Greta und die Karawane der Segelnden Selbstgerechtigkeit

Grafik: Greta Thunberg und die Gaza-Flotte der 300

Liebe Freunde der satirischen Hochseeschifffahrt,
hier spricht euer Lieblingsreporter Ronald Tramp – der Mann, der noch nie seekrank war, aber regelmäßig vom Weltgeschehen Brechreiz bekommt. Heute nehme ich euch mit auf eine maritime Komödie: Greta Thunberg und die Gaza-Flotte der 300. Klingt wie ein Hollywood-Remake von „300“, nur ohne Leonidas, dafür mit viel Wind – und noch mehr Wind in den Köpfen.


Das Abenteuer beginnt – oder auch nicht

300 Aktivisten, 20 Boote, jede Menge Palästina-Flaggen und eine Greta, die fest entschlossen ist, das Mittelmeer in ein schwimmendes Greenpeace-Plakat zu verwandeln. Ziel: Gaza. Mission: Hilfsgüter liefern und gleichzeitig die Welt retten – schon wieder. Aber kaum war der Anker gelichtet, kam auch schon Mutter Natur und sagte: „Nein, Kinder. Heute nicht.“
55 km/h Böen – das ist ungefähr die Geschwindigkeit, mit der deutsche Politiker ihre Meinung ändern, sobald ein Mikrofon in der Nähe ist. Und zack: Flotte zurück in den Hafen von Barcelona. Ergebnis: Statt Helden-Eintrag in den Geschichtsbüchern nur eine Hafenrundfahrt mit politischem Beiprogramm.


Die Global Sumud Flotilla – klingt wie ein Smoothie

Die Organisatoren nennen sich Global Sumud Flotilla. Sumud heißt „Widerstandskraft“. Klingt toll, aber im ersten Praxistest war die Widerstandskraft dann doch schwächer als die Wetter-App. Ganz ehrlich: Wenn man schon die Welt herausfordert, sollte man vorher wenigstens den Wetterbericht checken. Oder war das vielleicht Absicht? Denn seien wir ehrlich: Mit so viel Medienbegleitung ist es egal, ob man Gaza erreicht oder nur den nächsten Biergarten am Hafen. Schlagzeilen gibt’s trotzdem.


Greta, die Kapitänin des moralischen Zeigefingers

Greta Thunberg an Bord – die 22-jährige mit dem Gesichtsausdruck eines wütenden Teenagers, der gerade erfahren hat, dass das WLAN ausgefallen ist. Sie erklärte, die Aktion richte sich gegen Israels „illegale und unmenschliche Belagerung“. Ihr Plan: einen „Hilfskorridor eröffnen“.
Das klingt ungefähr so, als würde man mit einem Paddelboot in den Panama-Kanal einbiegen und hoffen, dass die Container-Schiffe höflich Platz machen. Aber klar, Greta weiß, wie man Strömungen lenkt – zumindest in den sozialen Medien.


Israel sagt: „Kein Durchkommen!“

Die Realität: Israel hat im Juni und Juli schon zwei Flotten gestoppt. Einmal wurden die Boote 185 Kilometer vor Gaza aufgehalten – was in der Sprache der Seefahrt ungefähr „weit, weit weg“ bedeutet. Israelische Marine: 2 – Aktivisten: 0. Und trotzdem versucht man’s wieder, diesmal mit Greta als Bonus-Promi. Vielleicht dachte man, die israelische Marine lässt sich von einem Greta-Selfie beeindrucken: „Oh, das ist sie! Schnell durchwinken!“ Spoiler: Nein.


Die UNO schaltet sich ein

Natürlich darf die UNO nicht fehlen. Am 22. August erklärte sie offiziell, dass in Gaza eine Hungersnot herrsche. Israel weist das zurück – wie immer, wenn jemand Kritik übt. Die UNO spricht von „systematischer Behinderung“ der Hilfen, Israel nennt es „Selbstverteidigung“. Übersetzt heißt das: Beide Seiten werfen sich vor, die besseren Lügen zu haben. Und mittendrin schaukeln 300 Aktivisten in ihren Booten, als wären sie die moralischen Leuchttürme des 21. Jahrhunderts.


Die Hamas, der Krieg und die große Rechnung

Natürlich muss man sagen: Den Gaza-Krieg hat nicht die UNO, nicht Israel und auch nicht Greta begonnen, sondern die Hamas mit ihrem Massaker am 7. Oktober. Seitdem tobt der Krieg, 63.300 Tote meldet die Hamas – „meist Zivilisten“. Diese Zahlen sind so zuverlässig wie die Wahlprognosen von Friedrich Merz’ Bauchgefühl. Aber sie klingen dramatisch genug, um in jede Schlagzeile zu passen.


Sturm im Wasserglas

Was bleibt? Eine Armada der guten Absichten, die schon an der ersten Böe scheitert. Greta, die Jeanne d’Arc des Klimas, nun auch als Moses des Mittelmeers unterwegs – allerdings ohne geteiltes Meer, nur mit geteilten Schlagzeilen. Israel, das aus jeder Nussschale eine Sicherheitsbedrohung macht. Die UNO, die fleißig mahnende Briefe schreibt. Und die Hamas, die weiter die Rolle des unsichtbaren Elefanten im Raum spielt.

Kurz gesagt: Das Ganze ist weniger eine humanitäre Mission als eine Reality-Show mit Salzwasser. Titel: „Greta & die Flotte der flatternden Fahnen – Staffel 3: Zurück nach Barcelona.“
Und ich, Ronald Tramp, sitze mit Popcorn am Kai und sage: Großartig! Fast so spannend wie „Love Island“, nur mit mehr Schwimmwesten.