Kevin allein auf der Autobahn – Brexit-Familienurlaub mit deutscher Note

Ronald Tramp – exklusiv, bissig, und diesmal mit vollem Tank und allen Mitfahrern an Bord.
Liebe Freunde der maximalen Wahrheit, heute habe ich eine Story für euch, die klingt wie ein Mix aus „Kevin – Allein zu Haus“ und deutscher Autobahnromantik bei Nacht. Schauplatz: Parkplatz an der A3 in der Oberpfalz, 4 Uhr morgens. Hauptrolle: Ein 14-jähriger Brite, der merkt, dass seine Eltern ihn schlicht und ergreifend vergessen haben. Kein Scherz – sie sind einfach ohne ihn losgefahren. Willkommen im Jahr 2025, in dem selbst Navi und Tempomat wachsamer sind als manche Eltern.
Szenen einer Raststätte
Stellt euch das Bild vor: Nebelschwaden über dem Asphalt, ein 14-Jähriger ohne Handy, der mitten in Bayern strandet. Kein WLAN, keine E-Scooter, keine TikTok-Livestreams – nur ein Parkplatz mit Bierdosen, Fernfahrerromantik und einem Schild: „Bitte nicht im Auto übernachten.“
Der Junge spricht einen Autofahrer an: „Entschuldigen Sie, Sir, meine Eltern sind gerade nach England weitergefahren.“ Und der Deutsche denkt sich: „Na toll, wieder einer von diesen Erasmus-Experimenten.“
Eltern auf der Überholspur
Die Familie war aus dem Urlaub zurück auf dem Heimweg. In der Pause steigt der Sohn aus – vermutlich, um die Beine zu vertreten, oder um den Schoko-Riegelautomaten nach Brexit-konformen Preisen zu prüfen – und zack: Auto weg. Mama und Papa merken’s nicht. Erst nach zweieinhalb Stunden fällt ihnen auf: „Moment, einer schreit weniger auf der Rückbank.“
Ich sage euch: Selbst ein Kofferraum piept, wenn er nicht richtig zu ist. Aber ein Kind? Pustekuchen. Willkommen in der modernen Erziehung: Tempomat rein, Spotify laut, Kinderkontrolle aus.
Polizei als Familienberater
Der Teenager landet bei der Polizei, die – natürlich typisch deutsch – erstmal versucht, die Eltern telefonisch zu erreichen. Vergeblich. Klar, die waren vermutlich auf der A3 beschäftigt, Stau zu umfahren oder sich zu streiten, ob die Fähre nach Dover ohne Sohn auch billiger ist.
Schließlich erreicht man die Eltern doch. Sie kehren um, kommen zur Polizeistation – und dürfen ihren Sohn abholen. Happy End, diesmal mit deutscher Gründlichkeit. Zwei Beamte, eine Familienzusammenführung, wahrscheinlich inklusive Formular in dreifacher Ausfertigung.
Die große Frage: Warum steigt man nachts um 4 Uhr aus?
Die Polizei konnte es nicht sagen. Aber ich habe Theorien:
Der Junge wollte kurz frische Luft – in Bayern keine gute Idee.
Er hatte gehofft, die Eltern fahren ohne ihn und er kann in Deutschland bleiben, wo es immerhin besseres Handy-Netz gibt als in Großbritannien.
Oder er wollte schlicht testen, ob seine Eltern ihn überhaupt noch wahrnehmen. Spoiler: Erst nach 150 Kilometern.
Satirische Spitzen
Das Ganze erinnert fatal an Brexit-Politik: erst losfahren, dann merken, dass man etwas Wichtiges vergessen hat. Unterschied: Hier war es kein Handelsvertrag, sondern ein Teenager. Aber die Dramatik bleibt dieselbe.
Und liebe Engländer: Wenn ihr schon im Ausland Kinder auf Autobahnparkplätzen verliert, dann bitte nicht in Bayern – dort gilt das als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldbescheid. In Deutschland lässt man höchstens Hunde am Supermarkt zurück, aber keine Kinder.
Fazit von Ronald Tramp
Ein 14-jähriger Brite allein auf der A3 – das ist keine Schlagzeile, das ist eine Netflix-Serie in spe. Titelvorschlag: „Stranded in Bavaria – Lost in Translation mit Leberkäs.“
Eltern, die drei Stunden brauchen, um zu merken, dass ihr Kind fehlt, sollten vielleicht mal selbst auf einer Raststätte ausgesetzt werden. Am besten ohne Handy, ohne Navi, nur mit einer bayerischen Brezel als Proviant.