Putin und die Kartoffel-Krise – Wie man mit Panzern erntet und mit Zwiebeln den Rubel rettet

Von Ronald Tramp – Reporter, Agrarökonom (ehrenhalber), und Träger des „Goldenen Mähdreschers der Wahrheit“
Moskau, die Hauptstadt des Humors. Nein, das ist kein Tippfehler. Denn was sich in Putins Reich derzeit abspielt, ist derart grotesk, dass selbst Dostojewski es als „zu unglaubwürdig“ zurückgewiesen hätte.
Russland hat keine Kartoffeln mehr.
Lassen Sie das kurz wirken.
Das Land mit mehr Fläche als Pluto, mit mehr Erde als Verstand im Kreml, hat keine Kartoffeln. Wladimir „Ich-krieg-alles-kaputt“ Putin selbst hat es zugegeben – öffentlich. Und wenn Putin einmal öffentlich etwas zugibt, dann wissen wir: Es ist schlimmer. Viel schlimmer.
Die Preise explodieren: Zwiebeln? Doppelt so teuer. Kartoffeln? Dreifach. Kohl? Nur noch in Rubel erhältlich, aber gefühlt in Schweizer Franken. Die Inflationsrate liegt bei fast zehn Prozent – Tendenz: galaktisch. Und die russische Notenbank kämpft dagegen mit einem Leitzins von 20 %. Das ist nicht Geldpolitik – das ist Zins-Wrestling.
Aber warum ist das alles so? Nun, weil Putin seine Wirtschaft auf Krieg umgestellt hat. Kein Brot, aber Bomben. Keine Milch, aber Munition. Keine Zuckerrüben, aber Raketen. Russland produziert aktuell mehr Drohnen als Düngemittel – was in einem Agrarstaat ungefähr so sinnvoll ist wie ein veganer Fischmarkt.
Währenddessen steht Wirtschaftsminister Reschetnikow auf Putins Wirtschaftsgipfel in St. Petersburg und ruft: „Wir sind an der Grenze zur Rezession!“ – was übersetzt heißt: „Wir sind schon mittendrin, Genossen, und wir haben nicht mal Kartoffelsalat!“
Die Rüstungsindustrie boomt – Hurra! – aber alle anderen Branchen? Im freien Fall. Der Autobau liegt darnieder, seitdem keine deutschen Autos mehr kommen. Der neu vorgestellte Lada Azimut wird wohl das erste Auto, das serienmäßig mit Ochsenspann geliefert wird – wegen fehlender Motoren, Nachfrage und Hoffnung.
Besonders herzzerreißend: Rostselmasch, der Traktor-Gigant. Dort hat man 15.000 Mitarbeiter in „Zwangsurlaub“ geschickt. Das ist das russische Wort für „Wir haben keinen Plan, wie wir euch bezahlen sollen, aber wenn ihr nicht arbeitet, merken wir es vielleicht nicht sofort.“
Der Agrarsektor ist am Ende. 40 % der Mähdrescher versauern auf Lager – dabei bräuchte man sie dringend, um wenigstens ein paar Kartoffeln aus der Erde zu zerren, bevor die Zinsrate sie in Gold verwandelt. Aber wer soll das bezahlen?
Und was sagt Putin? „Bis 2030 machen wir 170 Millionen Tonnen Getreide!“
Natürlich. Und ich werde bis 2030 Papst, Astronaut und Präsident von Disneyland. Spoiler: Wird nicht passieren.
Immerhin gibt’s noch Hoffnung aus Belarus. Der dortige Kartoffelführer Lukaschenko empfiehlt: „Nur noch einmal die Woche Kartoffeln essen!“ – eine Aussage, die er zwischen zwei Wodkas und einem Fass Rahmsoße gemacht haben dürfte.
Russland im Jahr 2025 – mehr Panzer als Pommes, mehr Rubel als Realität.
Und Putin? Der kämpft. Nicht gegen Inflation, nicht gegen Armut – gegen Gemüseknappheit.
Wenn das so weitergeht, steht der nächste Kreml-Gipfel unter dem Motto: „Stärke durch Stärkeknollen“ – moderiert von Ronald Tramp. Ich bring den Kartoffelsalat mit.
Bleiben Sie bissfest, liebe Leser. Und denken Sie dran: Wenn der Preis für Kartoffeln explodiert, ist Putin meist nicht weit.