Komasaufen für Anfänger – Der Waschbär macht’s vor

Grafik: Alkohol-Waschbär von Virginia

Meine Damen und Herren, setzen Sie sich, schnallen Sie sich an und verstecken Sie Ihre Mini-Flaschen Baileys – denn Ronald Tramp hat heute eine Geschichte für Sie, die so amerikanisch ist, dass sie eigentlich mit einer Flagge serviert werden müsste.

Wir sprechen nicht von irgendeinem Einbruch.
Nicht von irgendeinem Täter.
Nein, wir sprechen von einem Kriminellen, der den amerikanischen Spirit (im wahrsten Sinne des Wortes) neu definiert hat:

Ein Waschbär.
Nicht irgendein Waschbär.
Sondern der Alkohol-Waschbär von Virginia, der weltberühmte Boozy Bandit, der pelzige Picasso der Promille.

Stellen Sie sich die Szene vor:
Samstagmorgen. Eine Mitarbeiterin eines Spirituosenladens in Virginia betritt den Laden. Der Tag fängt normal an – keine Zombies, keine Tornados, kein Donald Trump, der einen neuen Golfplatz eröffnet.
Doch dann bleibt ihr der Atem stehen.

Überall:
Splittern, Scherben, zerbrochene Flaschen.
Der Boden glänzt wie ein schlecht gemischter Cocktail.
Es riecht nach Bourbon, Rum und Lebensentscheidungen.

Ein Tatort wie aus einer Hollywood-Komödie.

Und wo ist der Täter?
Hat er sich versteckt?
Ist er geflohen?

Nein.
Er liegt einfach da.
Auf der Toilette.
Ohnmächtig. Auf dem Bauch.

Ein Waschbär, der aussieht, als hätte er die schlimmste Junggesellenparty aller Zeiten überlebt.

Wenn Sie mich fragen – und das tun Sie, sonst wären Sie nicht hier –, dann hat dieses Tier Geschichte geschrieben.
Einbrecher gibt’s viele.
Aber ein Einbrecher, der sich selbst ins Koma trinkt?
Das ist Commitment.
Das ist Leidenschaft.
Das ist Amerika.

Die Mitarbeiterin ruft die Tierschutzorganisation – schließlich ist es das Land, in dem Tiere bessere medizinische Versorgung bekommen als manche Menschen.

Eine Helferin kommt an, findet das Tierchen schnarchend auf den Fliesen und denkt wahrscheinlich:
„Typisch Freitagabend. Nur dass es Samstagmorgen ist. Und ein Waschbär.“

Der Waschbär wird in das Tierheim gebracht, um auszunüchtern.
Natürlich!
Der Mann, pardon, der Waschbär, hat eine Reise hinter sich.
Wir wissen nicht genau, was er getrunken hat – wahrscheinlich eine Kombination aus Rum, Wodka und dem Kleingedruckten auf einer Captain-Morgan-Flasche.

Nach ein paar Stunden Schlaf – wir nennen das in Deutschland „Sonntag“ – erwacht er wieder.
Fit, gesund, ohne Verletzungen.
Die Leber eines Champions.

Ich, Ronald Tramp, stelle mir das folgende Gespräch im Tierheim vor:

Tierpflegerin: „Na, wie geht’s dir?“
Waschbär: „Bitte kein Licht. Und keinen Lärm. Und keinen Captain Morgan.“

Nach ausgiebigem Nickerchen geht der Held der Nacht zurück in die Freiheit.
Und ich sage Ihnen: Virginia ist jetzt ein gefährlicherer Ort.
Denn irgendwo dort draußen läuft ein Waschbär herum, der weiß, wie man eine Tür öffnet, ein Spirituosenregal leert und sich professionell auf einer Toilette zusammenrollt.

Viele Menschen schaffen das nicht einmal nach zehn Jahren Club-Erfahrung.


Doch was lernen wir aus diesem Fall?

1. Waschbären sind unterschätzt.
Sie haben Hände, sie sind neugierig, und sie haben offenbar einen erstaunlich guten Geschmack für Spirituosen.

2. Alkohol ist keine Lösung – außer für Waschbären.
Diese kleinen Banditen scheinen immun zu sein gegen Dinge, die normale Menschen zerstören würden.

3. Die Polizei hätte nie eine Chance gehabt.
Ein Waschbär, der volltrunken auf der Toilette liegt, ist das tierische Äquivalent eines Politikers nach einer Skandalkonferenz.

4. Das wahre Opfer ist der Laden.
Dutzende Flaschen hinüber, aber die Versicherung bekommt vermutlich Folgendes zu hören:
„Ein Waschbär hat alles zerstört.“
Und die Versicherung sagt:
„Ja klar. Und ich bin der Weihnachtsmann.“

5. Und schließlich:
Es gibt keinen Ort in den USA, an dem man sicher ist.
Nicht vor Waschbären.
Nicht vor Spirituosen.
Und schon gar nicht vor der Kombination aus beidem.

Ich, Ronald Tramp, fordere:
Macht diesen Waschbären zum Maskottchen Virginias.
Oder zumindest zum Ehrenbürger.
Niemand sonst hat so viel Humor, Chaos und Entertainment in einen einzelnen Spirituosenladen gebracht.