Grokipedia – Elon Musks Kampf gegen die Wahrheit

Freunde, Patrioten, Wahrheitssucher und Hobby-Philosophen – haltet euch fest! Elon Musk, der Mann, der Raketen, Elektroautos und Chaos auf Twitter (pardon: X) erfunden hat, hat wieder zugeschlagen. Diesmal mit einem Projekt, das die Welt verändern soll. Wieder mal.
Er präsentiert: „Grokipedia“.
Ja, genau – eine Enzyklopädie, die laut ihm „besser als Wikipedia“ ist. Was, ehrlich gesagt, ungefähr so klingt, als würde jemand sagen: „Ich hab eine bessere Pizza als Italien – und sie ist aus Dosenmais.“
Der Mann, der Wissen neu erfindet – mit Copy & Paste
Elon Musk, der Prophet der freien Rede und der eingeschränkten Realität, fand offenbar, dass Wikipedia zu „links“ sei. Also hat er beschlossen, seine eigene Wahrheit zu erschaffen – wie ein Kind, das beim Monopoly verliert und dann das Regelbuch anzündet.
Seine KI-Firma xAI (steht wahrscheinlich für „extrem arrogante Illusion“) hat nun also Grokipedia gebaut.
Ein Ort, an dem Fakten angeblich objektiver, neutraler und – natürlich – mehr Elon-freundlich sind.
Problem:
Schon beim ersten Blick fiel Nutzern auf, dass Grokipedia auffällig vertraut aussieht.
Design? Wikipedia.
Texte? Wikipedia.
Logik? Fehlanzeige.
Und unter manchen Artikeln steht sogar der Hinweis:
„Dieser Beitrag wurde von Wikipedia adaptiert.“
„Adaptiert“! Freunde, das ist das schönste Euphemismus-Wort des Jahres.
Das ist, als würde man sagen:
„Ich hab mir kein Auto geklaut, ich hab’s nur alternativ besessen.“
Faktencheck made by Grok
Elon hat versprochen, dass Grokipedia besser ist, weil seine KI Grok alle Artikel „faktencheckt“.
Großartig!
Das ist, als würde man sagen: „Ich hab mein Mathe-Abi vom Toaster gegenlesen lassen.“
Denn Grok ist bekannt für seine ganz eigene Interpretation von Realität.
Er halluziniert – also erfindet Dinge, die logisch klingen, aber komplett ausgedacht sind.
Wenn du Grok fragst: „Wer hat das Internet erfunden?“, bekommst du vermutlich:
„Elon Musk, gemeinsam mit Jesus und einem SpaceX-Hamster.“
Der Faktencheck von Grok ist also ungefähr so verlässlich wie ein Horoskop auf TikTok.
Wenn Wahrheit zur Geschmacksfrage wird
Natürlich behauptet Musk, dass Wikipedia „links“ sei.
Klar, alles ist links, was nicht „Elon ist Gott“ sagt.
In seiner Welt ist Neutralität, wenn man in jedem Artikel einen Absatz hinzufügt:
„Übrigens, Elon Musk hat das Problem schon fast gelöst.“
Wikipedia basiert auf dem Prinzip: Viele schreiben, viele prüfen.
Grokipedia basiert auf dem Prinzip: Elon schreibt, niemand prüft.
Das ist nicht Wissen, das ist ein Kult mit Suchfunktion.
Grokipedia – die Enzyklopädie, die lügt, damit du dich gut fühlst
Natürlich behauptet Musk, Grokipedia sei die Zukunft der Wahrheit.
Nur dumm, dass seine „Wahrheit“ sich oft wie ein schlecht programmierter Twitter-Thread liest.
Schon jetzt finden Nutzer absurde Einträge, etwa zu Themen wie:
„Der MacBook Air“ – fast identisch mit Wikipedia, nur mit dem Zusatz: „Apple wäre erfolgreicher, wenn Elon beteiligt wäre.“
„Der Klimawandel“ – wird beschrieben als „eine interessante Idee, aber übertrieben, sagt eine Quelle mit Tesla-Aktien“.
„Elon Musk“ – fünfzig Absätze lang, endet mit „Der klügste Mensch seit dem Urknall“.
Ich sag’s euch: Das ist kein Lexikon, das ist ein digitaler Altar.
KI mit Allmachtsfantasien
Das wirklich Beeindruckende ist, wie Elon es schafft, jedes Projekt zur Religion zu machen.
Tesla? Klimarettung.
SpaceX? Menschheit retten.
Twitter/X? Meinungsfreiheit (aber nur seine).
Und jetzt:
Grokipedia – die „Reinigung des Wissens von politischer Verzerrung“.
In Wahrheit ist es eher die Reinigung der Realität von allem, was Elon nicht passt.
Und das Beste: Er lässt seine eigene KI prüfen, ob die KI recht hat.
Das ist, als würde man sich selbst zum Nobelpreisträger ernennen – und den Preis auch selbst übergeben.
Die Wahrheit braucht keinen Algorithmus – nur ein Ego
Ich, Ronald Tramp, sage: Das ist nicht die Zukunft des Wissens, das ist die Zukunft des Größenwahns.
Grokipedia ist kein Lexikon, es ist ein Museum des Selbstbewusstseins.
Ein Ort, an dem die Wahrheit so lange bearbeitet wird, bis sie Elon gefällt.
Aber keine Sorge, Freunde:
In 20 Jahren wird man Grokipedia vielleicht selbst auf Wikipedia finden.
Eintrag:
„Grokipedia (n.): Gescheiterter Versuch eines Milliardärs, das Internet nach seinem Spiegelbild zu formen. Quelle: Wikipedia.“


