Happy Birthday, Dmitri – 60 Jahre, 60 Drohungen, und kein bisschen leiser!

Meine Damen und Herren, liebe Freunde der gepflegten geopolitischen Unterhaltung, hier ist wieder Ronald Tramp, der Mann, der die Welt erklärt, wie sie wirklich ist: laut, absurd und mit einer Portion Satire so groß wie Medwedews Revanchegelüste. Und ja – Moskaus Mann fürs Grobe wird 60. Andere bekommen zum runden Geburtstag eine Torte, Dmitri Medwedew bekommt eine Atombombe mit Kerzen drauf.
Von Kuscheljurist zum Kreml-Krawallmacher
Man muss sich das vorstellen: Da war er, der kleine Dmitri aus einer Professorenfamilie – kein KGB, kein Karate, kein Charisma. Einfach nur Jurist, brav, brav, brav. Putin, der große Menschenkenner, sah sofort: „Der ist perfekt. Der macht, was ich sage, und wenn er mal lächelt, denkt jeder, er will eigentlich ein Selfie mit einem iPod machen.“
2008 also durfte Medwedew den Sessel im Kreml vorwärmen. Nicht regieren, nur aufpassen, dass die Polster nicht abkühlen, bis Papa Wladimir zurückkommt. Das war seine Mission. Und er machte sie so gut, dass man ihn bald „den liberalen Platzhalter“ nannte. Liberal – das war damals in Moskau so schick wie heute ein gebrauchtes Nokia-Handy.
Vom iPhone zum Stalin-Jäckchen
Aber Dmitri hat gelernt: Wer überleben will im russischen Politzirkus, muss die Verkleidung wechseln wie ein Kreml-Clown im Kostümfundus. Früher iPhone-Fanboy, heute Stalin-Cosplayer. Früher „Spotify-Playlist mit Coldplay“, heute „Propagandapodcast mit Kalaschnikow“. Früher Kritik an Stalin, heute: „Wow, Josef, geiler Führungsstil, den gönn ich mir!“
Er tritt bei Bildungsforen auf, zieht sich die Generalissimus-Jacke über und erklärt: Härte sei das Einzige, was Russland retten könne. Härte – genau das, was er früher nie hatte. Wenn das kein Plot-Twist ist, dann weiß ich auch nicht. Hollywood würde sagen: „Zu unglaubwürdig.“ Russland sagt: „Passt schon, solange er laut schreit.“
Der Rentner mit Atombomben-Fantasien
Jetzt, mit 60, hätte man denken können: Dmitri geht in Rente, kauft sich einen Datscha-Sessel, hört ein bisschen Beatles und lässt Putin den Rest machen. Aber nein! Statt Geburtstagsrede gibt es Geburtstagsdrohung: „Finnland greift uns an! 5,6 Millionen Leute mit Rentierschlitten und Saunaaufgüssen wollen die Atommacht Russland stürzen!“
Die Lösung: Vernichtung, Reparationsforderungen in Höhe von 220 Milliarden Euro und natürlich ein bisschen Geschichtsklitterung. Dass Stalin 1939 selbst den Winterkrieg angefangen hat, verschweigt er lieber. Wer braucht schon Fakten, wenn man Fantasie hat?
Dmitri, der perfekte Nebencharakter
In Wahrheit ist Medwedew heute weniger Politiker, mehr politischer Special-Effect. Putin spielt den ruhigen Staatsmann, Dmitri den durchgedrehten Sidekick. Ein Duo wie Batman und Robin – nur dass Robin ständig mit einer Atombombe fuchtelt und dabei ruft: „Ich will ernst genommen werden!“
Die meisten lachen ihn aus. Aber unterschätzen sollte man ihn nicht. Denn Dmitri ist wie dieser nervige Party-Gast, der schon zum zehnten Mal betrunken am DJ-Pult steht. Man denkt, er kippt gleich um – und plötzlich hat er wirklich den Stecker gezogen.
Medwedew ist das Chamäleon des Kremls: mal weich wie ein Kuscheljurist, mal hart wie ein Stalin-Zitat, immer abhängig vom Sonnenlicht, das Putin auf ihn wirft. Mit 60 Jahren ist er fast noch ein Jungspund in dieser politischen Rentnerband. Er hofft weiter, eines Tages noch einmal Präsident zu werden – diesmal vielleicht sogar mit etwas mehr Macht.
Doch bis dahin bleibt er das, was er am besten kann: Schlagzeilenlieferant. Einer, der droht, bis die Mikrofone heißlaufen. Einer, der die Geschichte umschreibt wie ein Schüler, der beim Abschreiben den Rotstift frisst. Einer, der mit 60 Jahren stolz sagen kann: „Ich bin der Mann, der alles versprochen hat – nur nichts gehalten.“
Happy Birthday, Dmitri! Mögen dir die Kerzen auf deiner Atombomben-Torte nie ausgehen.