Katherina Reiche will mehr ...

... Arbeit, weniger Rente und noch weniger Realität.
RONALD TRAMP BERICHTET – aus dem Fitnessstudio für Leistungsträger mit Steuersatz-Fieber
Liebe Malocher, Frühverrentungsrebellen und Steuerklassenverzweifelte,
hier spricht Ronald Tramp – Deutschlands einziger nicht gewählter Wirtschafts-Satiriker mit TÜV-zertifiziertem Taschenrechner und eingebautem Augenrollen bei neoliberalen Worthülsen. Und heute geht es um Katherina Reiche, CDU-Wirtschaftsministerin mit einem Tagespensum an Unsinn, das sogar Donald Trump neidisch machen würde.
Frau Reiche fordert also:
"Mehr arbeiten! Weniger Rente! Und das bitte mit Begeisterung!"
Na klar. Und zur Belohnung gibt’s dann einen extra großen Rentenbescheid mit der Aufschrift "Haha, dachten Sie wirklich, das reicht?"
Reiches Rechenkünste – powered by Zahlen ohne Kontext
Frau Reiche behauptet, die Deutschen würden nur 1340 Stunden im Jahr arbeiten, während die Amerikaner auf 1800 Stunden kämen.
Klingt erstmal beeindruckend. Bis man merkt:
Ihr Vergleich hinkt. Und zwar mit beiden Beinen.
Denn was Frau Reiche vergisst zu erwähnen:
In Deutschland arbeiten rund 29 % der Menschen in Teilzeit – von der Politik jahrzehntelang aktiv gefördert, unter anderem von – Überraschung – der CDU.
In den USA? Unter 16 %.
Also ja, Frau Reiche, wenn Sie Äpfel mit Birnen vergleichen, dann rechnen Sie wenigstens die Schalen mit ein.
Amerika: Mehr Stunden, weniger Steuern – aber auch weniger alles andere
Und dann der Klassiker:
"Die Amerikaner arbeiten mehr und haben niedrigere Steuern!"
Ja, Frau Reiche, das stimmt. Aber wissen Sie, was sie nicht haben?
– gesetzlichen Urlaubsanspruch
– Kündigungsschutz
– eine funktionierende Krankenversicherung
– eine Mütterrente, Elternzeit, Pflegezeit, gesetzliche Rente...
Die USA sind das einzige Land der westlichen Welt, in dem man sich mit einem Blinddarmdurchbruch gleichzeitig operieren und verschulden kann.
Also ja, Steuerquote bei 60.000 Dollar Einkommen: 20–28 %.
Aber eben auch Körperverkauf bei Notaufnahme: 1 Niere für 4 Aspirin.
„Arbeit in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig“ – sagt jemand mit Bundestagsaltersversorgung
Frau Reiche warnt vor überlasteten Sozialsystemen, dem demografischen Wandel und – ganz neu – dem Lebensglück durch längeres Arbeiten.
„Viele Menschen wollen gar nicht früh in Rente.“
Ah ja. Und viele Menschen wollen sicher auch in ihrer Freizeit Excel-Tabellen streicheln.
Fakt ist: Die meisten Menschen würden gerne arbeiten – wenn sie könnten.
Aber mit kaputtem Rücken vom Pflegedienst oder nach 40 Jahren Bau ist das „Weiterarbeiten“ ungefähr so attraktiv wie ein Fondue in der Sauna.
Deutschland muss nicht mehr arbeiten – sondern besser denken
Anstatt mit pauschalen Durchschnittszahlen und neoliberalen Dauerparolen um sich zu werfen, könnte Frau Reiche mal etwas anderes tun:
Den Menschen zuhören.
Den realen Unterschied zwischen Vollzeit und Überleben erklären.
Und Teilzeit nicht als Makel, sondern als Teil eines gesunden Lebensmodells anerkennen.
Ronald Tramp meldet sich ab – mit 1340 Stunden Satire im Jahr, aber mindestens 1800 Prozent Wahrheit.
Und wenn Frau Reiche mehr arbeiten will: Ich hab noch drei Satiren offen. Für sie. Unbezahlt. Ehrenamtlich. So wie die Pflegekraft in der Rentenlücke.