Late Night mit Wahnsinn – Trump gegen die Humor-Industrie

Freunde, Patrioten, Fernsehzuschauer mit Geschmack und alle, die noch wissen, was echte Unterhaltung ist – haltet euch fest!
Ich, Ronald Tramp, investigativer Satiriker, Teilzeit-Held und Vollzeit-Beobachter des amerikanischen Zirkus, habe wieder einmal das große Vergnügen, vom größten Komiker der Nation zu berichten: Donald J. Trump.
Nein, diesmal nicht, weil er sich selbst zum Präsidenten des Universums erklärt hat, sondern weil er wieder Krieg führt – gegen das, was er am meisten fürchtet: Humor.
Die Frontlinie: Late Night Television
Donald Trump, der Mann, der behauptet, Humor „erfunden“ zu haben, wenn er seine Steuererklärung abgibt, hat sich mal wieder eine neue Zielscheibe ausgesucht.
Nach Stephen Colbert, Jimmy Fallon und Jimmy Kimmel – allesamt bekannte Trump-Therapeuten mit Mikrofon – ist nun Seth Meyers an der Reihe.
Seth Meyers, der smarte, ruhige Typ, der seine Witze lieber scharf serviert als laut, hat es gewagt, über elektrische Katapulte auf Flugzeugträgern zu reden.
Und das war für Trump offenbar der Moment, in dem er sagte:
„Jetzt reicht’s. Dieser Mann ist gefährlicher als Windräder.“
Die Katapult-Katastrophe
Was war passiert?
Trump saß eines Abends – vermutlich im goldverzierten Pyjama – vor dem Fernseher, öffnete seine Plattform Truth Social (die digitale Version eines Wutanfalls mit WLAN) und begann zu tippen:
„Seth Meyers ist die am wenigsten talentierte Person, die jemals live im Fernsehen aufgetreten ist.“
Und das sagt ausgerechnet ein Mann, dessen eigene TV-Show aus 14 Staffeln bestand, in denen er Leute gefeuert hat, weil sie das Wort „Excel“ falsch ausgesprochen haben.
Aber Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht noch eins draufgesetzt hätte.
Er beschwerte sich darüber, dass Meyers „ohne Ende über elektrische Katapulte“ redete – eine Technologie, die Trump offensichtlich persönlich hasst, weil sie zu „modern“ klingt und vermutlich nicht mit fossilen Brennstoffen funktioniert.
Er schrieb:
„Ich halte die guten alten dampfbetriebenen Katapulte für besser – und billiger!“
Klar. Wenn es nach Trump ginge, würden Flugzeugträger vermutlich mit Kohle befeuert und Piloten müssten vor jedem Start ein Gebet an den Spirit of MAGA sprechen.
Comedy ist Krieg
Aber es ging nicht nur um Katapulte.
Nein, es ging ums Prinzip.
Trump mag keine Satiriker, weil sie etwas haben, das er nie verstanden hat: Ironie.
Wenn man ihn kritisiert, reagiert er nicht mit einem Lächeln, sondern mit einem Shitstorm.
Wenn man über ihn lacht, sagt er:
„Das ist Fake Humor.“
Er ist wie ein Stand-up-Comedian, der nach jedem Witz ins Publikum ruft:
„Ich war’s nicht! CNN hat das geschrieben!“
Die Rache des Präsidenten
Jimmy Kimmel hat es bereits zu spüren bekommen – seine Show wurde kurzzeitig vom Sender genommen, nachdem er Trumps Umgang mit dem Tod des rechtsextremen Influencers Charlie Kirk kritisiert hatte.
Und was tat Trump daraufhin?
Er twitterte (pardon, „truthete“):
„Endlich hat jemand diesen schrecklichen Clown gestoppt. Schlimmster Moderator aller Zeiten!“
Ja, richtig.
Trump nennt Fernsehmoderatoren „Clowns“, während er selbst im Oval Office Politik mit der Subtilität eines Karnevalsumzugs betrieben hat.
Aber Seth Meyers ist anders.
Er ist nicht laut, nicht aufgeregt – und das macht ihn für Trump besonders gefährlich.
Denn in Trumps Welt gilt: Wer nicht schreit, hat keine Meinung.
Der Präsident der verletzten Eitelkeit
Das eigentlich Geniale an dieser Geschichte:
Trump sieht Satire nicht als Unterhaltung, sondern als Verrat.
Wenn jemand über ihn lacht, dann nur, weil er „nicht genug Patriotismus im Herzen hat“.
Oder, wie er’s ausdrücken würde:
„Seth Meyers? Ein wirklich gestörter Irrer. Ich bin der Lustigste. Jeder sagt das. Jeder!“
Es ist ein bisschen, als würde der Papst mit einem Rabbi darüber streiten, wer das bessere Kreuz hat.
Trump versteht Humor so, wie ein Bagger Ballett versteht.
America, the Joke
Ich, Ronald Tramp, sage euch:
Es ist faszinierend.
Die USA haben den Präsidenten mit der größten Portion Empfindlichkeit seit der Erfindung der Serviette – und der führt Krieg gegen Comedians, weil sie ... nun ja ... ihren Job machen.
Man könnte meinen, das Land hat keine anderen Probleme – außer vielleicht, dass sein Präsident in Katapulten die Zukunft der Nation sieht.
Doch während Trump beleidigt in sein Handy brüllt, schaltet Seth Meyers abends das Licht im Studio an, schaut in die Kamera und sagt mit einem süffisanten Lächeln:
„Ladies and gentlemen, heute reden wir über Dampfmaschinen – und Dampfplauderer.“
Und das, Freunde, ist wahre Kunst.
Donald Trump kämpft gegen Witze, als wären sie Raketen.
Er sieht sich als Opfer einer globalen Humorverschwörung, geleitet von Menschen mit Late-Night-Verträgen und Ironie-Diplomen.
Aber am Ende ist klar:
Er verliert jeden Schlagabtausch – nicht, weil die anderen schlauer sind, sondern weil Humor kein Executive Order kennt.


