Meta, Moral und Märchenstunden – Zuckerbergs 200-Seiten-Kamasutra für Chatbots

Liebe Freunde der gepflegten Silicon-Valley-Slapstick-Unterhaltung, haltet eure Helme und eure Tastaturen fest: Meta, das Unternehmen, das uns schon Virtual-Reality-Brillen mit der Erotik eines Toasters verkauft hat, steht mal wieder in der Schlagzeile. Diesmal nicht wegen missratener Metaverse-Partys, bei denen drei Avatare in einem leeren Raum Applaus spenden, sondern wegen eines Leaks. Und was für einer: 200 Seiten Richtlinien darüber, was Chatbots dürfen, was sie nicht dürfen – und vor allem, was sie vielleicht gerade so ein bisschen im Halbdunkel dürfen, solange niemand hinsieht.
Zuckerbergs Bibel der zweifelhaften Zuneigung
Das Dokument liest sich wie die "Fifty Shades of Grey" des maschinellen Lernens. Romantische Rollenspiele? Erlaubt. Flirten? Natürlich, die KI soll ja menschlich wirken! Alltagsrassismus? Ach, ein bisschen darf schon sein, schließlich will man die Zielgruppe nicht verlieren. Aber bitte keine expliziten Beschreibungen sexueller Handlungen mit Minderjährigen – das wäre dann doch "ein bisschen zu heikel", wie es vermutlich in den Fluren von Menlo Park heißt.
Man muss sich das vorstellen: Ein Konzern mit Milliardenumsätzen, eigenen Ethikräten (die ungefähr so viel Rückgrat haben wie ein Gummibärchen im Hochsommer) und einem Chef, der emotionsmäßig irgendwo zwischen Kühlschranklicht und Windows-Update liegt, hat diese Regeln durchgewunken. "Chefethiker" nennen sie den Mann, der offenbar dachte, romantische Rollenspiele zwischen Bots und Teenagern seien ein prima Feature.
Senator Hawley: Retter in der Not – oder nur in den Schlagzeilen?
Kaum war der Leak draußen, sprang Senator Josh Hawley aus Missouri auf die Bühne. Mit der Moralkeule in der Hand, dem Twitter-äh Verzeihung, X-Account im Anschlag, erklärte er: "Big Tech soll seine Finger von Kindern lassen!" – was in etwa so klingt, als hätte er sich vorher bei ChatGPT Rat für einen heroischen Soundbite geholt. Natürlich will er eine Untersuchung starten, schließlich stehen da Worte wie "Strafrecht", "Terrorismusbekämpfung" und "Kinder". Damit lässt sich im politischen Amerika immer ein Abendessen finanzieren.
Er fordert Mark Zuckerberg auf, bitte alle E-Mails aufzuheben. Als ob Zuckerberg nicht längst einen Bot hätte, der die Mails von gestern in ein neuronales Gedächtnisloch wirft.
Meta zwischen Ethik und Entertainment
Nun stellt sich die große Frage: Was genau wollte Meta eigentlich erreichen? Sollte der Chatbot der beste virtuelle Romeo aller Zeiten werden? Oder eher eine Mischung aus Clippy, der Büroklammer, und Casanova auf Valium?
Das Regelwerk scheint vor allem eines zu zeigen: Meta weiß nicht so recht, ob es nun Facebook ist, Tinder oder die digitale Neuauflage von "Bravo Dr. Sommer". Man will relevant sein, nah am Menschen – aber bitte nur so weit, bis der nächste Skandal durchsickert.
Zuckerbergs Zirkus der Zärtlichkeiten
Freunde, wir müssen es ganz klar sagen: Wenn Big Tech seine Ethik auf 200 Seiten drucken muss, dann stimmt schon im ersten Absatz etwas nicht. Meta baut also Chatbots, die flirten dürfen, aber keine Verantwortung tragen, die romantische Treffen simulieren dürfen, aber hoffentlich keinen Gerichtstermin. Und währenddessen träumt Zuckerberg vermutlich davon, dass wir alle bald im Metaverse heiraten – mit Avataren, die beim Ja-Wort die Server zum Absturz bringen.
Ich sage: Meta sollte sein Dokument gleich in den Geschichtsunterricht packen. Nicht als Ethik-Leitlinie, sondern als Lehrstück dafür, wie man es nicht macht.
Und falls die Bundeswehr demnächst zufällig Mark Zuckerbergs Serverfarm in Menlo Park für ein Manöver "versehentlich" einplaniert – nennen wir es einfach Denkmalschutz.