Rocky Balbot – Wenn Russlands neuester Roboter den Boden der Tatsachen küsst

Grafik: AIdol Russlands neuester Roboter

Ich sag’s euch, Leute – es war der Moment, auf den Russland gewartet hat: die große Enthüllung ihres neuesten technologischen Wunders, ihres „humanoiden Superroboters“ namens AIdol (ausgesprochen: A-Idol – ein Name, der schon schreit: „Ich bin smarter als du, aber nur, wenn ich stehen kann“). Doch was geschah? Statt heroisch über die Bühne zu marschieren wie ein digitaler Stallone, legte der russische Roboter eine Showeinlage hin, die eher an „Eisprinzessin auf Glatteis“ erinnerte.

Montagmorgen, Moskau. Bühne, Scheinwerfer, patriotische Trompetenklänge. Und dann – Tusch! – der Auftritt. AIdol wird unter tosendem Applaus präsentiert, begleitet vom legendären Soundtrack aus Rocky. Der Roboter betritt die Bühne, wackelt majestätisch – und stürzt wie ein nasser Staubsauger auf Speed. Ein kurzer Schockmoment, gefolgt von einem metallischen „Klong!“, das wohl noch tagelang durch die russischen Entwicklerhallen hallte.

Ein Mitarbeiter schreit: „Nicht bewegen!“, ein anderer rennt mit einem Schraubenzieher, und ein Dritter versucht hektisch, den Vorhang zu schließen – der sich, in bester Slapstick-Manier, erstmal in der eigenen Traverse verheddert. Das Publikum? Zwischen Gelächter und Mitleid gefangen. Der Roboter liegt derweil bewegungslos da wie ein kaputter Toaster, der versucht, Menschen zu beeindrucken.

Das Beste daran: Das Unternehmen erklärte später ganz ernsthaft, es handele sich um eine „wertvolle Lernchance“. Ich liebe diesen Satz. In Russland heißt „Lernchance“ offenbar: „Es ist nichts kaputt, solange man so tut, als wäre es Absicht.“

Aber Leute, Hand aufs Herz: Wer „AIdol“ nennt, was wie eine Mischung aus „Artificial Intelligence“ und „Popstar“ klingt, der sollte wissen, dass auch Popstars gelegentlich auf der Bühne umfallen – nur dass sie dabei wenigstens Fans gewinnen. AIdol dagegen hat maximal Punkte beim „FailArmy“-YouTube-Kanal gesammelt.

Natürlich reagierte das Internet in Lichtgeschwindigkeit. Binnen Stunden kursierten unzählige Memes: „AIdol vs. Gravity – Runde 1“, „Rocky Balbot“, „Mission Stolperfähig“ oder mein persönlicher Favorit: „Russlands erster autonomer Liegeroboter“.

Aber es wäre kein russisches Technikdrama ohne ein bisschen Pathos. Ein Sprecher der Firma erklärte, AIdol sei „auf einem guten Weg, menschliches Verhalten perfekt nachzuahmen“. Mission erfüllt! Kein Wesen stolpert so überzeugend über seine eigenen Füße wie der Mensch. Wenn der Roboter irgendwann noch Steuererklärung, Dating und Warteschlangen frustrierend meistern kann – dann ist er offiziell einer von uns.

Man munkelt sogar, dass Wladimir Putin persönlich eingeladen war, den Roboter zu begutachten – aber abgesagt habe, als ihm das Testprotokoll „Sturzgefahr bei patriotischem Soundtrack“ zu riskant erschien.

Dabei sollte AIdol eigentlich die neue russische Antwort auf westliche Innovation sein – quasi die KI-Version von Ivan Drago. Ein mechanischer Koloss mit Präzision, Intelligenz und Disziplin. Stattdessen bekamen die Zuschauer „Ivan Stolpero“ – eine kreischende Symphonie aus kreischenden Servomotoren, Schwerkraft und menschlicher Panik.

Ein Insider verriet später, der Roboter sei „nicht ganz fertig programmiert“ gewesen. Nicht ganz fertig – das ist ungefähr so, als würde man sagen: „Der Fallschirm war nicht ganz auf“ oder „Der Borschtsch war nicht ganz gekocht“.

Ich sage euch: Das war kein Unfall. Das war russisches Improvisationstheater. Eine Performancekunst, ein Symbol! AIdol hat uns gezeigt, was Russland wirklich ausmacht – eiserne Disziplin, patriotische Musik, und ein Hang zum großen Drama.

Natürlich beeilte sich das Unternehmen, klarzustellen, dass der Roboter bereits „auf dem Weg der Besserung“ sei. Man habe „die Ursache analysiert“ – vermutlich in einem 400-seitigen PDF mit der Überschrift „Warum Schwerkraft nicht verhandelbar ist“.

Vielleicht war der Sturz auch einfach zu realistisch. Vielleicht wollte AIdol nur zeigen: „Ich fühle! Ich falle! Ich bin menschlich!“ – und das Publikum dachte: „Na toll, jetzt haben sie auch noch Roboter mit Midlife-Crisis gebaut.“

Aber hey, positiv denken! Schließlich hat der Roboter niemanden verletzt, außer dem russischen Stolz. Und das ist, wie wir wissen, ein Teil, der regelmäßig repariert wird.

Ich schlage vor, dass das Unternehmen beim nächsten Event gleich ehrlich wirbt:
„AIdol – die Zukunft liegt am Boden.“

Oder vielleicht gleich international:
„Now with 100 % more authenticity – powered by gravity.“

So oder so: Dieser Auftritt war keine Katastrophe. Das war Geschichte. Der erste russische Roboter, der bewiesen hat, dass Maschinen nicht nur denken, sondern auch versagen können – wie Menschen. Bravo, AIdol! Willkommen im Club der real existierenden Fehlfunktionen!