Jakob, der Norweger und die klebrigen Beine

Grafik: Das norwegische Drama in drei Akten

Freunde, was für ein Drama im fernen Tokio! Jakob Ingebrigtsen, der skandinavische Sunnyboy des Mittelstreckenlaufs, der Mozart der Tartanbahn, der Cristiano Ronaldo der Spikes – plötzlich kleben ihm die Beine am Boden wie Kaugummi unter der Kirchenbank. Und das, meine Damen und Herren, ist nicht nur Sport, das ist Weltgeschichte.


Der Taktik-Clown aus Norwegen

Ingebrigtsen hat eine Taktik, die ungefähr so durchschaubar ist wie eine schlechte Zaubertricknummer auf Kindergeburtstagen: Er rennt erstmal ganz hinten, lässt die anderen schwitzen, lächelt dabei verschmitzt, und kurz vor Schluss zaubert er den Turbo heraus, als hätte er gerade in der letzten Kurve einen Energy-Drink gefunden.

Das Problem diesmal: Der Zauberer vergaß den Zauberstab. Der Mann klebt fest! Keine Attacke, kein Sprint, nur ein enttäuschender siebter Platz. In Zahlen: ein Platz zu schlecht, um weiterzukommen. In Worten: ein peinliches Déjà-vu für jemanden, der eigentlich die goldene Startnummer im Sport-Lotto gezogen hat.


Die Ausreden – vom Feinsten

Natürlich, Ingebrigtsen wäre nicht Ingebrigtsen, wenn er nicht eine ganze Bibliothek an Ausreden parat hätte. „Meine Beine haben am Boden geklebt“, sagt er. Herrlich! Normalerweise klebt nur Kaugummi, Cola oder Wahlversprechen am Boden – jetzt also auch Weltklasseathleten.

Und dann dieses philosophische Geschwurbel: „Wir müssen es versuchen, bevor wir es wissen.“ Bravo, Jakob! Mit solch tiefsinnigen Phrasen könnte er direkt bei den Grünen einsteigen oder bei einem Yoga-Retreat die Eröffnungsrede halten.


Der Bluff – Pokerface auf der Laufbahn

Aber vielleicht, vielleicht ist alles nur ein riesiger Bluff. Vielleicht macht Ingebrigtsen den Lazarus der Laufbahn: totstellen über 1500 Meter, um dann bei 5000 Metern als Phönix aus der Asche zu sprinten. Ganz nach dem Motto: „Warum im Vorlauf glänzen, wenn man im Finale die Scheinwerfer sprengen kann?“

Schon in Paris hat er Gold über 5000 Meter geholt, also warum nicht jetzt die große Wiederholung? Vielleicht spielt er nur den norwegischen James Bond: Doppelnull auf 1500, Weltmeister auf 5000.


Die Achillessehne – das Lieblingsmonster der Läufer

Natürlich darf die berühmteste Ausrede im Laufsport nicht fehlen: die Achillessehne. Dieses mystische Körperteil, das für Spitzenathleten alles rechtfertigt: verlorene Rennen, schlechte Laune, misslungene Frisuren. Angeblich plagte sie ihn schon die ganze Saison.

Und man muss sagen: Achillessehnenprobleme sind praktisch. Man kann jederzeit sagen: „Heute nicht so gut gelaufen, Sehne schuld.“ Morgen wieder Weltmeister? „Sehne spontan geheilt.“ Läuferlogik vom Feinsten.


Das norwegische Drama in drei Akten

  1. Akt eins: Jakob fällt nach hinten – alle denken: „Klassiker, jetzt geht’s gleich los.“

  2. Akt zwei: Jakob setzt zum Schlussspurt an – alle denken: „Jetzt gleich fliegt er.“

  3. Akt drei: Jakob fliegt nicht, sondern fällt durch – alle denken: „War’s das schon?“

Ein Theaterstück, das Shakespeares Tragödien Konkurrenz macht. Nur mit weniger Degen und mehr Spikes.


Jakob Ingebrigtsen ist der Mittelstrecken-Magier, der plötzlich ohne Kaninchen im Hut dasteht. Seine Taktik ist aufgedeckt, seine Beine kleben, seine Achillessehne jammert, und seine Fans fragen sich: Bluff oder Absturz?

Eines ist sicher: Dieser Norweger hat den Sportjournalismus perfektioniert. Denn egal ob Sieg oder Pleite – er liefert immer Schlagzeilen. Und während er über die 5000 Meter nachdenkt, bleibt uns nur die Frage: Wird er der große Phönix oder nur der norwegische Ikarus, der der Sonne zu nah kam – und an seinen eigenen klebrigen Beinen scheiterte?

Mein Tipp: Abwarten, Chips holen, und das Drama genießen. Sport kann so herrlich absurd sein – fast wie Politik.