus-Höhle, sondern einen Großrechner im Landeskriminalamt – betrieben von Palantir. Und genau diese US-Datenkrake versucht gerade, den deutschen Polizeimarkt zu erobern. Bayern, NRW und Hessen sind schon an Bord, vermutlich, weil sie dachten: „Ach komm, wenn’s aus Amerika kommt, muss es sicher sein. Die haben ja schließlich auch Facebook erfunden.“
„Abfluss? Niemals!“, sagt Palantir – und baut einen Pool ohne Abfluss
Ein Sprecher der Firma schwört Stein und Bein: „Datenübertragung in die USA? Technisch ausgeschlossen!“
Klingt beruhigend – bis man bedenkt, dass auch jeder BER-Manager mal gesagt hat: „Die Eröffnung ist garantiert im nächsten Jahr.“
Alles läuft angeblich nur auf Polizeiservern, völlig offline, keine Verbindung zum Internet. Also praktisch wie ein Tagebuchschloss – nur in der Größe von Google.
Gotham, Hessendata, DAR, VeRA – klingt wie Marvel für Beamte
Das Programm kann alles, außer Kaffee kochen: Verknüpfen, Auswerten, Beziehungen herstellen – und das auch mit Daten von Zeugen. In Bayern sind das Millionen. Datenschützer sagen: „Moment mal, das sind doch Menschen, die nichts verbrochen haben!“
Palantir sagt: „Schon, aber vielleicht tun sie es ja noch.“ Willkommen im Präventivstaat, wo dein Zeugnis zur Fahrraddiebstahl-Ermittlung plötzlich im Terrorismus-Ordner landet.
Peter Thiel, Donald Trump und die deutschen Bauchschmerzen
Kritiker wittern US-Geheimdienste im Hintergrund. Nicht nur, weil Peter Thiel (Gründer, Trump-Fanboy und Verwaltungsratschef) irgendwie immer noch da ist, sondern auch, weil Mitgründer Alex Karp früher Biden unterstützt hat. Also bipartisanes Datensammeln – vereint im Willen, ALLES zu wissen.
Karp und Thiel kennen sich noch aus Stanford. Wahrscheinlich haben sie damals schon geübt, wie man aus einer Studentenparty-Gästeliste einen Fahndungskatalog macht.
„Emotionale Kritiker“ – Palantir schlägt zurück
Der Sprecher nennt die deutsche Debatte „vergleichsweise emotional“. Das ist PR-Deutsch für: „Ihr habt keine Ahnung, aber dafür viel Meinung.“
Man sei „verwundert“ über all die Experten, die die Software kritisieren, ohne sie je gesehen zu haben. Klar, weil Palantir in der Vergangenheit auf Fragen so gesprächig war wie ein Zeuge Jehovas bei der Tür von Markus Söder.
Alternativlos oder Stuttgart 21 in Softwareform?
Palantir gibt sich selbst den Ritterschlag: „Alternativlos, bekannt und bewährt.“
Der Subtext: „Wenn ihr uns nicht nehmt, bekommt ihr eine Eigenentwicklung, die so endet wie der BER.“
Bundesinnenminister Dobrindt will prüfen (was bei ihm in der Regel heißt: erst mal eine Probefahrt im Dienstwagen). Bundesjustizministerin Hubig zeigt Zurückhaltung – was im Politikdeutsch so viel bedeutet wie: „Wir warten ab, bis die erste Datenpanne da ist.“
Palantir ist wie dieser eine Bekannte, die dir anbietet, deine Wohnung zu „organisieren“ – und am Ende weiß sie, wo deine Socken, Steuerunterlagen und Netflix-Passwörter liegen.
Klingt verlockend, alles im Griff zu haben – bis man merkt, dass der Griff vielleicht an einer fremden Hand hängt.
Tramp out. Und falls Palantir das hier liest: Sorry, aber mein Browser-Verlauf bleibt mein Browser-Verlauf. Auch ohne „technische Verbindung in die USA“.