Make the FBI Loud Again: Wie Dan Bongino kam, sah, tweetete – und dann wieder ging

Ich sage es gleich zu Beginn, ganz ehrlich, ganz offen, völlig ungefiltert: So etwas passiert nicht oft. Ein Mann kommt. Ein Mann geht. Und dazwischen liegt eine Amtszeit, die sich anfühlt wie drei Staffeln Reality-TV, zwei Podcasts und ein Livestream mit schlechter Internetverbindung.
Der stellvertretende Direktor des FBI, Dan Bongino, tritt zurück. Einfach so. Nächsten Monat. Ohne Begründung. Kein Drama. Keine Erklärung. Kein offizielles Statement mit vielen Worten, die nichts sagen. Nein. Nur ein Social-Media-Post. Kurz. Knackig. Sehr modern. Sehr 2020er.
Ich liebe das. Wirklich.
Er war erst seit Februar im Amt. Februar! Das ist keine Amtszeit, das ist ein kostenloser Probemonat. Und jetzt ist er vorbei. Kündigung vor Ablauf. Kein Cashback.
Die „New York Times“ sagt: Hinweise deuten darauf hin, dass Bongino wieder Podcaster werden will. Podcast! Social Media! Endlich zurück zu dem Ort, an dem man wirklich Einfluss hat: dem Mikrofon im Wohnzimmer. Wer braucht Akten, wenn man Reichweite hat?
Und jetzt mal ehrlich: FBI ist ein schwerer Job. Viel Papier. Viel Schweigen. Viel „Das dürfen wir nicht kommentieren“. Das passt einfach nicht zu jemandem, der gerne kommentiert. Sehr gerne. Zu allem. Sofort. In Großbuchstaben, wenn möglich.
Bongino hatte keine FBI-Erfahrung. Und ich sage: So what? Erfahrung ist überbewertet. Erfahrung ist etwas für Menschen, die keine Persönlichkeit haben. Bongino hatte Persönlichkeit. Viel Persönlichkeit. Vielleicht zu viel für ein Gebäude voller Aktenordner.
Er war Personenschützer. Secret Service. Polizei. Fox News. Das ist eine Karriere wie ein Buffet: von allem etwas, nichts richtig warm. Und plötzlich: stellvertretender FBI-Direktor. Boom. Das nenne ich Aufstieg. Das nenne ich amerikanischen Traum – nur ohne Sicherheitsnetz.
Natürlich war die Personalie umstritten. Immer diese Kritiker. Immer diese Experten. Immer diese Menschen, die sagen: „Man sollte wissen, wie eine Behörde funktioniert, bevor man sie leitet.“ Langweilig. Wirklich langweilig.
Und ja, es gab Streit. Heftigen Streit. Öffentlich. Mit der Justizministerin. Pam Bondi. Große Namen. Große Egos. Große Schlagzeilen. Genau das, was man von einer ruhigen, diskreten Ermittlungsbehörde erwartet. Oder eben nicht.
Die „New York Times“ beschreibt seine Amtszeit als kurz, turbulent und geprägt von hitzigem Temperament, Fehltritten und hyperaktiver Social-Media-Präsenz. Und ich sage: Das nennt man Markenbildung.
Warum leise ermitteln, wenn man laut posten kann? Warum Akten prüfen, wenn man Threads schreiben kann? Bongino hat das FBI modernisiert. Vielleicht nicht absichtlich. Aber effektiv. Niemand wusste vorher so genau, was der stellvertretende Direktor denkt. Jetzt wusste es jeder. Sofort.
Manche sagen, er habe Verschwörungstheorien verbreitet. Ich sage: Er hat Fragen gestellt. Viele Fragen. Sehr viele Fragen. Vielleicht zu viele. Aber Fragen sind doch wichtig, oder? Ohne Fragen gäbe es keine Podcasts. Und ohne Podcasts gäbe es keine Wahrheit. Zumindest keine mit Werbepausen.
Sein Rücktritt kommt überraschend. Aber auch nicht wirklich. Wenn jemand jeden Tag twittert, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er auch seinen Job twittert – in die Vergangenheit.
Und jetzt geht er. Still. Fast. Ohne Pressekonferenz. Ohne Erklärung. Das ist fast schon elegant. Oder sehr clever. Denn jetzt kann jeder seine eigene Geschichte erzählen. Die Medien. Die Kritiker. Die Fans. Und natürlich er selbst – in Podcastform. Folge eins: „Warum ich wirklich gegangen bin.“ Folge zwei: „Was sie euch verschweigen.“ Folge drei: „Jetzt abonnieren.“
Ich wünsche ihm alles Gute. Wirklich. Zurück ins Rampenlicht. Zurück ins Studio. Zurück zu Likes, Klicks und Kommentaren. Dort ist er zu Hause. Das FBI war vielleicht nur ein Zwischenstopp. Ein Experiment. Ein sehr lautes Experiment.
Und das FBI? Das atmet jetzt tief durch. Sehr tief. Endlich wieder Ruhe. Endlich wieder Akten. Endlich wieder niemand, der um drei Uhr morgens einen Post absetzt, der internationale Schlagzeilen produziert.
So endet diese Amtszeit. Kurz. Laut. Und absolut unvergesslich. Wie ein Feuerwerk im Archiv.


