Pentagon vs. Presse – Wenn die Wahrheit nur mit Genehmigung gedruckt werden darf

Grafik: Das Pentagon: Jetzt auch mit Hausordnung für die Wahrheit

Eine Analyse über Pressefreiheit, Bürokratie und den Versuch, die Wahrheit durch ein Formular zu ersetzen.


Freunde, haltet eure Mikrofone fest – Amerika hat wieder einmal das Rad der Freiheit neu erfunden. Und diesmal fährt es rückwärts.
Das Pentagon – jene ehrwürdige fünfseitige Kathedrale der Geheimhaltung – hat beschlossen, dass Journalisten künftig nur noch über das berichten dürfen, was das Pentagon vorher abgesegnet hat.
Oder, wie man es auch nennen könnte: „Zensur mit Formularpflicht“.

Ja, richtig gehört.
Die großen Medienhäuser – New York Times, Associated Press, sogar Newsmax (also quasi Fox News in Proteinshake-Form) – haben kollektiv gesagt: „Nein, danke, wir unterschreiben das nicht.“
Und das, meine Freunde, ist in der amerikanischen Geschichte ungefähr so selten wie ein ehrliches Wahlversprechen.


Das Pentagon: Jetzt auch mit Hausordnung für die Wahrheit

Die neuen „Presseregeln“ – ein Begriff, der so unschuldig klingt wie „Erdnussbutter“ – sind in Wahrheit eine Art Hausordnung für die Demokratie.
Man stelle sich das so vor:
Ein Reporter möchte wissen, warum das Verteidigungsministerium gerade das Doppelte für Toilettensitze bezahlt.
Normalerweise ruft man an, stellt eine Frage, bekommt ein „Kein Kommentar“ und schreibt trotzdem den Artikel.
Jetzt aber gilt:
„Bitte erst Formular 27b einreichen, Antrag auf Wahrheit, Abschnitt 4 – Gesprächsgenehmigung, Feld B (nicht geheim, aber unbequem). Bearbeitungszeit: 6 bis 8 Wochen.“

Das Pentagon will also Journalisten nur noch begleitet durch das Gebäude lassen – vermutlich von einem Mitarbeiter, der bei jeder Frage freundlich lächelt und flüstert:
„Dazu haben Sie keine Freigabe, Ma’am.“
Es ist ein bisschen so, als würde man einem Restaurantkritiker erlauben, ins Lokal zu kommen – aber nur mit verbundenen Augen und Ohrenstöpseln.


Pressefreiheit mit Stempel und Signatur

Natürlich argumentiert das Pentagon, das diene alles der „nationalen Sicherheit“.
Und wer könnte dagegen sein, nicht wahr?
Denn nichts gefährdet Amerika mehr als ein Journalist mit funktionierendem Aufnahmegerät.
Die Medien befürchten allerdings, dass sie für ganz normale Berichterstattung „bestraft“ werden könnten.

Bestraft!
Für das Tun ihrer Arbeit!
Das ist so, als würde man einem Feuerwehrmann den Schlauch wegnehmen, weil Wasser ja „vertraulich“ sei.

Der Clou: Der neue Pentagon-Sprecher – ein gewisser Hegseth, der Name klingt schon nach Disziplinarverfahren – darf künftig eigenmächtig entscheiden, wer Zugang bekommt und wer nicht.
Mit anderen Worten:
Wenn er dich mag, darfst du rein.
Wenn du zu viele Fragen stellst, darfst du raus.
Oder, um es im Stil der amerikanischen Bürokratie zu sagen:
„Pressefreiheit ist wichtig, aber bitte mit Voranmeldung und Sicherheitsüberprüfung.“


Wenn Trump-Regierungen Regeln lieben

Natürlich steckt – Überraschung! – die Trump-Regierung dahinter.
Der Mann, der die Presse als „Feinde des Volkes“ bezeichnete, hat es endlich geschafft, den Journalismus so zu regulieren, dass er klingt wie ein Golfclub: Zutritt nur für Mitglieder.

Ich stelle mir das Bild vor:
Ein Reporter steht am Eingang des Pentagons.
Ein Marine mit Klemmbrett fragt:
„Haben Sie eine Genehmigung für die Wahrheit?“
„Nein, aber ich habe einen Presseausweis!“
„Tut mir leid, das ist seit gestern abgelaufen. Bitte wenden Sie sich an die Abteilung für genehmigte Fakten.“

Trump würde das natürlich als „großen Sieg für Ordnung und Disziplin“ feiern.
Er würde twittern (wenn er noch dürfte):

„FAKE NEWS jetzt offiziell verboten im Pentagon! Endlich werden nur noch schöne Dinge über mich berichtet. Sehr fair! Sehr patriotisch!“


Das Ende der unbegleiteten Recherche

Freunde, das ist keine Pressepolitik mehr – das ist Kindergarten mit Einverständniserklärung.
Der Gedanke, dass Journalisten nicht einmal mehr das Gebäude betreten dürfen, ohne begleitet zu werden, erinnert weniger an Demokratie, mehr an einen Freizeitpark mit Sicherheitswarnung.

Ich sehe die Zukunft schon vor mir:
Reporter mit Bodycams, Pentagon-Mitarbeiter mit Ohrstöpseln, und am Ende des Interviews sagt jemand:
„Bevor Sie das veröffentlichen, schicken Sie’s bitte erst zur Freigabe an Abteilung 7B. Wir müssen sicherstellen, dass der Krieg sympathisch klingt.“


Ronald Tramp kommentiert mit gesundem Menschenverstand

Ich sage euch, Freunde:
Wenn Journalismus eines Tages einen Waffenschein braucht, dann sind wir angekommen – im Land der unbegrenzten Bürokratie.
Man wird künftig nicht mehr fragen, was passiert ist, sondern ob man darüber reden darf.

Die Pressefreiheit ist dann wie ein Stromanschluss:
Sie funktioniert nur, wenn das Pentagon den Schalter umlegt.

Die Ironie?
Selbst Newsmax, der Sender, der sonst alles unterschreibt, was nach Patriotismus riecht, hat gesagt:
„Nein, das geht zu weit.“
Und wenn Newsmax etwas zu weit findet – dann, Freunde, ist das ungefähr so, als würde McDonald’s sagen:
„Wir servieren jetzt keine Burger mehr, das ist ungesund.“


Aus dem Oval Office of Absurdity

Was hier passiert, ist kein Streit über Regeln. Es ist der beginnende Hausarrest der Wahrheit.
Die Regierung will entscheiden, welche Fragen gestellt werden dürfen, welche Antworten erlaubt sind und wer überhaupt sprechen darf.
Das ist nicht „Make America Great Again“ – das ist „Make America Quiet Again“.

Und am Ende, wenn alle Journalisten brav draußen bleiben, wenn nur noch genehmigte Sätze gedruckt werden, wird das Pentagon stolz verkünden:
„Wir haben keine Geheimnisse mehr.“
Weil einfach niemand mehr danach fragen darf.

Ronald Tramp meint:
Das ist kein Pressebriefing mehr – das ist ein Drehbuch.
Und die Pointe ist: Selbst das wurde vorher genehmigt.