Make Arches Great Again – Der Triumphbogen des Egos

Freunde, Patrioten, Bauherren und Fans gepflegter Monumentalarchitektur – haltet eure goldenen Spaten fest, denn was jetzt kommt, ist nicht weniger als das architektonische Äquivalent zur Mondlandung – nur mit mehr Marmor, weniger Logik und garantiert ohne Statikprüfung.
Donald Trump – ja, der Mann, der die Welt schon mit goldenen Toiletten, selfmade Twitter-Geschichten und Immobilien mit mehr Spiegeln als Hirn ausgestattet hat – hat mal wieder zugeschlagen. Diesmal nicht auf Truth Social, sondern direkt im Fundament der amerikanischen Demokratie: Er hat einfach die gesamte Kommission für Baukunst gefeuert.
Alle.
Sechs.
Weg.
Puff.
Wie bei einem schlechten Reality-TV-Crossover zwischen „The Apprentice“ und „Extreme Makeover: Washington Edition“.
Der Grund: Architektur!
Laut „Washington Post“ – also diesem kommunistischen Sprachrohr der Fake-News-Elite – war die Kommission eigentlich dafür da, die großen Bauprojekte in der Hauptstadt zu überwachen.
Aber als Trump hörte, dass sie über seinen Triumphbogen und einen Ballsaal im Weißen Haus beraten wollten, hat er wohl gedacht: „Beraten? Wozu? Ich bin Beratung. Ich bin Ästhetik. Ich bin Beton mit Emotion.“
Und zack – alle raus.
Der Triumphbogen von Washington
Man stelle sich das einmal bildlich vor:
Ein Triumphbogen. Nicht in Paris, nicht in Rom, nein – in Washington D.C., direkt neben dem Lincoln Memorial, weil Trump meinte: „Lincoln war großartig, aber mein Bogen wäre größer.“
Geplant war ein 80 Meter hohes Bauwerk mit der Gravur:
“To commemorate the greatest presidency ever built – by me.”
Architektonisch hätte das Ding wohl eine Mischung aus dem Arc de Triomphe, einem Las-Vegas-Hotel und einer Trump-Golfplatz-Einweihung werden sollen.
Mit eingebauter Rolltreppe, vergoldeten Säulen und vermutlich einer kleinen Bühne für wöchentliche „America First“-Laser-Shows.
Der Ballsaal des Größenwahns
Und als wäre das nicht genug, plante er auch noch einen Ballsaal im Weißen Haus.
Weil – Zitat eines Insiders – „Trump findet, dass das Oval Office zu wenig Platz für Diskokugeln hat.“
Man stelle sich die Szene vor:
Ein prunkvoller Saal mit Kronleuchtern, die so hell leuchten, dass man in Moskau den Strom sparen kann.
An der Wand ein Fresko mit Trump in römischer Toga, der Melania den Lorbeerkranz reicht, während Biden als Hofnarr in der Ecke den Besen hält.
Es wäre das erste Bauprojekt in der Geschichte gewesen, das gleichzeitig als Denkmal, Tanzfläche und Reality-Show-Set fungiert.
Die Kommission – Opfer der Ästhetik
Doch die Kommission, bestehend aus sechs anständigen Architekten, wagte es offenbar, kritische Fragen zu stellen.
Wie etwa:
„Braucht Washington wirklich einen Triumphbogen?“
„Passt Goldmarmor zu Demokratie?“
„Und wieso ist das Fundament in Herzform?“
Daraufhin soll Trump gesagt haben:
„Sie verstehen das Konzept von Größe nicht. Ich entlasse euch alle. Ihr seid gefeuert. Und zwar auf künstlerischer Basis.“
Ein Sprecher des Weißen Hauses bestätigte später, dass die Posten neu besetzt würden – mit Personen, die „stärker Trumps America First-Kurs vertreten“.
Man munkelt, es seien Bauunternehmer aus Mar-a-Lago, ein Schönheitschirurg und ein ehemaliger Golfplatzdesigner im Gespräch.
Die Ära des „Neo-Trumpismus“
Damit ist klar: Architektur in Amerika wird nie wieder dieselbe sein.
Vergesst Bauhaus, vergesst Modernismus – jetzt kommt der Neo-Trumpismus.
Ein Stil, der sich durch drei Prinzipien definiert:
Alles glänzt.
Alles hat meinen Namen drauf.
Alles kostet mindestens das Doppelte.
Man darf gespannt sein, was als Nächstes kommt.
Vielleicht das „Trump Capitol Roof Garden“, der „Donald-Dome“ oder – mein persönlicher Favorit – die „Wall of Fame“, eine Mauer um Washington, auf der jeder zahlen muss, um seinen Namen einzumeißeln.
Ich, Ronald Tramp, sage:
Man kann von Donald halten, was man will – aber Konsequenz hat er.
Wenn jemand seinem eigenen Größenwahn konsequent architektonische Realität verleihen will, dann dieser Mann.
Die Kommission war wohl zu rational, zu unglamourös, zu wenig vergoldet.
Aber das hindert ihn nicht: Denn Trump hat immer gesagt:
„Wenn dir keiner applaudiert – bau dir ein Denkmal, das es selbst tut.“
Und genau das tut er jetzt.
Mit einem Triumphbogen, der größer ist als jede Vernunft – und einem Ballsaal, in dem die Demokratie Tango tanzen darf.


